Kann man ein Testament anfechten, wenn jemand Einfluss genommen hat?

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Stellen Sie sich vor, jemand hat ein Testament geschrieben, aber es gibt Zweifel, ob er das wirklich aus freiem Willen getan hat. Kann das Testament dann angefochten werden? Ein aktuelles Urteil (Kammergericht (KG) Berlin, Beschl. v. 9.5.2019 (19 W 30/19)) gibt darauf eine Antwort.

Der Fall: Ein Testament, eine Nichte und ein Bekannter

Ein Mann schreibt ein Testament, in dem er seine Nichte und einen Bekannten als Erben einsetzt. Die Nichte glaubt jedoch, dass ihr Onkel bei der Erstellung des Testaments beeinflusst wurde. Sie denkt, dass der Bekannte Druck auf ihren Onkel ausgeübt hat, um im Testament berücksichtigt zu werden.

Das Urteil: Einflussnahme allein reicht nicht aus

Das Gericht entscheidet, dass das Testament gültig ist. Nur weil jemand Vorschläge gemacht hat, heißt das nicht, dass der Erblasser nicht mehr frei entscheiden konnte. Es wäre anders, wenn der Erblasser so stark beeinflusst wäre, dass er nicht mehr klar denken könnte. In diesem Fall wäre das Testament ungültig.

Was müssen Sie beweisen, wenn Sie ein Testament anfechten wollen?

Wenn Sie glauben, dass ein Testament ungültig ist, müssen Sie beweisen, dass der Erblasser nicht frei entscheiden konnte. Es reicht nicht aus zu sagen, dass es keinen guten Grund für die Entscheidungen im Testament gibt. Sie müssen konkrete Beweise vorlegen, dass der Erblasser beeinflusst wurde.

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Ihr Rechtsanwalt und Fachanwalt für Erbrecht

Christian Keßler

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