Fiat Abgasskandal Urteil - Wohnmobil-Abgasskandal - Schadensersatz 48.613,82 €

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Das Landgericht (LG) Kempten hat die Fiat Chrysler Automobiles (FCA Italy S.p.A.) wegen Abgasbetrugs zu Schadensersatz wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung verurteilt. Bei zahlreichen Wohn- und Reisemobilen mit dem Basisfahrzeug Fiat Ducato der Verdacht, dass die Dieselmotoren mit illegalen Abschalteinrichtungen manipuliert wurden. Das aktuell von der Kanzlei Wawra und Gaibler Rechtsanwälte erstrittene Urteil zeigt nun auch Wohnmobilbesitzern, dass sie sich jetzt mit guten Erfolgsaussichten gegen den Abgasbetrug wehren können.

Betrogener Wohnmobil Kläger bekommt 48.613,82 Euro Schadensersatz nebst Zinsen

In dem Fall vor dem LG Kempten ging es um ein Fiat-Wohnmobil des Typs Sunlight T 60. Basisfahrzeug dieses Wohnmobils ist ein Fiat Ducato mit dem Motor Multijet mit einem Hubraum von 2,3 Litern (2287 ccm) und der Abgasnorm Euro 6. Der Kläger hatte das Dieselfahrzeug im Mai 2020 gekauft und dann erfahren, dass der Motor des Wohnmobils die vorgeschriebene Abgasnachbehandlung 22 Minuten nach dem Motorstart abschaltet, sodass das Fahrzeug den vorgeschriebenen Grenzwert für Stickoxide im Straßenbetrieb massiv überschreitet. 

Der Geschädigte klagte gegen den Hersteller des Fahrzeugs, die FCA Italy S.p.A., und das Landgericht Kempten verurteilte den Fahrzeughersteller mit einem Urteil vom 19.01.2022 zu 48.613,82 Euro Schadensersatz plus Zinsen (Az.: 33 O 665/21). Die Richter gingen nach dem Vortrag der Kanzlei Wawra und Gaibler davon aus, dass es schlüssig ist, dass FCA Italy unzulässige Abschalteinrichtungen in dem Fiat Ducato verbaut habe. Der Kläger habe daher gemäß § 826 BGB wegen vorsätzlicher sittenwidrigen Schädigung Anspruch auf Schadensersatz gegen Fiat Chrysler Italien.

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FCA Italy, Fiat Powertrain und IVECO wohl mit illegalen Abschalteinrichtungen

FCA Italy sowie die Schwesterunternehmen FPT Industrial S.p.A. (Fiat Powertrain) und IVECO haben offenbar zwischen 2014 und 2019 bei zahlreichen Wohnmobilen und anderen Dieselfahrzeugen die Abgassteuerung manipuliert. Zunächst hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) herausgefunden, dass zwei Fiat-Wohnmobile mit der Abgasnorm Euro 5 die Grenzwerte für giftige Stickoxide deutlich übersteigen. Laut DUH-Gutachten hat der Ducato 150 Multijet (Pilote G700G) den zulässigen Stickoxidgrenzwert im Straßenbetrieb um das 6,9-Fache überschritten und der Ducato 150 Multijet (Dethleffs T7150) um den Faktor 9,9.

Verdacht bestätigt: FCA nutzt unzulässige Abschalteinrichtungen

Im Sommer 2020 hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt Büroräume von FCA in Deutschland, der Schweiz und Italien durchsuchen lassen. Der Konzern stand unter dem Verdacht, in Dieselfahrzeugen der Marken Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Iveco unzulässige Anschalteinrichtungen zu nutzen. Das Urteil des LG Kempten bestätigt den Verdacht.

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Foto(s): https://seew-werbeagentur.de/

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