Kapital & Wert Asset Management – Ermittlungen der BaFin

Hinsichtlich der Onlineplattform kapitalwert.at mit angeblicher Adresse in Wien, Österreich, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) darauf hingewiesen, dass die Betreiber über keine Erlaubnis der Behörde nach dem Kreditwesengesetz (KWG) zum Betreiben von Bankgeschäften oder zum Erbringen von Finanzdienstleistungen verfügen und das Unternehmen nicht von der BaFin beaufsichtigt wird.

Anleger würden von Mitarbeiter der Kapital & Wert Asset Management telefonisch unter einer Telefonnummer mit einer Vorwahl aus München kontaktiert, um ihnen Aktien einer Hagedorn AG zu vermitteln, so die BaFin. Die Aktien würden von einer E3 Solar Finance mit angeblichem Sitz in London, Großbritannien, verkauft.

Soweit auch Aktien der Hagedorn AG öffentlich angeboten würden, liegt auch laut BaFin der dafür erforderlichen Wertpapierverkaufsprospekt nicht vor.

Auf der Webseite von Kapital & Wert wird dargestellt, dass die ausgezeichneten Kontakte zu Banken- und Börsenszene und die langjährige Erfahrung dafür verwendet werden, um Beteiligungsportfolios mit einem überdurchschnittlichen Chance-Risiko-Verhältnis zu erstellen.

Weiterhin wird auf der Homepage damit geworben, dass man dadurch in der Lage sei, Inhabern von Wertpapieren, die nicht oder nicht mehr an einer Börse gehandelt werden können, einen fairen Preis für ihre nicht-liquiden Depotpositionen zu bieten und man unnotierte Aktien, unnotierte Anleihen sowie unnotierte Fondsanteile kaufe.

Möglichkeiten für Anleger der Kapital & Wert Asset Management

Anleger, die der Kapital & Wert Asset Management Kapital zur Verfügung gestellt haben und Schwierigkeiten haben, sollten sich an einem im Kapitalanlagerecht versierten Anwalt wenden, um zu prüfen, welche Optionen für sie gegeben sind, das eingezahlte Kapital wieder zurückzuerhalten.

Wenn Aktien Anlegern in Deutschland zum Kauf angeboten werden, benötigt das entsprechende Unternehmen dafür eine Erlaubnis der BaFin.

Wenn seitens der Kapital & Wert Asset Management Aktien, insbesondere Aktien der Hagedorn AG, deutschen Anlegern ohne Erlaubnis der BaFin angeboten werden, kann dies für einen Anleger Schadensersatzansprüche nach § 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 32 Kreditwesengesetz (KWG) bzw. neu § 15 Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) begründen.

Wenn Wertpapiere, wie Aktien, öffentlich angeboten werden, darf dies auch nur auf Grundlage eines von der Aufsichtsbehörde gebilligten Prospektes geschehen.

Ein derartiger Prospekt existiert laut BaFin nicht.

Sofern Anlegern hier Aktien angeboten werden, ohne dass ein von der BaFin genehmigter Prospekt existiert, können sich für Anleger unter gewissen Bedingungen auch Ansprüche gegen den Anbieter und Emittenten auf Erstattung des Kaufpreises gegen Übernahme der Anlagen ergeben.

Dies muss im Einzelfall geprüft werden.

Auch ist es möglich, dass sich weitere Schadensersatzansprüche begründen lassen.

Die Kanzlei Engelhard, Busch & Partner unterstützt und berät Verbraucher, die an die Kapital & Wert Asset Management Kapital, insbesondere für den Erwerb von Aktien, gezahlt haben.

Stand: 30.05.2022