Aufsicht ist besser - Skandal um UNICEF

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Der Skandal um UNICEF (falsche Auskünfte gegenüber dem DZI und fehlende schriftliche Dokumentation wesentlicher Verträge) hat viel Aufsehen erregt und großen Schaden bei spendensammelnden Organisationen verursacht. Welche Folgen hat der Skandal und wie können derartige Vorkommnisse künftig vermieden werden? Wie kann bei Non-profit-Unternehmen Vorsorge getroffen werden?

1. Aufsicht und Risikomanagement

Jede Organisation braucht eine Aufsicht und ein Risikomanagement.
Wer ist wofür verantwortlich? Wie sind die Abläufe? Wer überprüft was?
Die Grundsätze der Spendenwerbung müssen beachtet werden.
Die Erhaltung des Spendensiegels und die Sicherung der Gemeinnützigkeit sind  vorrangige Ziele.
Die Spender und die Spendenverwendung müssen sauber dokumentiert werden.
 
Die Aufsicht darf nicht parteipolitisch oder freundschaftlich orientiert, sondern muss professionell sein. Sie muss kritisch sein und bei Fehlverhalten sofort reagieren. Klare Vorgaben sind erforderlich, was geprüft werden soll. Dies schafft Sicherheit und klare finanzielle Belastungen für die Aufsichtsarbeiten.

Unser Tipp:
Aufsicht durch unabhängige Rechtsanwälte oder Wirtschaftsprüfer, die keine sonstigen Beratungsmandate mit der beaufsichtigten Organisation haben. Das Risikomanagement muss nicht aufwendig und kompliziert sein. Einfachheit und Effektivität sind erforderlich.

2. Führungsgrundsätze und konsequentes Handeln

Jede Organisation muss sich den Grundsätzen guter Führung von Non-profit-Organisationen unterwerfen (Non-profit Governance) und diese strikt einhalten. Bei Verdachtsmomenten für unsachgemäßes Vorgehen, muss die Aufsicht reagieren und eine sofortige Tiefenprüfung veranlassen und – soweit erforderlich - personelle Konsequenzen ziehen. Das Krisenmanagement bei der UNICEF zeigte hohe Defizite und war dadurch mitverantwortlich für die öffentliche Rufschädigung.

Unser Tipp:
Schnelle vollständige Aufklärung und konsequentes Handeln.

 

  

Hermann Kulzer, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, Risikomanager, Stud. Sozialmanagement


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