Allergan-Geschädigte aufgepasst! Rechtliche Ansprüche sind auch gegen die Implanteure möglich!

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Rückruf von Allergan Brustimplantaten

Im Dezember 2018 gab Allergan Ltd. bekannt, dass sie den Verkauf von texturierten Brustimplantaten und Gewebeexpandern in Europa mit sofortiger Wirkung einstellt. Dies geschah infolge einer zwingenden Rückrufforderung der französischen Zulassungsbehörde, was dazu führte, dass alle vorhandenen Bestände dieser Produkte vom Markt zurückgerufen wurden. Die Verwendung von aufgerauten Brustimplantaten ist in Europa vorübergehend untersagt.


Aufklärungsmangel durch Implanteure

Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass nicht nur der Hersteller Allergan im Fokus steht, wenn es um rechtliche Ansprüche geht, sondern auch die Implanteure.

Den Implanteuren kann ein ärztlicher Aufklärungsmangel vorgeworfen werden, wenn Sie ihre Patientinnen über die Rückrufaktion von Allergan nicht unverzüglich informiert haben. Viele Betroffene erfahren von der Fehlerhaftigkeit der Produkte erst Jahre später oder dann, wenn Beschwerden auftreten und diese in Zusammenhang mit den mangelhaften Implantaten gebracht werden.

Ende 2018 wurden Kliniken darüber informiert, dass die Brustimplantate fehlerhaft waren, was zur sofortigen Rückrufaktion der betroffenen Bestände führte. Trotz dieser Maßnahme versäumten viele Ärzte, ihre Patientinnen unverzüglich über den Rückruf zu informieren, was einen groben Mangel an ärztlicher Aufklärung darstellt. Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, nicht nur vor, sondern auch nach einer Behandlung auf bestehende Risiken hinzuweisen. Hätten die Patientinnen sofort von dem Rückruf erfahren, hätten sie auch die Möglichkeit gehabt, die Implantate unverzüglich entfernen zu lassen. Selbst wenn einige Patientinnen sich gegen eine Entfernung entschieden hätten, wäre dies eine Verletzung ihres Rechts auf Selbstbestimmung gewesen, da ihnen aufgrund mangelnder Information keine echte Wahlmöglichkeit gegeben wurde.


Der genaue Sachverhalt zu dem Allergan-Komplex

Das Karzinomrisiko ist für die Patientinnen, die nicht über den Rückruf informiert wurden, erheblich erhöht. Sie leben nun in dem Wissen ein fehlerhaftes Produkt in ihrem Körper zu tragen, welches krebsfördernd ist, was bei vielen Patientinnen auch Auswirkungen auf die Psyche hat.

Die Entscheidung zum Rückruf basierte, auch wenn Allergan dies stets gerne bestreitet, auf Warnhinweisen der französischen Aufsichtsbehörde ANSM, die bestimmte Brustimplantate Ende 2018 aus dem Verkehr ziehen ließ. Die sogenannten rauen oder strukturierten Allergan-Implantate stehen im Verdacht, das Wachstum von ALCL (anaplastisches großzelliges Lymphom), einer aggressiven Karzinomform, zu begünstigen.

Bereits seit 2011 besteht ein begründeter Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen bestimmten Brustimplantaten und dem Auftreten eines seltenen Karzinoms, was bis 2019 in Frankreich zu 56 bekannten Fällen unter etwa 500.000 Trägerinnen führte. Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigte ebenfalls die Risiken und berichtet Stand 2023 von 43 in Deutschland identifizierten Fällen. Angesichts der langsamen Entwicklung dieser seltenen Karzinomform und der geschätzten Latenzzeit von sechs Monaten bis zu zehn Jahren besteht die Möglichkeit, dass die Zahl der Karzinomfälle unter den etwa 65.000 Trägerinnen texturierter Brustimplantate in Deutschland zukünftig signifikant ansteigen könnte. Trotz vorheriger vereinzelter Verdachtsfälle schätzen Experten nun das Risiko auf bis zu 1 zu 300, was in der Medizin als signifikantes Risiko gilt. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs verlangt von Medizinern bereits bei einem Risiko von 1: 4,5 Millionen eine Aufklärung, unterstreicht also die hohe Bedeutung der Aufklärungspflicht.


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Patientinnen, die diese spezifischen Implantate tragen, stehen nun vor der Entscheidung, ob sie präventive Maßnahmen ergreifen sollen, einschließlich der möglichen Entfernung der Implantate, um potenzielle Gesundheitsrisiken zu minimieren.

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Ciper & Coll. Rechtsanwälte 

Foto(s): https://pixabay.com/de/photos/plastischer-chirurg-brust-implantat-5242606/


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