Noch nicht ​vorbei: Postbank-Debakel hält an

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Es ist noch nicht vorbei: Im Interview mit dem Branchenmagazin „FinanzBusiness hat Rechtsanwalt Fabian Fritsch aus der Hamburger Hafencity deutlich gemacht, dass sich an der problematischen Situation für zahlreiche Postbank- und DSL-Kunden nicht viel verändert hat. Noch immer fehlt der Zugriff auf Konten, die u.a. als Pfändungsschutzkonto eingerichtet wurden, als Immobilienfinanzierung Käufe und Verkaufe von Immobilien unterstützen, oder als Nachlasskonto den Zugriff auf Erbschaften ermöglichen sollten.


Für Fritsch ist klar: Es ist jetzt so viel Zeit vergangen und es ist nicht im Ansatz zu erkennen, dass die Postbank, bzw. die IT der Deutschen Bank, die Probleme in den Griff bekommen könnten. Der Hamburger Jurist empfiehlt allen Betroffenen, die Deutsche Bank auch auf sogenannte Verzugsfolgeschäden zu verklagen: „Es gibt vertragliche Abmachungen. Wenn die Bank die nicht einhalten kann, muss es Schadensersatz geben!“


Allerdings: "Das Bürgerliche Gesetzbuch sieht nur den Einsatz für wirklich entstandene Schäden vor. Also so etwas wie Schmerzensgeld oder der Ersatz des zur Aufklärung des Problems notwendigen Aufwands kann man in Bezug auf die vollkommen misslungene Datenmigration der Deutschen Bank in die Systeme der Deutschen Bank leider nicht geltend machen, wohl aber Mehraufwendungen z.B. Schäden durch fällige Zinsen, Notarkosten etc. Ob der Schaden, der durch einen gescheiterten Immobilienverkauf juristisch bemessen werden kann, muss im Einzelfall vor Gericht geklärt werden.


Fritsch: „So lange Schadensersatzansprüche nachvollziehbar und transparent sind, bestehen gute Erfolgschancen in anstehenden Klageverfahren!"


Geklagt wird übrigens am Bankenstandort Frankfurt gegen die Deutsche Bank.

Im Gespräch mit FinanzBusiness bemängelt Fritsch die fehlende Kooperationsbereitschaft der Deutschen Bank, die kein echtes Entgegenkommen zeigt. Hatte es vor Wochen noch echte Anzeichen dafür gegeben, dass die Deutsche Bank engagiert an Problemlösungen arbeitet, sieht es heute so aus, als ob man in Frankfurt einfach auf Zeit spiele und nur hoffe, dass irgendwann alles wieder funktioniert.: „So etwas wie ein Bedürfnis, sich mit geschädigten Kunden konstruktiv auseinanderzusetzen, fehlt völlig!



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