Jemand schuldet dir Geld? Was kannst du tun?

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Jemand schuldet Ihnen Geld? Das ist eine unangenehme Situation, die leider vielen Menschen bekannt ist. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und strategisch vorzugehen, um Ihr Geld zurückzuerhalten. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihr Geld zurückzufordern.

Schritt 1: Kontaktieren Sie den Schuldner

Der erste Schritt sollte immer sein, den Schuldner direkt zu kontaktieren. Dies kann persönlich, telefonisch oder schriftlich erfolgen. Es ist oft hilfreich, den Kontakt schriftlich festzuhalten, um Beweise zu sichern. Ein freundlicher, aber bestimmter Brief oder eine E-Mail, in der Sie um Rückzahlung bitten, kann bereits ausreichen.

Schritt 2: Senden Sie eine Zahlungsaufforderung

Wenn eine direkte Kontaktaufnahme keinen Erfolg hat, sollten Sie eine formelle Zahlungsaufforderung senden. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da er den Beginn des rechtlichen Prozesses darstellt. Senden Sie den Brief als Einschreiben oder eine E-Mail mit Empfangsbestätigung. In der Zahlungsaufforderung sollten Sie:

  • Den geschuldeten Betrag klar benennen.
  • Eine Frist für die Zahlung setzen (üblich sind zwei Wochen).
  • Ankündigen, dass ab dem Fristablauf Verzugszinsen anfallen werden.

Schritt 3: Einschaltung eines Anwalts oder ahnverfahren

Wenn der Schuldner auch nach Ablauf der gesetzten Frist nicht zahlt, können Sie einen Anwalt hinzuziehen oder selbst einen Mahnantrag einreichen. Ein Anwalt kann Sie beraten und unterstützen, Ihre Ansprüche durchzusetzen. Das Mahnverfahren ist eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, einen gerichtlichen Mahnbescheid zu beantragen.

Schritt 4: Einleitung gerichtlicher Schritte

Sollte auch das Mahnverfahren keinen Erfolg bringen, besteht die Möglichkeit, Klage zu erheben. Bei Forderungen bis zu 5.000 EUR ist das Amtsgericht zuständig, bei höheren Beträgen das Landgericht. Vor dem Amtsgericht können Sie sich selbst vertreten, allerdings kann die Hinzuziehung eines Anwalts auch hier sinnvoll sein, um Ihre Erfolgschancen zu erhöhen.

Wichtig zu wissen

  • Beweislast: Sie müssen in der Lage sein, Ihre Forderung zu beweisen. Halten Sie daher alle relevanten Dokumente, wie Verträge, Rechnungen, Korrespondenzen etc., bereit.
  • Verjährung: Beachten Sie die Verjährungsfristen für Ihre Forderungen. In Deutschland beträgt die regelmäßige Verjährungsfrist drei Jahre, beginnend mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und Sie von den Anspruchsgrundlagen Kenntnis erlangt haben oder ohne grobe Fahrlässigkeit hätten erlangen müssen.

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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