Seat: Der Tochterkonzern von VW ebenfalls in Abgasskandal verwickelt

  • 2 Minuten Lesezeit

Der Volkswagen-Konzern pries über Jahre die manipulierten Dieselmotoren EA 189 und EA 288 als besonders umweltfreundlich an. Damit hat der Fahrzeug-Hersteller Millionen seiner Kunden betrogen.

Seat, die spanische Tochtergesellschaft von VW, hat ebenfalls die Skandalmotoren EA 189 und EA 288 in ihre Autos verbaut. Somit ist Seat ebenfalls vom Abgasskandal betroffen. VW hat 2007 den Dieselmotor EA 189 (aus einer Serie von TDI-Motoren) vorgestellt. Dieser wurde 2008 bis 2015 in der Produktion verwendet. Er enthält eine illegale Abschalteinrichtung. Diese dient dazu, die Abgaswerte zu beeinflussen.

Die Abschalteinrichtung erkennt, wenn sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet. Genau dann minimiert sie die Menge an Abgasen. Das Fahrzeug stößt somit nur noch einen Bruchteil der Abgase aus wie im regulären Fahrbetrieb. Somit wurde in den Tests vorgetäuscht, dass die Autos weniger umweltschädlich sind, als es tatsächlich der Fall war.

Der Bundesgerichtshof (BGH) befand am 25. Mai 2020 in einem herausragenden Urteil, dass der VW-Konzern eine beträchtliche Anzahl an Käufern aufgrund des Verkaufs des EA 189 Motors täuschte und sittenwidrig schädigte. Demzufolge hat der BGH entsprechende Schadensersatz-Ansprüche zugelassen.

Der Motor EA 288 verfügt ebenfalls über eine unerlaubte Abschalteinrichtung in Form eines Thermofensters. Den Motor gibt es mit 1422 ccm, 1598 ccm und 1986 ccm. Wenn die registrierte äußere Temperatur zwischen 20°C und 30 °C liegt, schaltet die Motorsteuerungs-Software die Abgasreinigung ein. Bei Temperaturen, die über oder unter diesem Bereich liegen, findet kaum eine Reinigung der Abgase innerhalb des Motors statt.

Die Verwendung von Thermofenstern hat der Bundesgerichtshof in der Vergangenheit zunächst nicht pauschal für rechtswidrig erklärt. Eine andere Ansicht vertritt jedoch der Europäische Gerichtshof (EuGH), der am 08.11.2022 bestätigte, dass die Nutzung solcher Thermofenster in Motoren rechtswidrig ist. Der BGH wird sich somit in Zukunft dieser Ansicht anschließen und seine Position ändern müssen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche positive, zugunsten der Verbraucher gefällte Urteile auf Ebene der Oberlandesgerichte. Diese haben betroffenen Fahrzeugbesitzern mit einem der Skandalmotoren Schadensersatz zugesprochen.

Am 21. März 2023 entscheidet der EuGH über Thermofenster. Der General-Staatsanwalt vertritt hierzu eine äußerst verbraucher-freundliche Position. Demnach ist ein positives Urteil für Verbraucher zu erwarten.

Im Falle eines manipulierten Motors empfehlen wir Ihnen daher, juristisch gegen Seat vorzugehen. Sie haben gute Chancen, gegen den Automobil-Hersteller Schadensersatz-Ansprüche aufgrund einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung geltend zu machen.

Wir beraten Sie kostenlos und unverbindlich, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist, und welche Rechte Ihnen zustehen. Wenden Sie sich jederzeit schriftlich oder telefonisch an mich und mein Experten-Team der Kanzlei Wawra & Gaibler:

Wir helfen Ihnen gerne weiter und prüfen Ihren Fall bundesweit. Mit Ihnen gemeinsam besprechen wir die Erfolgschancen sowie das weitere Vorgehen.

Foto(s): stock.abobe.com/229544387

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dominik Wawra

Beiträge zum Thema