Software-Update führt bei Mercedes zu mehr Stickstoff-Ausstoß

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Das ZDF-Magazin Frontal 21 beauftragte eine Spezialfirma zur Messung des Stickstoff-Ausstoßes bei einer Mercedes C-Klasse. Die Ergebnisse nach dem Aufspielen des freiwilligen Software-Updates sind mehr als ernüchternd.

Gemessen wurden die Stickoxide von der britischen Firma Emission Analytics. Die Ergebnisse sind enttäuschend: Der Testwagen Mercedes C 220 CDI mit Euro 5-Norm stieß nach dem Software-Update mehr Stickoxide aus als vorher. Bereits vor dem Update lag der Stickoxid-Ausstoß des Autos weit über dem gesetzlich vorgegebenen Grenzwert: Vier Mal mehr Stickoxide stieß die C-Klasse aus als eigentlich erlaubt.

Für Daimler sind diese Werte kein Grund zum Handeln. Die Grenzwerte gelten nach Meinung des Stuttgarter Fahrzeugherstellers nicht für den realen Fahrbetrieb, sondern nur für den Testbetrieb auf dem Prüfstand. Die deutschen Gerichte sehen das anders, allen voran der Bundesgerichtshof, der in seinem Hinweisbeschluss vom Januar 2019 festlegte, dass die Emissionsgrenzwerte selbstverständlich für den realen Fahrbetrieb auf der Straße gelten.

„Dieser Meinung ist man bei Daimler offensichtlich nicht“, sagt Dr. Christof Lehnen, Rechtsanwalt der Anwaltskanzlei Dr. Lehnen & Sinnig. „Auch das Kraftfahrt-Bundesamt scheint den Beschluss zu ignorieren, sonst hätte es längst die entsprechenden Mercedes-Modelle zurückgerufen. Stattdessen wurde nur ein freiwilliges Software-Update erarbeitet, dass keine Emissionsminderung zur Folge hat, eher im Gegenteil.“

Negative Folgen für den Fahrbetrieb – Software-Update nicht aufspielen lassen

Eine erneute Prüfung der Mercedes C-Klasse durch die Firma Emission Analytics, nun nach dem Software-Update, ergab nämlich eine signifikante Erhöhung des Stickoxidausstoßes. Laut Daimler sollten nach dem Update die NOx-Werte um bis zu 30 % geringer werden, der Test zeigte allerdings das Gegenteil mit einem mehr als vier Mal so hohem Stickoxid-Ausstoß.

„Wir empfehlen Mercedesfahrern das Update nicht aufspielen zu lassen. Nicht nur wegen der schlechten Wirkung auf die Stickstoffemissionen, sondern auch, weil viele Kunden von negativen Folgen des Updates auf den Fahrbetrieb ihres Autos berichten“, schließt Rechtsanwalt Dr. Christof Lehnen ab.

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