Die Strafbarkeit von illegalem Glückspiel für Glückspielbetreiber und Wettanbieter und für Teilnehmer und Spieler.

  • 4 Minuten Lesezeit

1) Einführung 

In Deutschland hat das Thema illegales Glücksspiel in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. 

Dabei handelt es sich nicht nur um ein gesellschaftliches, sondern vor allem um ein rechtliches Problem. 

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass nicht nur die Anbieter von solchen Spielen, sondern auch die Spieler selbst mit erheblichen rechtlichen Konsequenzen konfrontiert werden können. 

Das deutsche Recht sieht sowohl strafrechtliche als auch ordnungswidrige Sanktionen für beide Parteien vor. 

In diesem Artikel sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen und mögliche Konsequenzen von der Teilnahme an illegalem Glückspiel abgebildet werden, welche sowohl Glückspielbetreiber und Wettanbieter als auch Teilnehmer und Spieler betrifft.


2) Straftatbestände, die den Anbieter von illegalem Glücksspiel treffen

Das Strafgesetzbuch (StGB) legt in den §§ 284-287 klare Regelungen fest, welche Handlungen im Zusammenhang mit Glücksspiel unter Strafe gestellt werden.

  • § 284 StGB stellt das unerlaubte Veranstalten oder Vermitteln öffentlicher Glücksspiele unter Strafe. Wer ohne behördliche Erlaubnis ein solches Spiel veranstaltet oder vermittelt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Dies betrifft insbesondere Online-Casinos, die ohne gültige Lizenz in Deutschland agieren.

  • § 285 StGB richtet sich gegen die Teilnehmer illegaler Glücksspiele. Wer regelmäßig an solchen Spielen teilnimmt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe belangt werden. Dies zeigt, dass nicht nur die Anbieter, sondern auch die Spieler selbst in der Pflicht sind, sich über die Legalität eines Angebots zu informieren.

  • § 286 StGB verbietet die Werbung für unerlaubte Glücksspiele. Dies betrifft sowohl klassische Werbemaßnahmen als auch Online-Werbung. Bei Zuwiderhandlung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.

  • § 287 StGB bezieht sich speziell auf das Anbieten von Glücksspielen in Gaststätten oder ähnlichen Unternehmen ohne die entsprechende Erlaubnis. Hier droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.


3) Straftatbestände, die den Teilnehmer und Spieler erfassen

Auch wenn viele Spieler glauben, im Verborgenen zu agieren, so sind sie doch nicht vor dem Gesetz sicher. Die §§ 284-287 StGB sehen auch für sie Strafen vor:

  • § 284 StGB: Zwar richtet sich dieser Paragraph primär gegen die Anbieter, jedoch können auch Spieler, die regelmäßig und wissentlich an illegalen Glücksspielen teilnehmen, als Mittäter oder Teilnehmer belangt werden.

  • § 285 StGB macht deutlich, dass die bloße Teilnahme an einem illegalen Glücksspiel strafbar ist. Hier drohen dem Spieler eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe.


4) Ordnungswidrigkeiten, mit welchen Glücksspielanbieter und Spielteilnehmer rechnen müssen

Neben den strafrechtlichen Sanktionen gibt es auch eine Reihe von Ordnungswidrigkeiten, die im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel stehen. 

Diese können mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden. Insbesondere bei wiederholten Verstößen können diese Bußgelder in die Tausende gehen. Das Ordnungswidrigkeitenrecht kann hier von Bundesland zu Bundesland verschieden sein.

Es ist daher für beide Parteien – Anbieter und Spieler – essentiell, sich stets über die aktuelle Rechtslage zu informieren und nur bei lizenzierten Anbietern zu spielen.


5) Fazit

Illegales Glücksspiel ist in Deutschland kein Kavaliersdelikt. 

Die rechtlichen Konsequenzen sind sowohl für Anbieter als auch für Spieler erheblich. 

Es ist daher von größter Bedeutung, dass sich beide Seiten stets über die aktuelle Rechtslage informieren und nur bei lizenzierten Anbietern spielen. 

Das Risiko, erwischt zu werden, ist in Zeiten digitaler Überwachung und strengerer Regulierung größer denn je.

Zudem hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen ergriffen, um illegales Glücksspiel zu bekämpfen. Dies zeigt sich nicht nur in den strengen Strafen, sondern auch in der verstärkten Überwachung von Online-Plattformen und der Zusammenarbeit mit Finanzinstituten, um Geldströme zu überwachen.

Für Spieler bedeutet dies, dass sie nicht nur das Risiko eingehen, strafrechtlich verfolgt zu werden, sondern auch, dass ihre Gewinne beschlagnahmt werden können. Zudem kann die Teilnahme an illegalem Glücksspiel auch zivilrechtliche Folgen haben, beispielsweise wenn es um die Auszahlung von Gewinnen geht.

Für Anbieter illegaler Glücksspiele sind die Risiken noch größer. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen drohen ihnen auch erhebliche finanzielle Verluste durch Beschlagnahmungen und Bußgelder. Zudem kann die Reputation eines Unternehmens nachhaltig geschädigt werden, was den Verlust von Kunden und Geschäftspartnern zur Folge haben kann.




Dieser Artikel stellt keine konkrete und individuelle Rechtsberatung dar, sondern gibt lediglich einen groben Erstüberblick über die geschilderte und sehr komplexe rechtliche Materie. Rechtliche Sicherheit für Ihre konkrete Fallkonstellation können Sie nur durch abgestimmte Prüfung und Beratung eines fachkundigen Rechtsanwalts erhalten. 

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Foto(s): Dr. Holger Traub

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