Daimler-Motor OM 651 im Dieselskandal: Jetzt zur Musterfeststellungsklage anmelden oder Einzelklage einreichen

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Wer einen Mercedes GLC- oder GLK mit dem Motor OM 651 besitzt, kann sich seit Anfang November einer Musterfeststellungsklage gegen die Daimler AG anschließen. Verbraucherschützer lassen für Daimler-Kunden, die vom Abgasskandal betroffen sind, Ansprüche gegen den Stuttgarter Autohersteller klären. Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart wollen sie Entschädigungen für betroffene Mercedes-Kunden durchsetzen, deren Dieselfahrzeuge über illegale Abschalteinrichtungen verfügen. 

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) geht davon aus, dass Daimler die Abgaswerte bestimmter Dieselmodelle manipuliert hat. Weil in hunderttausenden Mercedes-Diesel-Fahrzeugen unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut wurden, hat die Behörde rund 254.000 Daimler-Fahrzeuge zum Softwareupdate zurückgerufen. Wird das behördlich angeordnete Softwareupdate nicht durchgeführt, droht den Besitzern eine Stilllegung des Fahrzeugs.

Anmeldung zu Musterklage gegen Daimler bereits möglich

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat im Juli dieses Jahres vor dem OLG Stuttgart eine Musterfeststellungsklage gegen Daimler eingereicht. Die Richter sollen feststellen, ob in bestimmten Mercedes-Modellen unzulässige Abschalteinrichtungen verbaut wurden und ob die Manipulationen vorsätzlich durchgeführt wurden und daher sittenwidrig sind. Die Verbraucherschützer wollen vom Dieselskandal betroffenen Mercedes-Besitzern auf diese Weise zu Schadensersatz verhelfen.

Das Bundesamt für Justiz hat die Klage am 3. November 2021 veröffentlicht und bietet betroffenen Daimler-Kunden auf seiner Internetseite ein Anmeldeformular an. Das Bundesamt erklärt: „Verbraucherinnen und Verbraucher können jetzt ihre Ansprüche oder Rechtsverhältnisse zu dieser Klage zur Eintragung in das Register anmelden.“ Die Anmeldung von Ansprüchen im Rahmen der Musterfeststellungsklage sei bis zum Ablauf des Tages vor Beginn des ersten Termins beim Oberlandesgericht Stuttgart möglich. Der Termin werde auf der Internetseite des Bundesamts bekanntgegeben, so das Bundesamt für Justiz.

Auf Daimler könnten massive Kosten zukommen

Daimler beharrt weiterhin darauf, keine illegalen Abschalteinrichtungen zu nutzen. Ein Konzern-Sprecher stellt die Position des Autoherstellers klar: „Wir halten die in Dieselklagen gegen uns geltend gemachten Ansprüche für unbegründet und werden uns auch weiterhin dagegen zur Wehr setzen.“ Durch eine Musterfeststellungsklage könnten wichtige Rechtsfragen effizienter geklärt werden, was der Konzern grundsätzlich begrüße, so der Sprecher.

Im Musterverfahren gegen VW hatten die Richter festgestellt, dass der Autokonzern seine Kunden vorsätzlich und sittenwidrig geschädigt hat. Die Besitzer von manipulierten Fahrzeugen mit EA189-Dieselmotoren hatten sich im Rahmen eines Vergleichs mit VW auf eine Entschädigung geeinigt. Der Streitwert pro Fahrzeug lag hier im Schnitt bei 25.000 Euro. Für Daimler dürfte ein Vergleich allerdings deutlich kostspieliger werden: Es wird um durchschnittlich um 40.000 Euro pro manipuliertes Fahrzeug gehen.

Mercedes-Abgasskandal: Schadensersatzklagen lohnen sich!

Das Daimler-Musterverfahren betrifft etwa 50.000 Mercedes GLC- und GLK-Modelle mit dem Motor OM 651. Wer keine Individualklage einreichen möchte, kann von der Teilnahme an der Musterfeststellungsklage profitieren. In vielen Fällen ist jedoch eine Einzelklage lohnender, denn die Entschädigungssumme fällt in der Regel deutlich höher aus. Betroffene Mercedes-Besitzer sollten sich daher zunächst von einem auf den Abgasskandal spezialisierten Rechtsanwalt beraten lassen, welche Option für sie am lukrativsten ist.

Weil viele Geschädigte im Daimler-Dieselskandal ihren Rückruf bereits 2018 erhalten haben, sollten Betroffene jetzt schnell handeln. Die Ansprüche könnten nämlich bereits Ende 2021 verjähren. Eine Anmeldung zur Musterklage kann die Verjährung hemmen. Betroffene Mercedes-Besitzer können sich hier der Musterfeststellungsklage anschließen.

Die Kanzlei VON RUEDEN vertritt im Abgasskandal bereits über 14.000 Dieselfahrer gegen die Autohersteller – davon über 4.000 Mandanten gegen die Daimler AG. Wir tragen Sie rechtssicher in das Klageregister ein und unterstützen Sie dabei, Ihre Ansprüche gegen Daimler erfolgreich geltend zu machen. Nutzen Sie einfach unsere kostenlose Erstberatung, kontaktieren Sie uns unter der 030 – 200 590 770 oder unter info@rueden.de. Wir sind für Sie da!

Foto(s): Adobe Stock


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