Decentralised Finance („DeFi“) und DAOs: Thorsten Koch vs BaFin
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Eine Gegenüberstellung der Aussagen des auf Zypern lebenden Hamburgers Thorsten Koch auf gruender.de und der BaFin auf bafin.de zum Thema DeFi aus Sicht eines kritischen deutschen Anlegers:
1. Thorsten Koch:
Thorsten Koch, ein Verfechter von Decentralized Finance (DeFi), betont die Vorteile des dezentralen Finanzsystems und stellt es als überlegen gegenüber dem traditionellen Bankensystem dar. Seine Hauptargumente sind:
- Dezentralisierung und Unabhängigkeit: DeFi ermöglicht es Nutzern, ihre eigene Bank zu sein und unabhängig von zentralen Institutionen zu agieren. Dadurch werden höhere Sicherheit, Schutz vor Zensur und geringeres Korruptionsrisiko geboten.
- Finanzielle Inklusion: DeFi sei für jeden zugänglich, der über einen Internetanschluss verfügt. Es ermögliche Menschen, die vom traditionellen Finanzsystem ausgeschlossen sind, den Zugang zu Finanzdienstleistungen.
- Höhere Renditen: Laut Koch können mit DeFi deutlich höhere Renditen erzielt werden, oft weit über 10% pro Monat. Diese Renditen seien durch die Dezentralisierung und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) möglich.
- Transparenz: DeFi-Transaktionen sind durch die öffentliche Blockchain transparent und nachvollziehbar. Dies könne das Vertrauen in das System stärken und das Betrugsrisiko reduzieren.
Koch gibt jedoch auch zu, dass es Risiken im DeFi gibt, wie etwa Betrug und Scams. Er empfiehlt daher eine gründliche Recherche und Vorsicht beim Investieren.
Kritische Perspektive:
Aus Sicht eines kritischen deutschen Anlegers könnten Kochs Aussagen als zu optimistisch und riskant wahrgenommen werden. Insbesondere seine Betonung auf extrem hohe Renditen könnte als unrealistisch oder als Warnsignal für spekulative Investitionen interpretiert werden. Der Aufruf zur vollständigen Unabhängigkeit vom traditionellen Bankensystem könnte auch als radikal oder unangemessen erscheinen, da es die Vorteile und die Sicherheit regulierter Finanzinstitute ignoriert.
2. BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht):
Die BaFin beschreibt DeFi als eine innovative Entwicklung im Finanzsektor, weist aber auf mehrere Risiken und Herausforderungen hin:
- Frühes Entwicklungsstadium: DeFi befindet sich laut BaFin noch in der Frühphase und ist weit davon entfernt, benutzerfreundlich zu sein. Der Markt ist stark fragmentiert, und die Nutzer benötigen erhebliche Kenntnisse im Umgang mit Kryptoassets.
- Hohe Risiken: Die BaFin hebt die Cyber-Risiken, wie Smart Contract-Hacking und wirtschaftliche Anreize, die nicht wie erwartet funktionieren, hervor. Auch Datenschutzmängel und die Risiken beim Umgang mit unbekannten oder pseudonymen Gegenparteien werden betont.
- Teilweise fehlende Dezentralisierung: Nicht alle DeFi-Protokolle sind vollständig dezentralisiert und hängen teilweise stark von zentral ausgegebenen Stablecoins ab. Dies bringt zusätzliche Kontrahenten- und Verwahrungsrisiken mit sich.
- „Fake“-DeFi: Einige zentrale Geschäftsmodelle nutzen den DeFi-Kontext für die Vermarktung, haben aber nichts mit echtem DeFi zu tun. Dies erhöht das Risiko für Investoren, in irreführende oder betrügerische Projekte zu investieren.
- Regulierung und Kontrolle: Die BaFin betont, dass DeFi trotz seiner potenziellen Vorteile auch einen geeigneten Regulierungsrahmen benötigt, um die Sicherheit der Investoren zu gewährleisten. Das DLT-Pilot-Regime der EU ist ein erster Schritt, um Erfahrungen zu sammeln und mögliche Standards zu entwickeln.
Kritische Perspektive:
Aus Sicht eines kritischen deutschen Anlegers könnten die Aussagen der BaFin als deutlich vorsichtiger und realistischer betrachtet werden. Die BaFin erkennt die Innovationskraft und das Potenzial von DeFi an, betont aber gleichzeitig die erheblichen Risiken und die Notwendigkeit einer Regulierung. Ein solcher Anleger würde die Warnungen vor Betrug, mangelnder Benutzerfreundlichkeit und potenziellen Sicherheitslücken sehr ernst nehmen und eine größere Zurückhaltung bei Investitionen in DeFi-Projekte an den Tag legen.
Zusammenfassend:
Thorsten Koch sieht in DeFi eine revolutionäre und unabhängige Alternative zum traditionellen Bankensystem, die höhere Renditen und mehr Freiheit bietet. Die BaFin hingegen erkennt zwar das Potenzial von DeFi, hebt aber die erheblichen Risiken hervor und sieht die Notwendigkeit einer klaren Regulierung. Ein kritischer deutscher Anleger würde vermutlich die Warnungen der BaFin stärker gewichten und eher vorsichtig und skeptisch gegenüber den Versprechungen von extrem hohen Renditen und vollständiger Dezentralisierung sein.
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