Einspruch Steuerbescheid: 7 Tipps für einen erfolgreichen Einspruch gegen einen nachteiligen Steuerbescheid.

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1. Einführung

Der Einspruch gegen einen Steuerbescheid ist eines der wichtigsten Rechtsmittel im deutschen Steuerverfahren. 

Er ermöglicht es Steuerpflichtigen, gegen Entscheidungen des Finanzamtes vorzugehen und ihren Steuerfall offen zu halten. 

Dieses Instrument ist besonders wertvoll, da es oft die einzige Möglichkeit ist, eine nachträgliche Korrektur eines Steuerbescheides zu erreichen.

Denn ist ein Steuerbescheid erst einmal bestandskräftig geworden, gibt es in der Regel für den Steuerpflichtigen keine Möglichkeiten mehr, hier etwas zu seinen Gunsten zu ändern.


2. Einspruch und Einspruchsverfahren

Der Einspruch ist ein formgebundenes Rechtsmittel, das durch die §§ 347 ff. der Abgabenordnung (AO) geregelt wird. 

Durch die Einlegung eines Einspruchs wird automatisch das Einspruchsverfahren eingeleitet. 

Dieses Verfahren ist ein administrativer Prozess, in dem das Finanzamt den Fall erneut prüft und eine Entscheidung trifft. 

Der Einspruch muss dabei bestimmte formale Anforderungen erfüllen, um wirksam zu sein.


3. Ablauf des gestarteten Einspruchsverfahrens

Nach Einlegung des Einspruchs prüft das Finanzamt den Fall erneut. 

Der Steuerpflichtige hat während dieses Verfahrens die Möglichkeit, weitere Unterlagen einzureichen und seine Argumente zu untermauern. 

Das Finanzamt kann den Einspruch entweder ganz oder teilweise stattgeben oder ihn abweisen. 

Gegen die Entscheidung des Finanzamtes kann, als weiterer Rechtsschutz, gegebenenfalls Klage beim Finanzgericht erhoben werden.


4. 7 Tipps für ein erfolgreiches Einspruch

Für einen erfolgreichen Einspruch müssen insbesondere folgende nachfolgende Punkte bedacht werden.

  1. Beachtung der Einspruchsfrist: Der Einspruch muss innerhalb eines Monats nach Zustellung des Steuerbescheides eingereicht werden.
  2. Nachweisliche Schriftform: Der Einspruch sollte immer schriftlich und nachweislich (z.B. per Einschreiben) eingereicht werden.
  3. Begründung: Eine Begründung ist zunächst nicht zwingend erforderlich, kann aber nachgereicht werden, idealerweise durch einen fachkundigen Anwalt.
  4. Kenntnis relevanter Urteile: Informieren Sie sich über aktuelle Urteile, die einen ähnlichen Fall betreffen und positiv entschieden wurden.
  5. Detaillierte Darlegung des Sachverhalts: Je genauer und detaillierter der Sachverhalt dargelegt wird, desto besser kann das Finanzamt Ihren Fall nachvollziehen.
  6. Einbeziehung eines Steuerberaters oder Anwalts: Fachkundige Unterstützung kann entscheidend sein, um alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen.
  7. Bereitstellung aller relevanten Unterlagen: Stellen Sie sicher, dass alle für Ihren Fall relevanten Unterlagen vollständig und korrekt sind.


5. Fazit

Ein Einspruch gegen einen Steuerbescheid kann eine effektive Möglichkeit sein, um gegen möglicherweise fehlerhafte Entscheidungen des Finanzamtes vorzugehen und die Rechtsfolge zugunsten des Steuerpflichtigen abzuändern.

Die Beachtung der formalen Anforderungen, eine fundierte Begründung und die Einbeziehung fachkundiger Beratung erhöhen die Erfolgschancen erheblich. 

Es ist wichtig, sich über die eigenen Rechte im Klaren zu sein und diese gegebenenfalls mit Nachdruck über einen fachkundigen Rechtsanwalt zu vertreten.



Dieser Artikel stellt keine konkrete und individuelle Rechtsberatung dar, sondern gibt lediglich einen groben Erstüberblick über die geschilderte und sehr komplexe rechtliche Materie. Rechtliche Sicherheit für Ihre konkrete Fallkonstellation können Sie nur durch abgestimmte Prüfung und Beratung eines fachkundigen Rechtsanwalts erhalten. 



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