Kündigungen per WhatsApp oder Telegram: Rechtliche Hintergründe und Handlungsempfehlungen

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In der heutigen digitalisierten Welt werden Nachrichten über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram immer häufiger genutzt. Doch wenn es um wichtige Angelegenheiten wie die Kündigung von Arbeitsverhältnissen geht, stoßen solche modernen Kommunikationsmittel an ihre rechtlichen Grenzen.

Die Schriftform nach § 623 BGB: Ein Blick auf die Gesetzeslage

Gemäß § 623 BGB muss eine Kündigung schriftlich erfolgen, um wirksam zu sein. Dies bedeutet, dass die Kündigung auf einem dauerhaften Datenträger, wie Papier oder einer E-Mail, niedergelegt werden muss. Die eigenhändige Unterschrift der kündigenden Person ist ein weiteres Erfordernis. Diese Regelung soll die Ernsthaftigkeit und Überlegtheit von Kündigungen sicherstellen.

Warum Kündigungen über Messenger-Dienste unwirksam sind

Kündigungen per WhatsApp oder Telegram verstoßen gegen die gesetzliche Schriftform nach § 623 BGB. Es fehlt nicht nur die notwendige physische Unterschrift, sondern auch die Möglichkeit, die Kündigung auf einem dauerhaften Datenträger zu archivieren. Dies macht derartige Kündigungen grundsätzlich unwirksam.

Reaktion bei unrechtmäßiger Kündigung: Fristen und Anwaltsbeauftragung

Wird einem Arbeitnehmer dennoch per Messenger-Dienst gekündigt, sollte er unverzüglich handeln. Die gesetzliche Frist zur Erhebung einer Kündigungsschutzklage beträgt drei Wochen ab Zugang der Kündigung. Es ist daher ratsam, umgehend einen Rechtsanwalt zu konsultieren. Ein Anwalt kann nicht nur die Unwirksamkeit der Kündigung prüfen, sondern auch mögliche Abfindungsansprüche verfolgen und eine angemessene Abfindung aushandeln.

Fazit: Schriftliche Kündigungen respektieren die Gesetze

Kündigungen via WhatsApp oder Telegram sind nicht nur unhöflich, sondern vor allem rechtlich problematisch. Arbeitgeber sollten sich bewusst sein, dass die Schriftform nach § 623 BGB einzuhalten ist, um Arbeitsverhältnisse rechtswirksam zu beenden. Arbeitnehmer wiederum sollten im Falle einer solchen Kündigung ihre Rechte kennen und zeitnah rechtlichen Beistand suchen, um ihre Interessen zu wahren. In der Arbeitswelt gilt es, die gebotene Seriosität und Respektierung der gesetzlichen Vorgaben stets zu wahren.

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