Festpreisgarantien beim Hauskauf: Sicherer Schutz oder trügerische Sicherheit?

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Besonders beim Bau eines Hauses oder beim Kauf einer Eigentumswohnung vom Bauträger wird häufig eine sogenannte Festpreisgarantie angeboten. Doch was genau bedeutet diese Garantie, und welche Fallstricke können sich dahinter verbergen? In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, worauf Sie achten sollten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Was ist eine Festpreisgarantie?

Eine Festpreisgarantie bedeutet, dass der Preis für den Bau oder Kauf einer Immobilie für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben wird. Auf den ersten Blick klingt das nach einer sicheren Sache: Man zahlt den vereinbarten Preis und muss sich keine Sorgen über unerwartete Kosten machen. Doch in der Praxis kann es komplizierter sein.

Typische Fallstricke bei der Festpreisgarantie

Auch wenn eine Festpreisgarantie vereinbart wurde, kann diese unter bestimmten Bedingungen ihre Gültigkeit verlieren. Ein häufiger Grund dafür ist eine Verzögerung bei der Erbringung von Vorleistungen durch den Bauherren oder eine späte Erteilung der Baugenehmigung. Selbst kleine Verzögerungen können dazu führen, dass die Garantie verfällt und der Preis neu verhandelt werden muss. Das bedeutet, dass der „Festpreis“ oft nicht so fest ist, wie es scheint.

Besondere Vorsicht bei kombinierten Verträgen

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Kauf eines Grundstücks mit einem Bauvertrag für ein Haus kombiniert wird. In einem solchen Modell erwerben Sie zuerst das Grundstück und schließen anschließend einen separaten Vertrag für den Bau des Hauses ab. Dies wird oft damit beworben, dass dadurch Grunderwerbsteuer gespart werden kann. Doch aufgepasst: Das Finanzamt kann dies als ein „verbundenes Geschäft“ werten und die Steuer sowohl auf das Grundstück als auch auf das darauf zu errichtende Gebäude erheben. Zudem sind die Festpreisvereinbarungen bei solchen Modellen häufig sehr unsicher.

Unklare Formulierungen können teuer werden

Ein weiterer Punkt, auf den Sie achten sollten, sind unklare Formulierungen in den Verträgen. Beispielsweise kann eine Klausel wie "Der vereinbarte Festpreis bleibt für die Dauer von fünfzehn Monaten ab Vertragsabschluss unverändert" verschiedene Interpretationen zulassen. Bedeutet dies, dass innerhalb dieser 15 Monate die Baugenehmigung vorliegen und der Bau begonnen haben muss? Oder muss das gesamte Bauprojekt innerhalb dieses Zeitraums abgeschlossen sein? Solche unklaren Formulierungen bieten viel Spielraum für Interpretationen und können dazu führen, dass zusätzliche Kosten auf Sie zukommen.

Worauf Sie achten sollten

Damit Sie beim Immobilienkauf auf der sicheren Seite sind, sollten Sie darauf bestehen, dass die Festpreisgarantie klar und eindeutig geregelt ist. Diese Garantie sollte den Preis bis zur vollständigen Fertigstellung des Bauvorhabens absichern. Zudem sollte der Vertrag auch ein festes Datum für die Fertigstellung des Bauvorhabens enthalten. Falls es zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer während der Bauzeit kommt, finden sich in der Regel Klauseln in den Verträgen, die eine Anpassung der Zahlungen vorsehen. Eine solche Regelung sollte allerdings auch die umgekehrte Möglichkeit abdecken – eine Senkung der Mehrwertsteuer sollte ebenfalls berücksichtigt werden, auch wenn dies selten vorkommt.

Fazit: Sorgfältige Prüfung ist unerlässlich

Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, ist es wichtig, alle Details gründlich zu prüfen und sich gegebenenfalls fachkundig beraten zu lassen. Achten Sie darauf, dass der Vertrag klar formuliert ist und keine unklaren Klauseln enthält.

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Foto(s): Titelbild von GrumpyBeere auf Pixabay

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