Schlagzeilen: Neuer Prozess gegen den "Wolf of Sofia" und seine Mittäter in Bayern

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In Bayern wurde kürzlich ein weiteres Gerichtsverfahren eingeleitet, das erneut die dunkle Welt des Cybertradings beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die rechte Hand des als "Wolf of Sofia" bekannten Gal Barak. Die Ankläger beziffern den Schaden, den naive Privatanleger erlitten haben, auf über 100 Millionen Euro.

Gal Barak, ein Israeli, der lange das Bild eines erfolgreichen Geschäftsmanns projizierte, hat einst in Bulgarien ein florierendes Online-Handelsgeschäft mit scheinbar risikofreien Finanzinstrumenten aufgebaut. Seine Holdinggesellschaft eröffnete weitläufige Büros und schuf viele neue Arbeitsplätze in Südosteuropa über seine Call-Center.

Trotzdem stand Barak schon lange im Visier der Strafverfolgungsbehörden, insbesondere in Österreich und Deutschland, aufgrund des Verdachts auf systematischen Betrug an Zehntausenden von Internetanlegern. Im Februar 2019 griffen die Ermittler ein, unterstützt von lokalen Behörden, und Barak wurde festgenommen und später nach Österreich ausgeliefert, wo er im September 2020 wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Geldwäsche zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde.

Wie der Betrug funktionierte

Die Ermittlungen zeigen, dass Barak eine straff organisierte Operation über mehrere Länder hinweg leitete. Die Betrüger lockten leichtgläubige Anleger mit hohen Renditeversprechen für Aktien, Devisen und Kryptowährungen an und brachten sie um ihre Ersparnisse. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern, eine spezialisierte Einheit der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, arbeitet seit Jahren an diesem Fall und geht von einem weltweiten Schaden von weit über 100 Millionen Euro aus.

Die Täter nutzten von 2016 bis März 2019 Trading-Plattformen wie Safemarkets, OptionStarsGlobal oder Cryptopoint und warben über aggressives Marketing in sozialen Medien und Anleger-Foren. Die Mitarbeiter in den Call-Centern, bekannt als „Boiler Rooms“, spielten eine zentrale Rolle, indem sie den Betrieb am Laufen hielten, falsche Gewinne vortäuschten und selbst erfahrene Anleger zum weiteren Investieren bewegten. Die Anleger hatten jedoch keinen Zugriff mehr auf ihre eingezahlten Gelder, was meist zu einem Totalverlust führte.

Aktuelle Entwicklungen

Nach der Anklage soll der Hauptbeschuldigte zwischen August 2017 und Februar 2019 353 Anleger betrogen haben, was zu einem Schaden von nahezu 8,6 Millionen Euro führte. Er übernahm ab Anfang 2018 eine wesentliche Rolle in der Geschäftsführung und organisierte das betrügerische Tagesgeschäft der Bande, wobei er mindestens 745.000 Euro für sich behielt.

Als Ermittler im April 2020 Razzien in mehreren Ländern durchführten und neun Verdächtige festnahmen, setzte sich der Angeklagte ab. Er wurde jedoch auf den Philippinen aufgrund eines internationalen Haftbefehls im Herbst 2021 festgenommen und sitzt seit seiner Überstellung nach Deutschland in Untersuchungshaft.

Als Fachanwältin für Cyberkriminalität stehe ich Betroffenen, die durch solche Betrugsfälle geschädigt wurden, zur Seite. Ich biete umfassende rechtliche Unterstützung, um Ihnen zu helfen, Ihr Recht durchzusetzen und möglicherweise verlorene Gelder zurückzugewinnen. Wenn Sie betroffen sind oder Fragen zu ähnlichen Fällen haben, zögern Sie nicht, sich an mich zu wenden. Ihre Rechte zu schützen und Betrügern das Handwerk zu legen, ist mein oberstes Ziel.



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