Anlagebetrug Bitcoin

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Anlagebetrug Bitcoin – Ethereum, Tether, Ripple: Der Kryptomarkt wächst unaufhaltsam. Als ungeschlagen marktstärkste virtuelle Währung der Welt steht der Bitcoin auf Platz eins.

Wegen seiner konstant beachtlichen Kursgewinne gilt er als beste Kryptowährung. Doch der Bitcoin-Boom ruft zunehmend kriminelle Banden und unseriöse Anbieter auf den Plan. Die Betrugsfälle & Anlagebetrug mit Bitcoin häufen sich.

  • Sie planen eine Investition in Bitcoins oder Altcoins?
  • Sie möchten sich über Verlustrisiken informieren?
  • Sie sind Opfer eines Krypto-Betrugs?

Wir, die Anwaltskanzlei Herfurtner, haben in diesem Beitrag über Anlagebetrug mit Bitcoin alle relevanten Informationen über die häufigsten Betrugsmaschen im Bereich Kryptogelder zusammengefasst. 

Wir erläutern Ihnen, wie Sie dubiose Anbieter enttarnen können. Außerdem klären wir Betrugsopfer über ihre Möglichkeiten auf, ihr Geld zurück zu erhalten.

Anlagebetrug Bitcoin - Inhaltsverzeichnis

  1. Warnmeldungen von Behörden
  2. Das Vorgehen der Kriminellen
  3. Gefälschte Handelsplattformen
  4. Neue Betrugsmasche auf Partnerbörsen
  5. Gewinnauszahlung verweigert
  6. Betrugsfälle nehmen zu
  7. Online-Trading: 15 Tipps und Warnhinweise
  8. Finanzielle Verluste – was tun?
  9. Ermittlungserfolge der Behörden
  10. Rechtsanwälte unterstützen bei Problemen

Anlagebetrug Bitcoin - Das große Betrugsgeschäft mit Bitcoin & Co.

Die Täter nutzen das Vertrauen der Anleger aus und betrügen diese mit Kreativität und Hartnäckigkeit um ihr Geld. Dabei sind sie mit ihren kriminellen Machenschaften so erfolgreich, dass bereits mehrere Millionen Euro Schaden entstanden sind.

Im Internet weisen mehrere vertrauenswürdige Institutionen auf das erhöhte Betrugsrisiko für Anleger im Bereich Kryptowährungen hin. Darunter die Polizei, die Verbraucherzentralen sowie der Bundesverband Deutscher Banken (BdB) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

So agieren die Bitcoin-Betrüger im Web

Die international organisierten Kriminellen handeln im Wesentlichen immer nach dem gleichen Muster. Sie ködern die Interessenten mit hohen Renditen und dem Versprechen, durch die Kapitalanlage in virtuelle Währungen auf schnellstem Weg reich zu werden.

Die Täter nutzen Scamming-Methoden. Sie versenden aggressive Spam-Mails, platzieren auffällig gestaltete Werbeanzeigen oder fragwürdige News-Artikel auf gefakten Webseiten oder Apps. Um den Schein von Seriosität zu schaffen, werden die Logos von bekannten Fernseh- und Nachrichtensendern wie BBC, ZDF, ARD, ProSieben und RTL missbräuchlich verwendet.

Bilder in Kombination mit frei erfundenen Zitaten und gefälschten Rezensionen prominenter Stars werden ohne deren Wissen eingesetzt. Den Testimonials wider Willen werden fiktive Empfehlungen in den Mund gelegt, um Glaubwürdigkeit und Authentizität vorzutäuschen.

Auch vor einer persönlichen Kontaktaufnahme über Social Media Kanäle wie Facebook oder LinkedIn schrecken die Tätergruppen nicht zurück.

Perfekt gefälschte Handelsplattformen und falsche Anlageberater

Die Zielpersonen werden zum Klick auf das Werbebanner, den Link in der Phishing Mail oder in der Facebook-Gruppe verleitet. Dies führt sie auf eine vermeintlich seriöse Tradingplattform.

Diese außergewöhnlich gut gefälschten Websites sprießen wie Pilze aus dem Boden. Sie sind häufig richtigen Handelsplattformen detailgetreu nachempfunden und wirken täuschend echt.

Die Besucher dieser Internetseiten werden dazu aufgefordert, ein Kundenkonto zu erstellen. Dann geben sich die Betrüger als vertrauenswürdige Kundenberater für Geldanlagen aus. Sie vermitteln den Eindruck, eine seriöse Onlineplattform für Bitcoinhandel oder Altcoinhandel anzubieten.

Der arglose Anleger wird beim Anlagebetrug mit Bitcoin dazu gebracht, sein Geld auf die von den Tätern angegebenen ausländischen Konten zu überweisen. Damit ist er vollständig überlistet. Der Geldbetrag wird auf schnellstem Weg auf weitere Konten transferiert, die sich außerhalb der Grenzen der EU befinden. Die Scharade wird weiter fortgeführt.

Mithilfe manipulierter Screenshots – beispielsweise von Kontoauszügen werden dem Opfer Zahlungseingänge suggeriert. Er glaubt, das Investment in Kryptogeld erfolgreich vollzogen zu haben. Auch hohe Gewinne und extrem steigende Kryptokurse werden mittels unechter Dokumente vorgespielt.

Erst wenn es zu spät ist, wird dem betrogenen Opfer klar: In Wahrheit hat es keine Kryptowährung gekauft. Die Cybertrading-Plattform, der Anlageberater und das Kundenkonto dienen ausschließlich der Täuschung und Abzocke.

Falsches Spiel mit einsamen Herzen

Besonders perfide: Sogar in stark frequentierten Singleportalen wie Tinder oder Parship erschleichen sich die Betrüger durch scheinbar anfänglich normale Annäherung ein Vertrauensverhältnis.

Kaum ist das Vertrauen hergestellt, lenken sie die Konversation auf das Thema Kryptogelder. Sie versuchen, das Interesse für eine Kapitalanlage in Bitcoins, Ether, Tether oder ähnliche virtuelle Währungen zu wecken.

Anlagebetrug Bitcoin - Verweigerung der Gewinnauszahlung

Meistens brechen der vorgetäuschte Kundenberater oder die vermeintliche Flirt-Bekanntschaft den Kontakt urplötzlich ab, wenn die betrogene Person eine Rückzahlung oder Auszahlung seiner Gewinne fordert.

In einigen Betrugsfällen jedoch, verlangen die kriminellen Täter vor dem Kontaktabbruch noch zusätzliche frei erfundene Steuern und Gebührenzahlungen.

Auch hierbei wird mit der Ausübung großen emotionalen Drucks auf die Betrogenen vorgegangen und Ängste geschürt. Unter dieser enormen psychischen Belastung überweisen viele Anleger den Betrügern weitere riesige Summen auf ihre Konten.

Das gutgläubige Opfer wartet schlussendlich vergebens auf die Auszahlung seines Geldes.

Die Chance, nachzuvollziehen, wohin genau das Kapital der Betrugsopfer transferiert wurde, ist in vielen Fällen sehr gering. Fakt ist: Das Geld befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Ausland, was die Rückverfolgung des Geldflusses erheblich erschwert, aber nicht unmöglich macht.

Bitcoin-Betrugsopfer durch falsche Cybertrading-Plattformen: Tendenz steigend

Mehrere Millionen Euro haben sich die Mitglieder dieser bestens organisierten Betrügerbanden in den letzten Jahren auf diese Weise bereits erschlichen – vor allem aus Deutschland, Österreich und dem deutschsprachigen Raum.

Doch die Ermittlungen gegen solche Internetplattformen und deren Deaktivierung, bieten nur kurzzeitigen Schutz. Immer wieder entstehen neue Betrüger-Websites unter anderen Domains.

15 Anzeichen für Bitcoin-Betrug & praktische Sicherheitsempfehlungen

Unsere Rechtsanwälte haben Ihnen 15 Tipps zur Vorsichtsmaßnahme zusammengefasst:

  1. Aggressive Werbung, permanente Spam-Mails und knallharte Vertriebsmethoden weisen deutlich auf unseriöse Unternehmen hin.
  2. In der Regel wird direkt nach der ersten Kontaktaufnahme psychischer Druck ausgeübt. Beispielsweise durch penetrante Telefonanrufe.
  3. Es wird mit dem Versprechen unrealistisch hoher Renditen geködert.
  4. Im Gegensatz zu vertrauenswürdigen Handelsplattformen, auf denen mit Bitcoin & Co. gehandelt wird, findet keine Aufklärung über Verlustrisiken seitens der falschen Kundenberater statt.
  5. Existieren Warnmeldungen von Rechtsanwälten oder Anwaltskanzleien, die in Verbindung mit dem jeweiligen Anbieter geschädigte Mandanten unterstützen?
  6. Nutzen Sie regelmäßig Virenprogramme. Viele Virenschutzprogramme sind in der Lage, mögliche Sicherheitsgefährdungen durch den Besuch beziehungsweise die Interaktion auf Websites zu erkennen.
  7. Phishing- oder Malware-Websites können zum Teil auch von Webbrowsern identifiziert und als potenzielle Sicherheitsgefahr angezeigt werden.
  8. Ungewöhnliche Eigenarten der URL: Meist können die Links dieser Fake-Seiten nicht mit anderen geteilt werden.
  9. Bleiben Sie auch in Datingportalen und in sozialen Netzwerken wachsam. Nicht jeder ist der, für den er sich ausgibt.
  10. Seien Sie jederzeit vorsichtig bei der Herausgabe persönlicher Daten und schützen Sie Ihren Rechner vor Hacker- und Spähangriffen.
  11. Eine gewisse Sicherheit bietet Ihnen die bewusste Entscheidung für ein Investment bei Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistern, die ihren Kunden grundsätzlich eine Einlagensicherung bieten.
  12. Nutzen Sie den Anlegerschutz. Stellen Sie sich einen kompetenten Anlegerschutz-Anwalt zur Seite.
  13. Entscheiden Sie sich im Idealfall für Cybertrading-Plattformen, welche die Blockchain-Technologie verwenden, da diese die Nachverfolgung von Transaktionen ermöglicht.
  14. Bei begründetem Betrugsverdacht, kontaktieren Sie Ihren Anwalt der Anwaltskanzlei Herfurtner und ziehen ihn rechtzeitig zurate. Oder nehmen Sie das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale in Anspruch.
  15. Überprüfen Sie das Unternehmen:
  • Ist ein Impressum vorhanden?
  • Gibt es einen namentlich genannten Geschäftsführer?
  • Wo liegt der Unternehmenssitz?
  • Wird die zuständige Aufsichtsbehörde genannt?
  • Besteht der Hinweis auf die Beachtung der Initial Coin Offering-Richtlinien (ICO)?

Doch Achtung, auch wenn all dies der Fall ist: Das ist kein Garant für absolute Sicherheit. Solche Seiten sind teilweise so gut gefälscht und wirklichen Unternehmen nachempfunden, dass sie täuschend echt wirken.

Der Betrugsfall ist eingetreten. Was Sie jetzt tun sollten.

Sie sind bereits zum Betrugsopfer im Bereich virtueller Währung geworden? In diesem Fall sollten Sie als Erstes unverzüglich Ihre Konten sperren lassen.

Sichern Sie Beweise wie Screenshots von den gefakten Websites oder Ihrer Korrespondenz mit dem vorgetäuschten Anlageberater. Wir raten Ihnen dringend an, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Auch die Verbraucherzentrale und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sind dankbar für Ihren Hinweis.

Auf die Expertise von Anwälten und Ermittlungsbehörden vertrauen

Verlieren Sie nicht die Hoffnung – auch wenn sich die Situation des vom Betrug Betroffenen zunächst als prekär darstellt, so ist sie nicht in jedem Fall vollkommen aussichtslos.

Zusammenarbeitende Teams aus Strafverfolgungsbehörden, auf Betrugsdelikte spezialisierten Anwälten und IT-Experten gelang es in der Vergangenheit mehrfach, den Verbleib bereits verloren geglaubter Gelder zu ermitteln und diese wieder zu beschaffen.

Die Tätergruppen haben selbst erst dann Zugriff auf den Gewinn, wenn sie die digitale Währung auf einer seriösen Handelsplattform umwandeln. Dieser Vorgang macht die Transaktion sichtbar. IT-Techniker sind in einigen Fällen der Lage, Rückschlüsse auf die Herkunft des Geldes zu ziehen und zu erkennen, ob es rechtmäßig verwendet wird.

Behörden, teils mit anwaltlicher Unterstützung, können dann noch rechtzeitig das Einfrieren der entsprechenden Konten veranlassen.

Anlagebetrug Bitcoin - Hilfe von Ihrer Anwaltskanzlei

Trotz dieser Ermittlungserfolge lautet unsere anwaltliche Empfehlung bei Krypto-Investitionen: Vorsicht ist besser als Nachsicht. 

Sollten Sie im Vorfeld einen Verdacht hegen oder bereits zum Opfer eines Betrugsgeschäfts im Bereich Bitcoins oder Altcoins geworden sein, stehen Ihnen Vertrauenspersonen der Anwaltskanzlei Herfurtner mit Rat und Tat zur Seite.

Foto(s): https://pixabay.com/images/id-3242250/


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