Nächste Runde im Hybrid-Nepp: Mercedes GLE 350de 4Matic funktioniert nicht

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Plug-in-Hybride entwickeln sich für Verbraucher und Umwelt zu einer Katastrophe. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH hat bereits gegen die Daimler AG am 13. November 2020 Klage eingereicht, weil ein Mercedes GLC 300e 4Matic versprochene Leistungsdaten wie Spritverbrauch und Reichweite des E-Motors nicht einhält. Im nun vorliegenden aktuellen Fall macht ein GLE 350de 4Matic bereits nach 1000 Kilometern zum zweiten Mal schlapp. Die Daimler-Techniker sind ratlos. 

Die Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer verlangt von Daimler mit Schreiben vom 4. Dezember 2020 Nachlieferung. Die Probleme der Plug-in-Hybride sind bekannt. Die Deutsche Umwelthilfe hat herausgefunden, dass zahlreiche Modelle Dreckschleudern sind. Nach dem Diesel-Skandal sollten sich Verbraucher den Hybrid-Nepp nicht gefallen lassen. Dr. Stoll & Sauer rät betroffenen Verbrauchern zu einer Beratung im kanzleieigenen kostenlosen Online-Check. Die Kanzlei gehört zu den führenden im Diesel-Abgasskandal.

 

1000 Kilometer gefahren und zwei Mal liegengeblieben

Sie galten als die Lösung aller Abgasprobleme der Automobilindustrie – Plug-in-Hybride. Einfache Hybridautos kombinieren einen Verbrenner (meist einen Benziner) mit einem E-Motor. Dessen Batterie lädt sich durch den Verbrennungsmotor und durch Rekuperation auf, also durch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen. Beim Plug-in-Hybrid lässt sich der Akku auch an der Steckdose aufladen. Käufern eines solchen Fahrzeuges zahlt die Bundesregierung eine hohe Förderprämie aus. Mit selbsterzeugtem Strom durch Photovoltaik gewinnt der Plug-in weiter an umweltfreundlichem Charme. So denken viele Verbraucher und werden doch getäuscht – zumal die Technik nicht ausgereift ist.

Im vorliegenden Fall hatte ein Daimler-Kunde an seinem GLE 350de 4Matic nur wenig Freude. Er blieb mit dem Fahrzeug nach insgesamt 1000 gefahrenen Kilometern zweimal liegen. Der Plug-in-Hybrid musste jeweils in die Werkstatt abgeschleppt werden. Die Techniker dort waren völlig ratlos und warteten auf Instruktionen aus der Zentrale. Kaum wieder fahrtüchtig aus der Werkstatt zurück, machte das Fahrzeug erneut schlapp. Für den Verbraucher, der den Hybrid für knapp 93.000 Euro geleast hatte, war damit das Maß voll. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer fordert Nachlieferung eines funktionierenden Fahrzeugs bis zum 15. Januar 2021, andernfalls wird Klage eingereicht.  

Die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH rät betroffenen Verbrauchern zu einer anwaltlichen Beratung und empfiehlt dafür den kanzleieigenen kostenlosen Online-Check. Die beiden Inhaber haben den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in der VW-Musterfeststellungsklage vertreten, einen 830-Millionen-Euro-Vergleich ausverhandelt und mit dem Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 deutsche Rechtsgeschichte geschrieben.

 

Aktuelle Tests enttarnen Hybride erneut als Dreckschleudern

Wie der vorliegende Fall zeigt, hat Daimler Plug-in-Hybride von der technischen Seite nicht im Griff. Hinzu kommt, dass Plug-in-Hybride teils extrem hohe Mengen des Umweltgifts CO2 ausstoßen. Wie bereits die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am 2. September 2020 so kommt auch eine Untersuchung im Auftrag von "Transport and Environment" (T&E), einem Zusammenschluss von 51 Umweltverbänden, zu einem katastrophalen Ergebnis. Der Umweltdachverband spricht von der "Gefahr eines neuen Dieselskandals".

Wie das Online-Portal T-Online berichtete wurden die Fahrzeuge BMW X5, Volvo XC60 und Mitsubishi Outlander mit verheerenden Ergebnissen getestet. Sie stießen mit einer vollgeladenen Batterie unter optimalen Bedingungen 28 bis 89 Prozent mehr CO2 aus – bei leerer Batterie waren es sogar 300 bis 800 Prozent mehr als im Prospekt angegeben war. Wenn die Batterie während der Fahrt vom Verbrenner aufgeladen wird, liegt der CO2-Ausstoß 300 bis 1.200 Prozent über den Herstellerangaben.

Gerade beim letzten Punkt wird klar, dass es offensichtlich technisch nicht möglich ist, Verbrenner und E-Motor umweltfreundlich zu verbinden. Denn nur wenn der E-Motor mitläuft, erzielen Hybride niedrigen Spritverbrauch und CO2-Ausstoß. Doch diese Kombination ist relativ selten, weil die meiste Zeit mit dem Verbrenner gefahren wird.

Für Stef Cornelis, Direktor Deutschland bei T&E ist klar, dass Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge nicht für einen sauberen Betrieb im Straßenverkehr, sondern zur Ausschöpfung der staatlichen Förderung und Erreichung der europäischen Flottengrenzwerte gebaut werden. Kein europäisches Land gebe mehr Steuergelder für die Subventionierung aus: "Derzeit verschwendet Deutschland mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen für Fake-E-Fahrzeuge." T&E fordert deshalb das Ende von staatlichen Kaufprämien und Steuervorteilen für Plug-in-Hybride.

Erschreckend: Plug-in-Hybride werden zu Klimakillern

Eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) von Hybriden von Anfang September unterstricht die Ergebnisse der T&E-Studie. Die DUH hat durch Tests des verbandseigenen Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) aufgedeckt, dass die Fahrzeuge Mercedes A250 e, Porsche Cayenne E-Hybrid, Volvo XC40 T5, Volvo XC90 T8 die offiziellen Werte bei Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß dramatisch überschreiten - in der Spitze um mehr als 600 Prozent. Mit 499 g CO2/km emittiert beispielsweise der als angeblich besonders umweltfreundlich steuerlich geförderte Monster-SUV Porsche Cayenne Plug-In-Hybrid im Fahrmodus Sport Plus mehr als das Fünffache des seit 2020 verbindlichen EU-Grenzwerts. CO2 gilt als gefährlicher Klimakiller.

Das EKI der DUH hat für die aktuelle Auswertung acht Benzin-Pkw, darunter vier Plug-In-Hybride sowie sieben Diesel-Pkw insgesamt weit über 100 Einzel-Abgastests auf der Straße unterzogen. Ergänzend wurden als Teil des EU-geförderten Projektes „Gert Real“ drei Modelle beim TÜV Nord auf einem Rollenprüfstand gemessen. Axel Friedrich, Umweltexperte und Projektleiter des EKI, kommentiert die Ergebnisse: „Die unglaublich hohen CO2-Werte von Plug-In-Hybrid-Pkw wie dem Porsche Cayenne oder dem Volvo XC40 werden unter anderem durch das extrem ineffiziente Laden der Batterie durch den Benzinmotor verursacht. Wie kann ein solcher Unsinn noch staatlich gefördert werden? Diese Fahrzeuge kann man nur als zwei Fehler in einem Auto charakterisieren.“


 
Dr. Stoll & Sauer führte Musterfeststellungsklage gegen VW mit an

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien im Abgasskandal. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert. Die Kanzlei führt mehr als 2000 Verfahren gegen verschiedene Autobanken wegen des Widerrufs von Autokrediten. Im Widerrufsrecht bezüglich Darlehensverträge wurden mehr als 5000 Verbraucher beraten und vertreten. Daneben führt die Kanzlei mehr als 15.000 Gerichtsverfahren im Abgasskandal bundesweit und konnte bereits hunderte positive Urteile erstreiten.

In dem renommierten JUVE Handbuch 2017/2018, 2018/2019 und 2019/2020 wird die Kanzlei in der Rubrik Konfliktlösung - Dispute Resolution, gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten besonders empfohlen für den Bereich Kapitalanlageprozesse (Anleger). Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten in der RUSS Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) außerdem die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG, handelten einen 830-Millionen-Vergleich aus und schrieben mit Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 Rechtsgeschichte. Im JUVE Handbuch 2019/2020 wird die Kanzlei für ihre Kompetenz beim Management von Massenverfahren als marktprägend erwähnt.


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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