Falcon Capital – Anleger mit lausigen Erfahrungen meinen, es sei Anlagebetrug!

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Es gibt immer mehr Anleger, die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Trading Plattform Falcon Capital äußern. Kein Wunder, denn fast alle machten lausige Erfahrungen. Sie vertrauten darauf, dass sie ihr Geld Gewinn bringend angelegt hätten, doch die falschen Broker zahlen Anlegern die „Gewinne“ nicht aus - mehr noch: Auch ihr eingesetztes Geld ist futsch. Die Sache stinkt! Anleger realisieren nun, dass alles von vornherein Fake war und sie aufgrund von leeren Versprechen Opfer von Anlagebetrug wurden. Können Anleger ihr Geld zurückkriegen? Trading Opfer haben ganz gute Chancen. Und wie? Hilft Opfern die Polizei weiter oder existiert ein besserer, zielführenderer Weg?


Haltlose Versprechen auf Fake-Website

Anleger realisieren den Betrug zu spät – wenn überhaupt! Sie wundern sich, dass alles nur erlogen ist, schien die Website doch absolut seriös! Auf der Homepage konnte man mitunter lesen:

„Traden Sie mit schneller Ausführung. Genießen Sie flexiblen und zuverlässigen Zugang zu über 17.000 globalen Märkten. Traden Sie von überall. Positionieren Sie sich von unterwegs mit unserer Trading-App. Traden Sie mit einem Weltmarktführer. Profitieren Sie von unserer 45-jährigen Erfahrung in der Branche.“

Kaum ein Anleger roch den Anlagebetrug. Es ist tatsächlich alles nur Fake. Der Internetauftritt der Falcon Capital soll seriös wirken, tut er auch. Indes es ist nur der Auftakt zum betrügerischen Schauspiel. Selbst Profis können den Betrug nicht immer gleich entlarven. Nachvollziehbar, dass Anlegern dies erst recht nicht zuzumuten ist. Es ist Laien schlicht nicht möglich, den Fake zu durchschauen, denn er ist gut gemacht und wirkt ziemlich real!


Wo sind die Verantwortlichen von Falcon Capital?

Da die Hintermänner von Falcon Capital viel Zeit damit verbringen, Anleger hinsichtlich der wahren Umstände zu täuschen, können letztere diese Frage oft nicht beantworten. Wen wundert’s? Die Gauner Betrüger betreiben immerhin viele gleichartige Websites auf Basis derselben Betrugsmasche. Jene Websites aktualisieren sie ständig und veröffentlichen sie im Netz oder schalten sie bei Bedarf geschwind wieder ab. Das ist kinderleicht! Ferner verändern die Verbrecher stetig ihre Top-Level-Domain, sodass die Aufsichts- und staatlichen Ermittlungsbehörden oft irregeführt werden!

Doch wer ist der Betreiber der Falcon Capital? Auf der Webseite von Falcon Capital ist diesbezüglich nichts Verwertbares zu finden. Angegeben wird die Falcon-capital allerdings ohne eine Rechtsform oder physische Adresse ein klassisches Phantasieprodukt. Zwar wird in den AGB auf geltendes deutsches Recht verwiesen, aber was heißt das schon? In den AGB wird noch ein IG-Konzern erwähnt, vermutlich, weil diese auch nur kopiert wurden. Registriert wurde deren schwedische Domain am 11.04.2022 bei der deutschen Key-Systems GmbH. Daneben finden sich dort noch die obligatorische E-Mail-Adresse und die schwedische Telefonnummer 00468 1211 1702.


Anleger erwachen leider zu spät, denn sie wurden bis dahin längst betrogen!

Während Anleger von satten Gewinnen träumen, werden sie dreist betrogen. Und sie merken dies nicht einmal! Skeptisch werden Anleger oft nur, wenn der falsche Broker sie nicht auszahlt. Zudem heucheln die Betrüger ihnen vor, die Auszahlungen erst zu leisten, wenn beispielsweise Anleger angebliche Steuern, Gebühren oder sonstiges zahlen. Zahlt der Anleger dies alles, erfolgt dennoch keine Auszahlung durch den falschen „Broker“. Wieso nicht? Weil es betrügerische Trading-Plattformen sind! Diese hatten nie vor, Anleger auszuzahlen! Eine „Investition“ lag auch nie vor. Das vermeintliche „Investment“ überwiesen Anleger unmittelbar an die Betrüger und freuten sich auch noch darüber, wie leicht alles von sich ging. Leider zu früh gefreut! Doch wie geht es jetzt weiter?


Bringen Warnlisten der Aufsichtsbehörden zu betrügerischen Trading-Plattformen Opfern etwas?

Entsetzte Anleger verstehen nicht, warum sie überhaupt betrogen wurden, zumal viele im Vorfeld ihrer „Investition“ intensiv Google-Recherche betrieben haben und diese unspektakulär verlief. Anleger folgerten daraus, dass es mit rechten Dingen zugehe. Ein Trugschluss. Leider agieren die Betrüger oft noch lange nach dem Betrug unterm Radar der Aufsichtsbehörden und werden erst von letzteren entdeckt, wenn der Anlagebetrug von Betrugsopfern öffentlich wird. Sobald Anleger Auszahlungsprobleme im Netz bekanntmachen und sich geprellte und verzweifelte Anleger an Anwälte und Bewertungsplattformen wenden, publizieren Behörden erste Warnungen auf schwarzen Listen für Broker. Schon betrogene Anleger haben davon aber wenig, weil sie ihr Geld längst verloren haben. Können abgezockte Anleger überhaupt ihr Geld zurückkriegen? Was tun?


Was tun betrogene Anleger?

Abgezockte Anleger rennen reflexartig zur Polizei, weil sie hoffen, dass eine Strafanzeige ihnen ihr Geld zurück verschafft. Das ist ein Irrtum! Eine Strafanzeige bringt dem Opfer kein Geld zurück, dient sie doch tatsächlich bloß der Strafverfolgung und Bestrafung des Täters oder der Täter. Das Geld muss der Anleger sich also auf zivilem Wege zurückholen. Das ist schwierig und erfordert komplexe Kenntnisse und Fähigkeiten. Zudem ist dies oft sehr zeitintensiv. Staatliche Ermittlungsbehörden wären hier schlicht überfordert. Dazu Rechtsanwalt Jochen Resch: „Forensische Ermittlungen werden angeregt. Internationale Netzwerke sind nötig, denn fast jeder Fall hat einen Bezug zum Ausland. Wir nehmen die Spur des Geldes auf. Damals sagte man: Geld ist nicht weg, sondern nur woanders. Heute ergänzen wir: Geld ist digital verfolgbar, selbst wenn es über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt wurde mit der Blockchain eng verwoben ist.“

Resch Rechtsanwälte – Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986





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