anwalt.de-Index Mai 2022: Kurzer Ausreißer auf dem Weg zu dauerhafter Stabilität?
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Die Geschäftslage der Anwaltschaft in einem Aufwärtstrend, deren Erwartungen zugleich überaus konstant: Seit Anfang des Jahres hatte sich dieses Stimmungsbild Monat für Monat weiter gefestigt. Im Mai nun ist erstmals wieder ein leichter Ausreißer nach unten zu erkennen. Handelt es sich dabei nur um einen kurzzeitigen Dämpfer?
Geschäftslage und Geschäftsaussicht kompakt dargestellt
Wie schätzen Rechtsanwälte ihre aktuelle und zukünftige Auftragslage ein? Deckt sich die tatsächliche Entwicklung mit ihren abgegebenen Prognosen? Um das herauszufinden, hat anwalt.de 2020 den anwalt.de-Index ins Leben gerufen.
Woher rührt der erste Dämpfer seit Monaten?
Sowohl im Hinblick auf ihre Zufriedenheit mit der derzeitigen Situation als auch bei ihren Prognosen zeigen sich die Anwälte im Mai verhaltener als in den vergangenen Monaten. Um besser einschätzen zu können, wie schnell sich der Stimmungsdämpfer wieder fangen kann, gilt es, auf Ursachensuche zu gehen.
Potenzielle Gründe gibt es mehrere: beispielweise den sich abzeichnenden Inflationstrend ebenso wie anhaltende Auswirkungen der Pandemie. Genauso ist aber auch eine schlichtweg saisonale Erklärung denkbar – in deren Natur es liegt, ein vorrübergehendes Phänomen zu sein. Mit Beginn der schöneren Jahreszeit und nach den letzten zwei Jahren wieder uneingeschränkter möglich, wird die Ferienzeit verstärkt für Urlaub genutzt.
42 Prozent der Befragten bewerten im Mai ihre aktuelle Auftragslage als gut. Das sind zwei Prozent weniger als im Vormonat. Zugleich steigt der Anteil der Unzufriedenen von 14 auf 21 Prozent. Dementsprechend nimmt die Gruppe derjenigen, die den derzeitigen Status als mittelmäßig beurteilt, ab: von 42 auf 37 Prozent.
Im Mai rechnen 43 Prozent mit einer erfreulichen wirtschaftlichen Lage in den kommenden sechs Monaten. Diese Einschätzung gaben im April 48 Prozent ab. Mit mittleren Erwartungen blicken 43 Prozent in die Zukunft. Im Vormonat waren es 41 Prozent. Negative Aussichten werden von 14 Prozent prognostiziert und damit von 3 Prozent mehr als im April.
anwalt.de-Index bei 98,1
Der anwalt.de-Index sinkt im Mai von 101,7 auf 98,1 und bildet somit eine leichte Zäsur im Stabilitätstrend des bisherigen Jahres 2022. Ob es nur ein kurzzeitiger Schwenker ist, werden die kommenden Monate zeigen. Selbstverständlich halten wir Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.
Die Berechnung des anwalt.de-Indexes stützt sich auf eine Formel, die an den ifo-Geschäftsklimaindex angelehnt ist:
Als Stichprobe für die Maiumfrage wurden 4256 anwalt.de-Mitglieder angeschrieben. 192 von ihnen gaben eine Einschätzung ab. Dies entspricht einer Teilnahmequote von 4,5 Prozent. Bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent lag die Fehlerspanne bei 7 Prozent. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für ihre Unterstützung.
(FPR; ZGRA)
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