Geblitzt auf der BAB 10 Abschnitt 81, km 0,0 Tangente von BAB 12 zu BAB 10 in FR AD Schönefeld - was tun?

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Die Bundesautobahn 10 (BAB 10), der sogenannte Berliner Ring, ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen Deutschlands. Sie verbindet die Hauptverkehrswege der Hauptstadtregion und dient als zentrale Transitstrecke für Fahrzeuge aus ganz Europa. Ein besonders relevanter Abschnitt befindet sich im Bereich des Autobahndreiecks (AD) Spreeau, bei Abschnitt 81, Kilometer 0,0, wo die BAB 12 auf die BAB 10 trifft. In diesem Bereich, auf der Tangente von der BAB 12 zur BAB 10 in Fahrtrichtung Autobahndreieck Schönefeld, wird die Geschwindigkeit der Fahrzeuge überwacht.

Standortbeschreibung

Der Streckenabschnitt bei Abschnitt 81, Kilometer 0,0, ist eine stark frequentierte Verbindungsstelle. Hier trifft der Verkehr aus Richtung Frankfurt (Oder) und Polen auf den Berliner Ring. Die Tangente wird häufig von Fahrzeugen genutzt, die aus dem Osten kommen und in Richtung Süden oder Westen weiterfahren. Um den Verkehrsfluss in diesem Knotenpunkt zu regulieren und Unfälle zu vermeiden, ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich auf 100 km/h begrenzt. Diese Begrenzung wird durch entsprechende Verkehrszeichen angekündigt und dient der Entschärfung eines potenziellen Gefahrenpunktes.

Die Beschilderung befindet sich gut sichtbar mehrere Hundert Meter vor der Messstelle, doch gerade für Ortsfremde kann die plötzliche Reduzierung der Geschwindigkeit überraschend kommen. Dies führt dazu, dass viele Fahrer diese Begrenzung übersehen oder zu spät reagieren.

Eingesetzte Messtechnik

Die Geschwindigkeitsüberwachung in diesem Abschnitt erfolgt mit dem PoliScan Speed der Firma Vitronic. Dieses Messgerät zählt zu den modernsten und am häufigsten eingesetzten Geschwindigkeitsmesssystemen in Deutschland. Es basiert auf der sogenannten LIDAR-Technologie (Light Detection and Ranging). Hierbei werden Laserimpulse ausgesendet, die von vorbeifahrenden Fahrzeugen reflektiert werden. Das Gerät berechnet aus der Zeit, die das Signal benötigt, um die Messstrecke zu durchlaufen, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.

Das PoliScan Speed kann mehrere Fahrzeuge gleichzeitig überwachen und ist in der Lage, auch bei mehrspurigen Straßen präzise Messungen durchzuführen. Die gemessenen Daten werden digital erfasst und für die Erstellung von Bußgeldbescheiden verwendet. Neben der Geschwindigkeit werden auch die Position des Fahrzeugs und dessen Fahrspur dokumentiert, um eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten.

Potenzielle Fehlerquellen bei der Geschwindigkeitsmessung

Obwohl das PoliScan Speed als technologisch fortschrittlich gilt, ist es nicht unfehlbar. Verschiedene Faktoren können die Messgenauigkeit beeinträchtigen und zu fehlerhaften Messergebnissen führen. Typische Fehlerquellen sind:

  1. Falsche Aufstellung des Geräts: Die korrekte Positionierung des Messgeräts ist entscheidend für die Präzision der Messungen. Schon geringfügige Abweichungen in der Ausrichtung oder im Abstand zur Fahrbahn können zu ungenauen Messwerten führen.

  2. Mehrspurige Erfassung: Bei dichtem Verkehr oder wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig erfasst werden, kann es zu Fehlzuordnungen kommen. Dies passiert besonders dann, wenn Fahrzeuge auf benachbarten Spuren ähnliche Geschwindigkeiten aufweisen.

  3. Witterungseinflüsse: Schlechte Wetterbedingungen wie Regen, Nebel oder Schneefall können die Laserimpulse stören und somit die Messgenauigkeit beeinträchtigen. Auch starke Sonneneinstrahlung oder Reflexionen von nasser Fahrbahn können die Funktionsweise des Messgeräts beeinflussen.

  4. Kurzfristige Geschwindigkeitsreduzierung: Eine plötzliche Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit kann dazu führen, dass Fahrer noch abbremsen, während sie bereits vom Messgerät erfasst werden. Diese Verzögerung kann die Messung verfälschen und dazu führen, dass höhere Geschwindigkeiten registriert werden als tatsächlich gefahren wurden.

Eine Studie der Verkehrsunfalltechnik aus dem Jahr 2013 zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Bußgeldbescheide auf fehlerhaften Messungen basiert. Von den analysierten Fällen wurden 8 % als technisch ungenau und 25 % als beweisrechtlich unzureichend eingestuft. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung jedes Bußgeldbescheids.

Rechtliche Möglichkeiten bei Geschwindigkeitsverstößen

Angesichts der genannten Fehlerquellen ist es für Betroffene ratsam, erhaltene Bußgeldbescheide nicht ungeprüft zu akzeptieren. Gerade bei drohenden Punkten in Flensburg, hohen Geldstrafen oder einem möglichen Fahrverbot ist es sinnvoll, rechtliche Schritte in Betracht zu ziehen.

Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht, hat sich auf die Verteidigung von Mandanten spezialisiert, die aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen belangt wurden. Mit Kanzleien in Cottbus, Berlin und Kiel verfügt Dr. Bunzel über umfangreiche Erfahrung in der Anfechtung von Bußgeldbescheiden. In über 1.000 Ordnungswidrigkeitenverfahren hat er erfolgreich Messfehler nachgewiesen und Bußgelder reduziert oder vollständig abgewendet.

Dr. Bunzel arbeitet eng mit unabhängigen Sachverständigen für Verkehrsmesstechnik zusammen. Diese Experten analysieren die Messungen und die Aufstellung der Geräte, um mögliche Fehler aufzudecken. Wichtig zu wissen: Die Kosten für ein solches Gutachten werden in der Regel von der Rechtsschutzversicherung übernommen. Dadurch entstehen für den Betroffenen keine zusätzlichen finanziellen Belastungen.

Handlungsempfehlung

Falls Sie an der Messstelle bei Abschnitt 81, Kilometer 0,0, auf der Tangente von der BAB 12 zur BAB 10 in Fahrtrichtung AD Schönefeld geblitzt wurden, sollten Sie den Vorwurf nicht ungeprüft hinnehmen. Selbst wenn die Geschwindigkeit geringfügig überschritten wurde, können Fehler in der Messung oder der Verfahrensweise vorliegen, die eine Anfechtung des Bußgeldbescheids rechtfertigen.

Eine frühzeitige juristische Beratung ist entscheidend, um mögliche Fehler in der Messung aufzudecken und unberechtigte Sanktionen abzuwenden. Dr. Maik Bunzel bietet eine individuelle Überprüfung Ihres Falls an und unterstützt Sie dabei, Ihre Rechte effektiv zu verteidigen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihren Fall von einem erfahrenen Anwalt prüfen zu lassen, und setzen Sie sich über das Kontaktformular auf anwalt.de mit Dr. Bunzel in Verbindung.

Foto(s): Maik Bunzel

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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