5 Tipps: So lassen Sie Ihre Kanzlei-Corporate-Language für sich sprechen

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5 Tipps: So lassen Sie Ihre Kanzlei-Corporate-Language für sich sprechen
Fiona Pröll anwalt.de-Redaktion

Bleiben Sie Ratsuchenden im Ohr – indem Sie die Marketingsprache Ihrer Kanzlei bewusst gestalten. Ein charakteristischer Tonfall in der Außenkommunikation verleiht Ihnen Wiedererkennungswert. Außerdem ruft eine gezielt ausgerichtete und stringente Sprachwelt bei potenziellen Mandanten unterbewusst eine Vorstellung vom Charakter Ihrer Kanzlei hervor. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Corporate Language finden und einsetzen.

1. Ihr guter (Kanzlei-)Name

Jede Kanzlei ist zugleich ein Unternehmen – und firmiert unter einem spezifischen Namen. Allerdings gelten bei der Namensgebung für Kanzleien bekanntlich Grenzen: So muss der Name ein rein beschreibender sein. Werbebotschaften oder Übertreibungen sind unzulässig. In einem gesonderten Beitrag finden Sie mehr Details zu rechtssicherer Werbung für Anwälte.

Trotzdem besteht beim Kanzleinamen ein gewisser Gestaltungspielraum basierend auf der Frage: Wie möchten Sie wahrgenommen werden – klassisch-schlicht oder eher individuell-kreativ?

Für einzelne niedergelassene Anwälte ist als Name das einfache Schema „Rechtsanwalt Max Mustermann“ weitverbreitet. Bei mehrköpfigen Kanzleien findet sich vielfach die Aufzählung der Partner nach dem Muster „Nachname 1, Nachname 2 & Nachname 3“.

Um stärker herauszustechen, lässt sich als Kanzleiname ein völlig neues Kunstwort kreieren, wobei allerdings berufsrechtliche Vorschriften zu beachten sind. Eine weitere Möglichkeit stellt ein originelles Namenskürzel dar, das sich wiederum mit den oben genannten klassischeren Schemen verbinden lässt: z. B. „FfM Fachanwälte für Musterrecht“. Denken Sie auch daran, dass Sie bei mehrköpfigen Kanzleien in der Regel die Rechtsform angeben müssen, also zum Beispiel der Zusatz „Partner“ oder „Partnerschaft“ enthalten sein sollte.

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2. Ganz nach Ihrem Motto

47,8 Prozent der Ratsuchenden schätzen ein Kanzleimotto als Hilfsmittel, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen – so das Ergebnis einer anwalt.de-Umfrage im Jahr 2022. Nutzen Sie dies für Ihre Mandantenakquise.

Besitzen Sie als Anwalt bzw. Kanzlei bereits einen Leitspruch? Ein gut gewählter Slogan spiegelt Ihre Philosophie wider. Er vermittelt in wenigen Worten, was Sie in der Rechtsberatung einzigartig macht.

Als erste Inspirationsquelle bietet sich das Feedback aus Online-Bewertungen an. Dieses zeigt, welche Vorzüge Ihrer Kanzlei von der Klientel besonders wertgeschätzt werden. In Ihrem anwalt.de-Konto unter „Meine Bewertungen“ bzw. „Kanzleibewertungen“ finden Sie alle Ihre bisher erhaltenen Rezensionen im Überblick.

Im Idealfall ist Ihr Kanzlei-Slogan kurz, prägnant und aussagekräftig. Plattitüden sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Ebenso sind Wortspiele, die gekünstelt klingen, weniger zu empfehlen. Außerdem gilt auch hier das Sachlichkeitsgebot: Der Leitspruch darf nicht marktschreierisch sein und keine Übertreibungen beinhalten. Nutzen Sie für die Erstellung die Tipps von anwalt.de für ein durchschlagendes Kanzlei-Motto.

Ihr Motto erscheint auf anwalt.de zentral in Ihrem persönlichen Profil und Kanzleiprofil. Außerdem wird es in Ihrem Treffer in der anwalt.de-Suche angezeigt. Sie können im Kunden-Konto Ihr persönliches Motto und das Motto Ihrer Kanzlei eintragen – und auf Knopfdruck online stellen.

3. Direkt im Austausch

Die Texte Ihrer Marketing-Kommunikation werden besonders lebendig, wenn Sie sie als Dialog aufsetzen: Sprechen Sie die Ratsuchenden unmittelbar an.

Ob Sie auf ein „Sie“ oder „Du“ setzen, sollten Sie vom Stil Ihrer Kanzlei und der Zielgruppe, die Sie erreichen möchten, abhängig machen. Sie können auch die Anredeform an den jeweiligen Kommunikationskanal binden und z. B. in Rechtstipps siezen, während Sie zugleich auf Instagram duzen. Wichtig ist, die einmal definierte Anredeform im Kanal konsequent beizubehalten, um ein kontinuierliches Bild zu erzeugen.

Einschätzungen oder Empfehlungen schreiben Sie am besten in der ersten Person, also als „ich“ oder „wir“. Dadurch treten Sie im Text als Fachexperte noch deutlicher hervor. Ob Sie in der Ich- oder der Wir-Perspektive formulieren, sollten Sie davon bestimmen lassen, in wessen Namen Sie sich äußern: in Ihrem persönlichen oder dem einer mehrköpfigen Kanzlei.

4. Auf Augenhöhe

Wählen Sie den Sprachstil Ihrer Kanzlei so, dass sich Ihre Zielgruppe auf Augenhöhe mit Ihnen fühlen darf. Mit einem gehobeneren, formelleren Stil werden Sie tendenziell Ratsuchende mit höherem Bildungsniveau und B2B-Klienten abholen. Ein schlichterer, umgangssprachlicher Duktus hingegen erreicht eher Menschen mit einfacherem Bildungsstand sowie Personen, die über geringere Deutschkenntnisse verfügen.

Die Faustregel dabei: Schreiben Sie in dem Stil und Tonfall, den Sie in einem Beratungsgespräch verwenden würden.

Längere Sätze und eine anspruchsvollere Wortwahl kennzeichnen einen gehobenen Stil. Kompakte Sätze und Alltagsbegriffe machen einen schlichten Duktus aus. Definieren Sie zudem, ob Sie auch juristische Fachbegriffe verwenden wollen.

5. No-Gos helfen

Sie haben die Charakteristika Ihrer Corporate Language festgelegt? Definieren Sie jetzt, ob es Begriffe, Stilelemente oder Ähnliches gibt, die Sie von Ihrer Kanzleisprache ausschließen möchten.

Beispielsweise könnte es Ihre Überlegung sein, generell keine Anglizismen zu verwenden, damit alle Ratsuchenden Ihre Texte verstehen oder weil englische Begriffe nicht zum Stil Ihrer Kanzlei passen. Solche No-Gos unterstützen zusätzlich, Ihrer Sprache einen bestimmten Charakter zu verleihen.

Sie haben Fragen zu Ihrem Außenauftritt mit anwalt.de? Das Service-Team von anwalt.de hilft Ihnen gern weiter.

(FPR; ZGRA)

Erfahren Sie, worauf es bei erfolgreichem Kanzleimarketing außerdem ankommt, und lesen Sie, wie Sie die Kommunikation mit Mandanten professionell gestalten.

Foto(s): ©Adobe Stock/fizkes

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