Ist ein ETF sicher? Sind ETFs risikofrei?

  • 6 Minuten Lesezeit

Exchange-Traded Funds (ETFs) haben sich als eine der populärsten Anlageformen etabliert. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, in eine Vielzahl von Vermögenswerten zu investieren. 

Trotz der zahlreichen Vorteile stellen sich viele Anleger die Frage, ob ihr Geld in einem ETF wirklich sicher ist?

In diesem Beitrag gehe ich auf einige der damit verbundenen Risiken und Fragen ein.

Falls Sie oder jemand, den Sie kennen, durch eine Investition in ETFs geschädigt wurden, zögern Sie nicht, sich an unsere Anwaltskanzlei Herfurtner zu wenden

Wir bieten kompetente Rechtsberatung und unterstützen Sie bei der Wahrung Ihrer Interessen.

Ist das Geld im ETF sicher?

Die Frage, ob das Geld in einem ETF sicher ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Art des ETFs, des Managements und der Marktbedingungen.

Seriöse Anbieter und Diversifikation

ETFs, die von namhaften Anbietern verwaltet werden und in breit diversifizierte Portfolios investieren, gelten im Allgemeinen als sicherer. Diese ETFs streuen das Kapital über eine Vielzahl von Anlageklassen, Sektoren oder Regionen, was das Risiko minimiert.

Regulierung und Aufsicht

In vielen Jurisdiktionen, insbesondere in den USA und der EU, unterliegen ETFs strengen regulatorischen Anforderungen. Dies trägt zur allgemeinen Sicherheit bei, da der Anbieter regelmäßigen Prüfungen und Compliance-Checks unterzogen wird.

Liquidität

Die Liquidität des ETFs ist ein weiterer wichtiger Faktor. Ein ETF, der leicht gekauft und verkauft werden kann, bietet im Allgemeinen mehr Sicherheit, da Sie schnell auf Marktveränderungen reagieren können.

Marktbedingungen

Selbst der sicherste ETF ist den Schwankungen des Marktes ausgesetzt. In einem Bärenmarkt oder bei einer Rezession können auch breit diversifizierte ETFs an Wert verlieren.

Gebühren und Kosten

Achten Sie auch auf die Gebühren und Kosten, die mit dem ETF verbunden sind. Hohe Gebühren können die Rendite erheblich schmälern und somit das Risiko einer negativen Gesamtrendite erhöhen.

Zusätzliche Sicherheitsmechanismen

Einige Anleger setzen Stop-Loss-Orders oder andere Absicherungsinstrumente ein, um das Risiko zu minimieren. Diese können jedoch nicht alle Risiken eliminieren und können unter bestimmten Marktbedingungen weniger effektiv sein.

Schlussfolgerung

Auch wenn ETFs als eine der sichereren Anlageoptionen gelten, sind sie nicht völlig frei von Risiken. Eine gründliche Recherche und möglicherweise eine professionelle Beratung sind unerlässlich, um zu beurteilen, ob ein bestimmter ETF für Ihr Risikoprofil und Ihre Anlageziele geeignet ist. 

Und wenn Sie glauben, dass Sie durch eine Investition in ETFs geschädigt wurden, ist professionelle Rechtsberatung unerlässlich. Unsere Anwaltskanzlei steht Ihnen in solchen Fällen zur Seite.

Falsche Angaben und irreführende Informationen

In der heutigen Zeit der Informationsflut könnte man annehmen, dass Anleger alle erforderlichen Informationen leicht zugänglich haben. Leider ist das nicht immer der Fall. 

Anbieter könnten irreführende Angaben zur Performance eines ETFs machen, um mehr Anleger anzuziehen. 

Beispielsweise könnten sie die Renditen eines besonders guten Quartals hervorheben, während sie weniger erfolgreiche Zeiträume herunterspielen. Ähnlich könnte die Gebührenstruktur in einer Weise dargestellt werden, die die tatsächlichen Kosten verschleiert.

In solchen Fällen ist es äußerst wichtig, einen gründlichen Blick in das "Kleingedruckte" zu werfen. Das bedeutet, sich nicht nur auf die Marketingmaterialien zu verlassen, sondern auch die offiziellen Dokumente wie den Prospekt und die Gebührenübersicht genau zu lesen. 

Eine unabhängige Prüfung, möglicherweise durch einen Finanzberater, ist ebenfalls empfehlenswert, um sicherzustellen, dass Ihre Investitionsentscheidung auf korrekten Informationen basiert.

Mangelnde Transparenz

Transparenz ist einer der Hauptvorteile von ETFs, da sie in der Regel ein Portfolio bieten, das einen bekannten Index nachbildet. Allerdings gibt es ETFs, die in weniger transparente Anlageklassen oder Strategien investieren. 

In solchen Fällen kann es schwierig sein, genau zu verstehen, in welche Vermögenswerte Ihr Geld investiert wird.

Dies kann problematisch sein, insbesondere wenn der ETF in riskante oder komplexe Finanzinstrumente wie Derivate investiert. Ein Mangel an Transparenz bei der Gebührenstruktur kann ebenfalls Besorgnis erregend sein. Versteckte Gebühren können die Rendite Ihrer Anlage erheblich schmälern, ohne dass Sie es überhaupt bemerken.

Um die Transparenz zu bewerten, ist es entscheidend, gründliche Recherchen durchzuführen und möglicherweise professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. 

Prüfen Sie, ob der Anbieter regelmäßige Updates zur Portfoliozusammensetzung und zur Performance bietet. Schauen Sie sich auch unabhängige Bewertungen und Analysen an, um ein vollständiges Bild von dem ETF zu erhalten, in den Sie investieren möchten.

Kann man mit einem ETF sein Geld verlieren?

Allgemeines Risiko

Die klare Antwort ist: Ja, es besteht immer ein Risiko des Kapitalverlusts, wenn man in den Finanzmärkten investiert, und ETFs sind keine Ausnahme. Obwohl ETFs oft als eine der sichereren Anlageoptionen angesehen werden, vor allem wenn sie breit diversifizierte Indizes abbilden, ist das Risiko eines Verlusts immer vorhanden. Finanzmärkte können volatil sein, und externe Faktoren wie Wirtschaftskrisen, politische Ereignisse oder Naturkatastrophen können erhebliche Auswirkungen haben.

Spezialisierte oder thematische ETFs

Während breit diversifizierte ETFs das Risiko durch die Verteilung der Anlagen minimieren, bieten spezialisierte oder thematische ETFs diese Sicherheit oft nicht im gleichen Maße. Sie können in bestimmte Sektoren, Länder oder Anlageklassen investieren, die volatiler sein können. Beispielsweise könnte ein ETF, der in erneuerbare Energien investiert, starken Schwankungen unterworfen sein, die von politischen Entscheidungen oder technologischen Durchbrüchen abhängen.

Komplexe Strategien

Einige ETFs versuchen, den Markt zu schlagen und nicht nur einen Index abzubilden. Diese ETFs verwenden oft komplexe Finanzinstrumente oder Strategien, die für den Durchschnittsanleger schwer zu verstehen sind. 

Zu diesen Instrumenten können Optionen, Futures oder sogar Hebel gehören, die das Risikoprofil des ETFs erheblich verändern können. Solche ETFs sind oft volatiler und tragen ein höheres Risiko eines Kapitalverlusts. Sie sind daher nicht für jeden Anlegertyp geeignet, insbesondere nicht für diejenigen, die eine konservativere Anlagestrategie verfolgen.

Was spricht gegen ETF?

ETFs haben viele Anhänger wegen ihrer niedrigen Kosten, Flexibilität und Transparenz. Doch trotz dieser Vorteile sind sie nicht für jeden Anleger die ideale Wahl. Im Folgenden werden einige Gründe und Risiken aufgeführt, die gegen eine Investition in ETFs sprechen könnten.

Keine Garantie für eine Marktübertreffende Rendite

  • Passive Strategie: ETFs, die Indizes abbilden, sind in der Regel passive Anlagen. Das bedeutet, sie versuchen nicht, den Markt zu schlagen, sondern ihn nur abzubilden. Für Anleger, die nach überdurchschnittlichen Renditen suchen, ist dies ein entscheidender Nachteil.

  • Aktives Management erforderlich: Wenn Sie selbst versuchen möchten, den Markt zu schlagen, müssen Sie zusätzlich zu einem ETF Portfolio ein aktives Management Ihrer anderen Anlagen betreiben, was Zeit und Fachwissen erfordert.

Regulatorische Risiken

  • Änderungen in Gesetzen und Regulierungen: Politische und regulatorische Veränderungen können Auswirkungen auf die Rentabilität von ETFs haben, insbesondere auf die, die in weniger regulierte oder exotischere Märkte investieren.

  • Steuerrisiken: Da ETFs häufig internationale Diversifikation ermöglichen, kann es zu unerwarteten steuerlichen Folgen kommen, die Anleger vorher berücksichtigen sollten.

Fehlverhalten und Betrugsrisiko

  • Marktmanipulation und Insiderhandel: Wie bei jeder Anlageform besteht die Möglichkeit von unethischem Verhalten, einschließlich Marktmanipulation oder Insiderhandel. Diese Praktiken können den Wert eines ETFs erheblich beeinträchtigen.

  • Risiko des Fehlverhaltens der Manager: Auch wenn die Verwaltung von ETFs oft als weniger fehleranfällig gilt, da sie in der Regel einen passiven Ansatz verfolgen, ist das Risiko menschlichen Versagens oder gar Betrugs immer vorhanden.

  • Schutzmaßnahmen und Due Diligence: Anleger sollten darauf achten, nur bei seriösen Anbietern zu investieren und die Geschäftspraktiken der ETF-Verwalter sorgfältig zu prüfen.

Wenn Sie in ETFs investieren oder planen, dies zu tun, ist es wichtig, sich über die potenziellen Risiken im Klaren zu sein und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen. Wenn Sie glauben, dass Sie durch den Kauf eines ETFs finanziell geschädigt wurden oder wenn Sie Fragen zur Sicherheit dieser Anlageform haben, zögern Sie bitte nicht, sich an unsere Kanzlei zu wenden. Wir bieten professionelle Beratung und Unterstützung bei der Klärung Ihrer rechtlichen Optionen.

Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf, um sicherzustellen, dass Ihre Investitionen so sicher wie möglich sind.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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