Motortyp und Baujahr – Diese Audi-Modelle sind vom Abgasskandal betroffen

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Seit 2015 befindet sich die Volkswagen-Tochter Audi im Dieselskandal. Die illegale Manipulation der Abgaswerte zahlreicher Modelle hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg dazu gebracht, Audi zu Rückrufen der betroffenen Fahrzeuge zu verpflichten. In den Werkstätten soll die unzulässige Abschalteinrichtung deaktiviert werden. Dazu hat der Ingolstädter Autobauer unter anderem Software-Updates entwickelt, die bei einer Nachrüstung aufgespielt werden sollen. Seit 2015 habe Audi bereits 212.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen müssen – und es ist nicht sicher, ob zukünftig nicht noch weitere Rückrufe folgen werden.

Diverse Audi-Modelle sind von Rückrufen betroffen 

Von den Pflichtrückrufen des KBA sind Audi-Modelle aus verschiedenen Baujahren betroffen, in denen bestimmte Motorentypen verbaut sind. So sollen Fahrzeuge mit den Motoren EA189 sowie V6-Motoren vom Typ EA897 und V8-Motoren vom Typ EA898 in die Werkstätten. Der Motor EA189 stammt vom Audi-Mutterkonzern Volkswagen und ist in Fahrzeugen weiterer Marken verbaut. Die 3,0 Liter-V6- und 4,2 Liter-V8-Motoren produziert Audi selbst; sie werden in den Oberklasse-Fahrzeugen von Audi und Porsche eingesetzt. Von den aktuellen Rückrufen unter den Herstellercodes 23Q7 und 23X6 sind folgende Audi-Modelle betroffen:

Betroffene Audi-Modelle mit EA189-Motor (Herstellercode 23Q7):

  • Audi A1 (2010-2014)
  • Audi A3 (2007-2015)
  • Audi A4 (2007-2018)
  • Audi A5 (2007-2018)
  • Audi A6 (2010-2018)
  • Audi Q3 (2007-2018)
  • Audi Q5 (2010-2018)
  • Audi TT (2008-2013)

Betroffene Audi-Modelle mit V6- und V8-Motor (Herstellercode 23X6):

  • Audi A4 (2007-2018)
  • Audi A5 (2007-2018)
  • Audi A6 (2010-2018)
  • Audi A7 (2010-2018)
  • Audi A8 (2010-2018)
  • Audi Q5 (2010-2018)
  • Audi Q7 (2010-2018)

Der Hintergrund: Abschalteinrichtung zur Manipulation der Abgaswerte

Audi hat bei den betroffenen Motoren eine unzulässige Abschalteinrichtung zur Manipulation der freigesetzten Abgase eingebaut. Das Fahrzeug merkt, wenn es auf dem Prüfstand steht, und reinigt die Abgase umfassend. Fährt das Auto jedoch im Normalbetrieb auf der Straße, wird die Abgasreinigung abgeschaltet, um die Abnutzung des Reinigungssystems zu verringern und dessen Lebensdauer zu erhöhen. Die Stickoxide, die bei abgeschalteter Abgasreinigung ausgestoßen werden, überschreiten die gesetzlich vorgegebenen Emissionswerte bei weitem. Das bedeutet: Auf dem Prüfstand ist das betroffene Fahrzeug umweltfreundlicher als im Realbetrieb. Leistungsfähige Systeme zur Abgasreinigung, die ständig in Betrieb sind, wären teurer in der Produktion und wurden von den Autoherstellern aus Kostengründen nicht verbaut.

Software-Update als vorgeschlagene Lösung von Audi

Mit einem Software-Update von Audi kann die unzulässige Abschaltfunktion deaktiviert werden. Das Fahrzeug soll dann auch im Realbetrieb im Straßenverkehr die ausgestoßenen Abgase umfassend reinigen. Welche Folgen dies für den Motor hat, ist jedoch noch nicht bekannt. Möglich ist eine abnehmende Leistung des Fahrzeugs und eine sogenannte Versottung des Motors, bei der dieser von Kohlenwasserstoff, Kondenswasser und Ruß verklebt wird. Dies würde weitere Reparaturen und Kosten nach sich ziehen.

Ein anderes Angebot von Audi: das betroffene Fahrzeug gegen ein neueres Modell eintauschen. Dieser Deal sollte gut überlegt sein, denn: Spätestens seitdem bekannt ist, dass auch Diesel-Modelle der neueren Abgasnorm Euro 6 vom Abgasskandal betroffen sind – wie der Audi A6 und A7 –, können sich Autofahrer nicht sicher sein, ob ein jüngeres Fahrzeug nicht auch von zukünftigen Rückrufen betroffen sein wird.

Das sind Ihre rechtlichen Mittel

Beim Abgasskandal handelt es sich um einen Betrug der Autohersteller an den Autokäufern. In zahlreichen Prozessen haben Gerichte bereits zugunsten der Verbraucher entschieden. Die Autobauer mussten in der Regel den Kaufpreis zurückerstatten und das Fahrzeug zurücknehmen. In vielen Fällen konnte ein Schadensersatz geltend gemacht werden. Besitzen Sie ein vom Dieselskandal betroffenes Modell, sollten Sie eine rechtliche Beratung einholen.

Erfahrene Anwälte für Verbraucherrecht können Ihnen die rechtlichen Optionen erklären und Sie gegenüber dem Autohersteller juristisch vertreten. Wir von der Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN, bieten Dieselfahrern ein kostenloses Erstgespräch an, in dem wir einschätzen, ob Ihr Wagen vom Abgasskandal betroffen ist und welche rechtlichen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen. Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf!


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