Was tun, wenn der Kunde nicht zahlt?
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Offene Rechnungen und säumige Zahler sind ein häufiges Problem für Unternehmen und Selbstständige. Wenn ein Kunde nicht zahlt, kann dies nicht nur die Liquidität gefährden, sondern auch erhebliche finanzielle und rechtliche Herausforderungen mit sich bringen. Doch welche Schritte können Sie unternehmen, um Ihre Forderungen erfolgreich einzutreiben? Und wann ist es sinnvoll, rechtliche Schritte einzuleiten? Hier erfahren Sie, wie Sie bei unbezahlten Rechnungen vorgehen sollten und welche Rechte Sie haben.
1. Geduld oder Mahnung? Der erste Schritt bei ausstehenden Zahlungen
Wenn ein Kunde die Rechnung nicht bezahlt, sollten Sie zunächst die Zahlungserinnerung oder eine Mahnung senden. Dabei gilt:
- Zahlungserinnerung: Weisen Sie freundlich, aber bestimmt auf die offene Forderung hin und setzen Sie eine Frist.
- Mahnung: Sollte die Zahlungserinnerung ohne Reaktion bleiben, können Sie eine erste Mahnung schicken. Dabei können Sie Verzugszinsen und Mahngebühren ansetzen.
Wichtig: Halten Sie schriftlich fest, wann die Mahnungen versendet wurden. Dies kann bei späteren rechtlichen Schritten entscheidend sein.
2. Wann liegt Zahlungsverzug vor?
Ein Kunde gerät in Verzug, wenn er trotz Fälligkeit und Mahnung nicht zahlt. Bei Geschäftskunden tritt der Verzug oft schon automatisch nach 30 Tagen ein, auch ohne Mahnung, wenn das Zahlungsziel klar festgelegt wurde.
Relevante Rechtsgrundlage: § 286 BGB (Verzug des Schuldners).
3. Rechtliche Schritte einleiten – Inkasso oder Anwalt?
Wenn der Kunde weiterhin nicht zahlt, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung:
- Inkassobüro: Ein Inkassodienst kann die Forderung außergerichtlich eintreiben. Dies ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden, die der Schuldner tragen muss.
- Anwalt: Ein Anwalt kann ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten oder bei Bedarf eine Klage einreichen. Besonders bei größeren Forderungen ist dies oft die bessere Wahl.
4. Gerichtliches Mahnverfahren: Schnell und effektiv
Das gerichtliche Mahnverfahren ist ein unkomplizierter Weg, offene Forderungen geltend zu machen. Es läuft wie folgt ab:
- Mahnverfahren beantragen: Der Antrag kann online oder schriftlich beim zuständigen Mahngericht eingereicht werden.
- Mahnbescheid: Der Schuldner erhält den Bescheid und hat zwei Wochen Zeit, Widerspruch einzulegen.
- Vollstreckungsbescheid: Bleibt der Schuldner untätig, können Sie einen Vollstreckungsbescheid beantragen, der als Grundlage für Zwangsvollstreckungsmaßnahmen dient.
5. Anzeige wegen Betrugs: Eine Option bei Vorsatz
Wenn Sie den Verdacht haben, dass der Kunde nie die Absicht hatte, die Rechnung zu bezahlen, können Sie Strafanzeige wegen Betrugs erstatten. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn Vorsatz nachweisbar ist, etwa durch falsche Angaben oder Täuschung bei Vertragsabschluss.
6. Rechte des Gläubigers bei Zahlungsverzug
Als Gläubiger haben Sie das Recht:
- Verzugszinsen zu verlangen (aktuell 5 Prozentpunkte über dem Basiszinssatz bei Privatkunden, 9 Prozentpunkte bei Geschäftskunden).
- Mahngebühren zu berechnen.
- Schadensersatz geltend zu machen, z. B. für Anwalts- oder Inkassokosten.
7. Häufige Fragen: Was tun, wenn der Kunde nicht zahlt?
Wie oft muss ich mahnen, bevor ich rechtliche Schritte einleite?
Es ist keine bestimmte Anzahl von Mahnungen gesetzlich vorgeschrieben. Eine Mahnung reicht aus, wenn sie den Schuldner in Verzug setzt.
Kann ich die Ware zurückholen, wenn der Kunde nicht zahlt?
Das ist nur möglich, wenn ein Eigentumsvorbehalt vereinbart wurde.
Was passiert, wenn der Kunde Widerspruch gegen den Mahnbescheid einlegt?
In diesem Fall müssen Sie entscheiden, ob Sie die Forderung gerichtlich einklagen wollen.
Kann ich Verzugszinsen und Mahngebühren verlangen?
Ja, diese können ab Eintritt des Zahlungsverzugs berechnet werden.
Fazit: Schnelles Handeln lohnt sich
Wenn ein Kunde nicht zahlt, sollten Sie frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Ihre Forderung zu sichern. Von der Zahlungserinnerung über das Mahnverfahren bis hin zur Klage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Rechte durchzusetzen. Ein Anwalt kann Ihnen helfen, die beste Strategie zu wählen und offene Rechnungen erfolgreich einzutreiben.
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