Einbürgerung: Darum ist ein Lebenslauf wichtig

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Möchten Sie sich einbürgern lassen, verlangt die Einbürgerungsbehörde einige Unterlagen von Ihnen. Darunter befindet sich oft auch ein Lebenslauf. Welchen Zweck der erfüllt und wie Sie Ihre Vita für die Behörde verfassen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag. Zudem finden Sie hilfreiche Tipps.

Lebenslauf: Nachweis über Ihre Integration

Sprachliche Kompetenzen – schriftlich wie mündlich – sowie kulturelle und soziale Integration sind wesentliche Voraussetzungen, wollen Sie den deutschen Pass erhalten. Mit einem Lebenslauf können Sie belegen, dass Sie diese Eigenschaften erfüllen. Die Einbürgerungsbehörde erhält einen schnellen und klaren Überblick über Ihre Fähigkeiten und Ihre Bemühungen, sich in Deutschland zu integrieren.

Wichtig dabei ist jedoch der Fokus Ihres Lebenslaufes: Es geht nicht um berufliche Kompetenzen, sondern um Ihre gesellschaftliche Integration. Der Inhalt Ihrer Vita für die Einbürgerungsbehörde unterscheidet sich inhaltlich von einem Lebenslauf, den Sie einem potenziellen Arbeitgeber als Bewerber oder Bewerberin vorlegen.

Inhalte für Ihre Vita bei Einbürgerungsantrag

Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich der Lebenslauf bei Einbürgerungsantrag von dem bei einer Bewerbung auf einen Job. Auch wenn Sie berufliche Stationen aufführen sollten – Qualifikationen besonders hervorheben müssen Sie nicht, sofern Sie diese nicht in Deutschland gesammelt haben und deshalb von besonderer Bedeutung für die Behörde sein können.

Tipp 1: Überlegen Sie ganz genau, welche Informationen für Ihre Einbürgerung wirklich eine Rolle spielen und welche nicht. Um Beispiele zu nennen: 

Berufserfahrungen, die Sie vor mehr als 15 Jahren in Ihrem Heimatland gesammelt haben, sind für die Einbürgerungsbehörde nicht von Belang. Ein Ehrenamt oder eine Mitgliedschaft in einem Verein sind hingegen unbedingt anzugeben. Derartiges Engagement belegt Ihren Willen der Integration.

Lebenslauf schreiben: Form, Inhalt & Aufbau

Es gibt zwei Formen, einen Lebenslauf zu erstellen:

  1. tabellarisch und 
  2. schriftlich.

In aller Regel legt die Einbürgerungsbehörde fest, welche der genannten Arten Sie einreichen müssen. Die Unterschiede sind einfach erklärt. Während Sie beim tabellarischen Lebenslauf stichpunktartig die wichtigsten Informationen wiedergeben, formulieren Sie in einem schriftlichen Lebenslauf vollständige Sätze aus. Sie schreiben also einen Fließtext.

Die Inhalte sind dabei die gleichen. Ihr Lebenslauf sollte in jedem Fall folgende Angaben aufführen:

  1. Persönliche Informationen: Name, Geburtsort und -datum, aktuelle Adresse, Telefonnummer, Status Ihrer Aufenthaltserlaubnis.
  2. Bildung und berufliche Stationen: Schulbesuche, Berufsausbildung und/oder Studium, Arbeitsstellen, Sprachkenntnisse.
  3. Engagement: ehrenamtliche Tätigkeiten, Vereinsmitgliedsschaften, Integrationskurs.

Fügen Sie Ihrem Lebenslauf auch ein aktuelles Foto bei und unterschreiben Sie diesen am Ende, sofern es sich um die Schriftform handelt. 

Tipp 2: Haben Sie Ihren Lebenslauf verfasst, lassen Sie den von einer anderen Person, idealerweise einem Muttersprachler oder einer Muttersprachlerin, gegenchecken. Auch wenn die Behörde von Ihnen kein einwandfreies Deutsch erwartet – Ihre Bemühungen liefern einen Hinweis darauf, wie wichtig Ihnen die Einbürgerung ist.

Häufige Fehlerquellen: Darauf sollten Sie achten

Viele Fehler in einem Lebenslauf lassen sich vermeiden. Die häufigsten sind:

  • fehlende Angaben,
  • eine unübersichtliche und unstrukturierte Formatierung,
  • unnötige Informationen.

Prüfen Sie vor Abgabe Ihrer Vita ganz genau, ob diese vollständig ist, die Informationen bei einem tabellarischen Lebenslauf schnell erfasst werden können und in der richtigen Reihenfolge aufgelistet sind, und ob die Informationen, die sich von sich und Ihrem Leben preisgeben, wirklich für Ihre Einbürgerung von Bedeutung sind. 

Probleme bei der Einbürgerung? Wir helfen gerne

Sie möchten die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Oder Sie stehen bereits in Kontakt mit der Ausländerbehörde, müssen aber viel zu lange auf die Bearbeitung Ihres Falls warten? Mein Team und ich begleiten Sie gerne durch den gesamten Einbürgerungsprozess. Zudem können Sie in unserem kostenlosen und unverbindlichen Selbstcheck schon vorab selber prüfen, ob Sie alle nötigen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen.

Foto(s): Eigenes Bild

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