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Cyberkriminelle attackieren vermehrt ADAC-Kreditkartenkunden

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Seit Beginn des Jahres rücken vermehrt auch Kreditkarteninhaber des ADAC ins Fadenkreuz von Online-Betrügern. Immer häufiger wird von gezielten Phishing-Attacken berichtet, bei denen Betrüger mithilfe gefälschter Internetseiten, SMS-Nachrichten, Telefonanrufen oder E-Mails versuchen, sensible Zugangsdaten zu ergaunern.

Im Jahr 2024 hat das Berliner Finanztechnologie-Unternehmen Solaris rund 1,1 Millionen Kreditkartenverträge vom ADAC übernommen – zuvor lagen diese bei der Landesbank Berlin (LBB). Bereits 2022 war ein zehnjähriger Kooperationsvertrag zwischen ADAC und Solaris unterzeichnet worden. Die vollständige Übertragung verzögerte sich jedoch, da Solaris zunächst zusätzliches Kapital aufbringen musste, um die regulatorischen Anforderungen für das Kreditportfolio in Höhe von rund 500 Millionen Euro erfüllen zu können.

Zahlreiche Fälle von Betrug – Sicherheitslage verschärft sich

Laut Medieninformationen steigt die Zahl erfolgreicher Betrugsversuche kontinuierlich an. Schätzungen zufolge wurden bereits mehrere Hundert ADAC-Kunden Opfer solcher Angriffe. Die Betrüger nutzen die erlangten Daten, um in einigen Fällen beträchtliche Geldbeträge von den Kreditkarten der Betroffenen abzubuchen. Geschädigte berichten teils von Schäden in vierstelliger Höhe.

Die ADAC SE hat inzwischen öffentlich bestätigt, dass die Zahl der Angriffe seit Jahresbeginn stark zugenommen hat. Aufgrund seiner großen Mitgliederbasis ist der ADAC regelmäßig Ziel von Cyberattacken. Aktuell konzentrieren sich die Angreifer insbesondere auf den neuen Zahlungsdienstleister Solaris.

Solaris kämpft mit Überlastung im Kundenservice

Das Fintech Solaris räumt ein, dass Phishing-Versuche in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Zwar investiere man fortlaufend in die Verbesserung der Sicherheitssysteme, dennoch müssten auch die Kunden wachsam bleiben. Es wird dringend geraten, keine Zugangsdaten, TANs oder andere vertrauliche Informationen telefonisch, per E-Mail oder über Webseiten preiszugeben. Aufforderungen zur Dateneingabe über nicht verifizierte Kanäle sollten stets mit Skepsis begegnet werden. Verdächtige Nachrichten oder Buchungen sollten umgehend gemeldet werden.

Allerdings scheint das Unternehmen Schwierigkeiten zu haben, der Flut an Meldungen und Beschwerden gerecht zu werden. Auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot beklagen viele Betroffene, dass ihre Fälle nicht bearbeitet wurden – teils selbst nach sofortiger Meldung des Vorfalls. Häufig blieben Rückmeldungen seitens Solaris ganz aus. Auch lange Wartezeiten in der Telefon-Hotline sorgen für Frust. Kunden berichten, dass zugesagte Rückrufe oder Bearbeitungen ausblieben.

Als Reaktion darauf habe der ADAC nach eigener Aussage ein eigenes Team zusammengestellt, um Solaris bei der Bearbeitung der Fälle zu unterstützen. Solaris wiederum habe sein Support-Team auf über 160 Mitarbeitende aufgestockt, um schneller auf Betrugsmeldungen reagieren zu können.

Rechtzeitig handeln – bei Betrugsverdacht zügig reagieren

Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Probleme effektiv zu lösen, ist derzeit noch unklar. Verbrauchern, die von betrügerischen Abbuchungen betroffen sind, wird geraten, nicht zu lange auf eine Reaktion zu warten. Verzögerungen können es deutlich erschweren, unrechtmäßige Zahlungen zurückzufordern. In solchen Fällen kann rechtlicher Beistand sinnvoll sein.

Die auf Internetbetrug spezialisierte Kanzlei Lenné bietet hier kompetente Unterstützung. Sollten Sie betroffen sein, stehen wir Ihnen im Rahmen eines kostenfreien Erstgesprächs zur Verfügung, um Ihren individuellen Fall zu prüfen und die besten Schritte zur Schadensbegrenzung einzuleiten.

Foto(s): Guido Lenné


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