Arbeit in Kolumbien: Arbeitsrecht im Überblick

Up-Date August 2022 

Arbeitsverträge vs. Werkverträge

Das kolumbianische Arbeitsrecht kennt unbefristete und befristete Arbeitsverträge. Daneben gibt es Werkverträge, die mit echten Selbstständigen abgeschlossen werden. Die Figur des „freien Dienstvertrages“ existiert im kolumbianischen Recht nicht. Nach kolumbianischem Recht muss vor der Auszahlung des Honorars bei echten Werkverträgen mit natürlichen Personen verpflichtend eine Honorarnote sowie der Nachweis der Bezahlung der Sozialversicherung gefordert werden. Der Auftragnehmer muss echter Selbstständiger sein, sonst wird ein Scheinarbeitsverhältnis vermutet und alle arbeitsrechtlichen Normen werden auf diesen anwendbar.

Unbefristete und befristete Arbeitsverträge

Viele Normen zum Schutz der Arbeitnehmer sind sowohl für befristete als auch unbefristete Arbeitsverträge anzuwenden. Größter Unterschied zum österreichischen Recht ist, dass sich kolumbianische befristete Arbeitsverträge automatisch verlängern, wenn dem Arbeitnehmer nicht 30 Tage vor Ablauf des Vertrages schriftlich mitgeteilt wird, dass der Vertrag nicht verlängert wird und auch der Arbeitnehmer nicht schriftlich mitteilt, dass er den Vertrag nicht verlängern möchte. Die Mitteilung der Nichtverlängerung muss nur zeitgerecht ergehen, sie kann ohne Angabe von Gründen erfolgen. Davon gibt es einige wenige Ausnahmen, beispielsweise muss einer schwangeren Dienstnehmerin ihr befristeter Vertrag zumindest bis Ablauf des Mutterschutzes verlängert werden. Die Befristung im Vertrag darf maximal auf 3 Jahre lauten. Kettenarbeitsverträge sind aber unbegrenzt zulässig, das bedeutet auch nach vielfacher Verlängerung von Verträgen mit einer maximalen Laufzeit von 3 Jahren wird aus dem befristeten Arbeitsvertrag kein unbefristeter.

„Salario Integral“, regulärer Lohn und Mindestlohn

Das kolumbianische Recht kennt drei Lohnkategorien:

• Mindestlohn
• „Salario Integral“
• Regulärer Lohn, der höher ist als der Mindestlohn und nicht explizit „Salario Integral“ vereinbart wurde oder der die Höhe eines solchen nicht erreicht

Der kolumbianische Mindestlohn liegt im Jahr 2022 bei COP 1.000.000 brutto. Arbeitnehmer, die den Mindestlohn erhalten, haben Anspruch auf einige zusätzliche Leistungen, wie zum Beispiel den verpflichtenden Transportkostenzuschuss (im Jahr 2022 COP 118.000 pro Monat), der allen Arbeitnehmern, die einen monatlichen Lohn in Höhe von bis zu zwei Mindestlöhnen verdienen, zusteht. Außerdem haben sie zwei Mal pro Jahr ein Anrecht auf neue Dienstkleidung und sie haben jährlich das Recht, dass ihr Lohn an den neuen Mindestlohn angepasst wird. Arbeitnehmern, die mehr als den Mindestlohn erhalten, steht hingegen nur eine jährliche Inflationsanpassung zu. Hierbei handelt es sich, wie vom Verfassungsgerichtshof mehrmals ausgeführt, um direkt aus der Verfassung ableitbare Rechte auf jährliche Lohnanpassung, die nicht umgangen werden dürfen. Löhne unter 10 Mindestlöhne + 30% Sozialleistungen monatlich (COP 13.000.000 im Jahr 2022) oder Löhne, bei denen nicht explizit Salario Integral vereinbart wurde, obwohl sie höher sind, werden als „reguläre Löhne“ bezeichnet. Für Bezieher von regulären Löhnen und von Mindestlöhnen gilt, dass bis 30. Juni und bis 20. Dezember eines jedes Jahres eine „Prima de Servicios“ auszahlen ist. Diese Prima de Servicios ist dem österreichischen Urlaubs- und Weihnachtsgeld ähnlich. Die Prima de Servicios entspricht in etwa einem Monatslohn pro Jahr, jeweils die Hälfte davon wird im Juni bzw. Dezember ausbezahlt. Sie wird nach den Arbeitstagen, die der Mitarbeiter de facto im Jahr gearbeitet hat, berechnet. Für diese Kategorie von Dienstnehmern gilt ferner, dass für sie, gleich wie für Bezieher von Mindestlöhnen, „Cesantías“ bezahlt werden muss.

Berechnungsformel: Bruttolohn * tatsächliche Arbeitstage im Semester / 360

Cesantías

Die Cesantías sind gesetzlich verpflichtend vom Arbeitgeber zu bezahlen. Der Dienstgeber muss die Cesantías jedes Jahr bis zum 31. Dezember abrechnen und vor dem 15. Februar in den jeweiligen Fonds die Beiträge vom Vorjahr für alle Arbeitnehmer einzahlen. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass diese Frist nicht übersehen wird, da für Säumnis hohe Strafen zu entrichten sind (ein Tagesgehalt pro Tag Säumnis). Die „Cesantías“ entsprechen ca. einem Monatslohn pro Jahr. Da es in Kolumbien kein Arbeitslosengeld gibt, sollen die Cesantías in erster Linie dazu dienen, den Arbeitnehmer im Falle von Arbeitslosigkeit wirtschaftlich zu schützen. Der Dienstnehmer kann aber auch wenn er bestimmte Ausgaben, wie z.B. für Wohnbau, tätigt, beantragen, dass ihm die bereits in den Fonds einbezahlten Cesantías ausbezahlt werden. Der Arbeitgeber hat ihm in solchen Fällen (gleich wie in Kündigungsfällen) ein Schreiben auszuhändigen, mit dem der Anspruchsberechtigte beim Fonds die Auszahlung beantragen kann.

Berechnungsformel: Monatslohn * tatsächlich gearbeitete Tage / 360

Zusätzlich haben Arbeitnehmer Anspruch auf Zinsen der Cesantías des Vorjahres, diese sind bis 31. Januar, also zumeist mit dem Januar-Lohn, auszubezahlen.

Berechnungsformel: (Cesantías * tatsächlich gearbeitete Tage) * 0,12 / 360

Grundsätzlich gilt, mit der Ausnahme der expliziten Vereinbarung von Salario Integral, für alle Dienstnehmer:

• maximal 48 Stunden/Woche (von Montag – Freitag oder Montag – Samstag)
• verpflichtende Abgeltung von angeordneten Überstunden
• 15 Tage Urlaub pro Jahr

Salario Integral

Gemäß Art. 132 des kolumbianischen Steuergesetzes kann für Gehälter die über 10 Mindestlöhnen + 30% Sozialleistungen liegen, das Konzept des “Salario Integral” oder übersetzt des “Gesamtlohns” vereinbart werden. Dieser liegt im Jahr 2022 bei COP 13.000.000. Diese Figur erlaubt es, sämtliche Zusatzzahlungen an den Arbeitnehmer wie „Prima de Servicios“, „Cesantías“, „Zinsen der Cesantías“, Überstunden sowie Sonn- und Feiertagsarbeit mit dem Monatslohn abzugelten, sodass statt 13 Monatsgehältern pro Jahr plus 1 Monatsgehalt „Cesantías“, nur 12 Monatsgehälter pro Jahr ausbezahlt werden. Für “Salarios Integrales” wird außerdem nur 70% des Lohns als Bemessungsgrundlage für die Abgaben zur Sozialversicherung herangezogen und nur 30% als Bemessungsgrundlage für die Abgaben zum Familienausgleichsfonds, SENA (staatliche Bildungseinrichtung) und ICBF (staatliche Einrichtung zum Schutz Minderjähriger), d.h. die Sozialabgaben sind für Unternehmen bei dieser Lohnvariante kostengünstiger. Salario Integral muss aber explizit mit dem Mitarbeiter vereinbart werden, er entsteht nicht automatisch ab einer gewissen Lohnhöhe. Nicht vom Salario Integral umfasst, sind die Urlaubstage (15 Tage pro Jahr oder anteilige Auszahlung bei Kündigung), Pension-, Kranken- und Unfallversicherung, Familienlastenausgleich (Cafam, ICBF), Lohnsteuer und Zahlungen bei ungerechtfertigter Entlassung, sie stehen dem Arbeitnehmer trotz Salario Integral zu.

Gesetzgebung für Hausangestellte in Kolumbien

Im Gegensatz zu Europa ist es in Kolumbien durchaus üblich, eine Hausangestellte in privaten Haushalten zu haben, die im Haushalt bei verschiedenen Aufgaben wie Putzen oder Kochen hilft. Rechtlich stellt diese Praxis die Haushalte vor eine kleine Herausforderung, da die Arbeitgeber Privatpersonen und die Arbeitsräumlichkeiten Privathaushalte sind. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Arbeitsbedingungen für Hausangestellte ständig verbessert und sind heute glücklicherweise nicht mehr so prekär wie früher. Die meisten kolumbianischen Familien in Großstädten kommen mittlerweile ihrer Pflicht nach, ihre Hausangestellten ordnungsgemäß zu versichern und Ihnen Sozialleistungen wie Urlaubsgeld und dergleichen anzuerkennen. Die kolumbianischen Rechtsvorschriften für Hausangestellte sind, mit einer Ausnahme, dieselben wie für alle anderen kolumbianische Arbeitnehmer. Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern kann der ordentliche Arbeitstag von Hausangestellten jedoch bis zu 10 Stunden pro Tag dauern, nicht lediglich 8 Stunden und ein Teil des Lohnes kann mit Kost und Wohngelegenheit abgegolten werden, falls die Hausangestellte im Haushalt des Arbeitgebers lebt. Die Arbeitgeber sind jedoch unabhängig davon, dass sie selbst Privatpersonen sind und kein Unternehmen führen, gesetzlich verpflichtet, alle arbeitsrechtlichen Vorschriften einzuhalten. Dazu gehören u.a. der Abschluss einer Krankenversicherung und Versicherung gegen Arbeitsunfälle, die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld im Juni und Dezember, die Leistung von Cesantias und das Bezahlen von Transportkostenzuschuss, wenn die Hausangestellte weniger als zwei Mindestlöhne verdient. Die Familien sind auch verpflichtet, eine Uniform für ihre Hausangestellten zu kaufen. Es ist einerlei, ob der Arbeitgeber die Hausangestellte gerne in Uniform sehen will oder nicht, maßgeblich ist vielmehr, dass der Kauf von Arbeitskleidung eine Verpflichtung ist, die nach dem Arbeitsgesetzbuch erfüllt werden muss, wenn der Mitarbeiter weniger als zwei Mindestlöhne pro Monat verdient (Artikel 230 des Arbeitsgesetzbuchs). Die in ländlichen Gebieten leider immer noch weit verbreitete Praxis, Hausangestellte nicht bei einer EPS, ARL usw. anzumelden, ist nicht nur illegal, sondern kann auch zu Klagen der Hausangestellten und hohen Strafen für die Familie, die sie illegal beschäftigen, führen.

Auch in Bezug auf die Bezahlung ist das Gesetz eindeutig: Eine Hausangestellte muss mindestens den Mindestlohn erhalten, wenn sie Vollzeit arbeitet, und wenn sie Teilzeit oder tageweise arbeitet, den Anteil, welcher der geleisteten Arbeitszeit entspricht. Im Falle einer ganzmonatigen Beschäftigung muss ihr der Mindestlohn gezahlt werden, der für das Jahr 2022 bei COP 1.000.000 pro Monat liegt. Handelt es sich um eine externe Mitarbeiterin, muss sie zudem einen Transportkostenzuschuss in Höhe von COP 117.172 erhalten. Darüber hinaus muss die Arbeitnehmerin ordnungsgemäß bei der Kranken-, Renten-, Arbeitsrisiko- und Familienausgleichskasse gemeldet werden und die Beiträge vom Dienstgeber monatlich bezahlt werden.

Die Hausangestellte hat Anspruch auf alle Sozialleistungen, unabhängig davon, ob sie in Vollzeit, in Teilzeit oder auf Tagesbasis arbeitet.

Dazu zählen insbesondere:

1. Urlaubs- und Weihnachtsgeld im Juni und Dezember;
2. Cesantías;
3. Zinsen der Cesantías;
4. Gewährung von 15 Tagen Urlaub;
5. Falls weniger als 2 Mindestlöhne Verdienst: Arbeitskleidung und Transportkostenzuschuss

Entschädigung für die ungerechtfertigte Entlassung einer Hausangestellten

Wird die Hausangestellte ohne triftigen Grund entlassen, muss sie zusätzlich zu den oben genannten Zahlungen, wie jeder andere Arbeitnehmer auch, die in Artikel 64 des Arbeitsgesetzbuchs vorgesehene Entschädigung für ungerechtfertigte Entlassung erhalten. Die Entschädigung wird nicht gezahlt, wenn die Arbeitnehmerin kündigt oder der Arbeitsvertrag einvernehmlich aufgelöst wird, was voraussetzt, dass die Arbeitnehmerin diese Entscheidung akzeptiert oder damit einverstanden ist.

Sozialversicherung bei Tagesarbeit

Im Falle von Arbeit auf Tagesbasis können die Kosten für die volle Sozialversicherung höher sein und das Einkommen der Arbeitnehmerin übersteigen. Dies ist zum Beispiel der Fall bei einer Hausangestellten, die nur einen Tag in der Woche arbeitet. In einem solchen Fall reicht das Monatseinkommen der Arbeitnehmerin nicht aus, um die Sozialversicherung zu bezahlen, was viele Menschen vom Zugang zum formellen Arbeitsmarkt abhält, ein Aspekt, den die Regierung gelöst hat, indem sie die Zahlung von Sozialversicherungspauschalen für Teilzeitbeschäftigte zugelassen hat. Die Sozialversicherungsbeiträge bei Tages- oder Teilzeitarbeit sind im Dekret 1072 aus dem Jahr 2015 in Artikel 2.2.1.6.4.1 festgelegt. In der Regel muss die Sozialversicherung mindestens in Höhe des monatlichen Mindestlohns gezahlt werden, aber bei Teilzeit- oder Tagesarbeitern kann die Sozialversicherung auch auf wöchentlicher Basis gezahlt werden.

Damit dies möglich ist, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

• aktuelles Beschäftigungsverhältnis;
• es muss sich um einen Teilzeitvertrag handeln, d. h., dass er/sie im selben Monat für weniger als dreißig (30) Tage eingestellt wird;
• der Wert, der sich als Vergütung im Monat ergibt, muss weniger als einen (1) gesetzlichen monatlichen Mindestlohn betragen.

Sobald der Arbeitnehmer nur einen Tag pro Woche arbeitet, aber einen Mindestlohn oder mehr verdient, muss er die volle Sozialversicherung zahlen. Unter voller Sozialversicherung versteht man die Zahlung von Beiträgen zu Kranken-, Renten- und Berufsrisiken auf der allgemeinen Grundlage, dass er nicht unter einem Mindestlohn betragen darf.

Arbeitstage im Monat

Höhe des Preises (Betrages)

Zwischen 1 und 7 Tagen

Ein (1) wöchentlicher Mindestbeitrag

Zwischen 8 und 14 Tagen

Zwei (2) wöchentliche Mindestbeiträge

Zwischen 15 und 21 Tagen

Drei (3) wöchentliche Mindestbeiträge

Mehr als 21 Tage

Vier (4) wöchentliche Mindestbeiträge (entspricht einem monatlichen Mindestlohn)

Mutterschutz

Der gesetzlich verpflichtende Mutterschutz dauert in Kolumbien 18 Wochen, davon müssen mindestens zwei Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin des Kindes (ab der 38 Schwangerschaftswoche) in Anspruch genommen werden. Wird das Kind allerdings vor Antritt des Mutterschutzes geboren, werden dennoch die vollen 18 Wochen nach Geburt gewährt. Während der Zeit des Mutterschutzes ist die Arbeitnehmerin nicht kündbar und es muss ihr das volle Gehalt weiterbezahlt werden. Einen Großteil davon (abzüglich der Sozialleistungen) wird dem Arbeitgeber aber im Anschluss an die Zeit im Mutterschutz von der Sozialversicherung rückerstattet, sodass dem Unternehmen keine hohen Kosten durch den Mutterschutz entstehen. Die Arbeitnehmerin hat im Anschluss an diese Zeit das Recht, Stillpausen in Anspruch zu nehmen. In der Praxis erfolgen dafür Vereinbarungen über geringere Arbeitszeit oder flexible Arbeitszeiten, Rechtsanspruch darauf besteht aber im Gegensatz zu Österreich und Deutschland nicht. Vereinbarung von Kind und Beruf ist in Kolumbien daher besonders schwierig. In der Praxis werden durch die kurze Dauer des Mutterschutzes viele Frauen, die länger bei ihren Kindern bleiben wollen, aus dem Berufsleben gedrängt oder übergeben die Kinderbetreuung Familienangehörigen oder angestellten Kindermädchen. Das Kind ist mit Geburt automatisch bei der Pflichtversicherung EPS der Mutter mitversichert, dies gilt aber nicht automatisch für alle privaten Krankenversicherungen. Während einige Versicherungen automatischen den Versicherungsschutz für Neugeborene im selben Umfang wie für die Mutter bieten, fordern andere eine formelle Aufnahme des Neugeborenen. Um optimale ärztliche Versorgen im Krankheitsfall sicherzustellen, ist diese Frage unbedingt mit der Versicherung zu klären.

Elternzeit für Väter

In Kolumbien sieht das Gesetz 2114 aus dem Jahr 2021 vor, dass Väter einen Anspruch auf zwei Wochen bezahlte Elternzeit haben, welche innerhalb von 30 Tagen nach der Geburt des Kindes oder der offiziellen Entbindung des Adoptivkindes zu nehmen ist, wobei die Anerkennung und Bezahlung gemäß dem Dekret 1427 aus dem Jahr 2022 erfolgt.

Arbeitszeiten

Mit dem Gesetz 2101 aus dem Jahr 2021 wurde die Arbeitszeit auf 42 Stunden pro Woche verkürzt, ohne die Löhne zu senken oder die erworbenen Rechte und Garantien der Arbeitnehmer zu beeinträchtigen. So wurde die Arbeitszeit von 48 auf 42 Stunden pro Woche gesenkt, die in gegenseitigem Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf 5 oder 6 Tage pro Woche verteilt werden können. Dabei muss immer mindestens ein Ruhetag pro Woche garantiert werden, sodass ein flexibler Arbeitstag von mindestens 4 und höchstens 9 Stunden pro Tag entsteht.

Die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit erfolgt schrittweise unter Berücksichtigung der folgenden Punkte:

(i) 2 Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes wird die Wochenarbeitszeit um 1 Stunde auf 47 Stunden pro Woche reduziert.

 (ii) 3 Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes wird die Wochenarbeitszeit um eine weitere Stunde auf 46 Stunden pro Woche reduziert.

 (iii) Ab dem vierten Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes wird die Wochenarbeitszeit jedes Jahr um 2 Stunden verkürzt, bis sie 42 Stunden pro Woche erreicht.

Bei weiteren Fragen stehen Ihnen unsere Anwälte gerne im Rahmen einer Erstberatung zur Seite!