Finanzierung der Existenzgründung – Mezzanine-Kapital

  • 2 Minuten Lesezeit

Mithilfe von Mezzanine-Kapital bzw. einer Mezzanine-Finanzierung können Gründer ihr Eigenkapital stärken.

Die Bezeichnung Mezzanine leitet sich von dem italienischen Wort „Mezzo“ her, was so viel wie halb bedeutet. Damit handelt es sich bei dieser Art der Förderung um eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. Dazu wird einem Unternehmen Kapital zugeführt, das sich bilanziell wie Eigenkapital auswirkt. So verbessert sich die Bonität des Start-Ups, sodass auch die Möglichkeit einer späteren Kreditfinanzierung erhalten bleibt bzw. verbessert wird.

Es müssen jedoch keine Unternehmensanteile an den Kapitalgeber abgegeben werden, sodass dieser folglich auch kein Stimmrecht erhält und keinen Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen nehmen kann. Die Gründer behalten also die alleinige Kontrolle über ihr Unternehmen. Dafür muss das Kapital am Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden.

Zu beachten gilt, dass das Mezzanine-Kapital oft mit einem Rangrücktritt verbunden ist. Das bedeutet, dass das Kapital im Falle einer Insolvenz des Start-Ups erst nach dem Kapital der „normalen“ Gläubiger, aber vor dem Eigenkapital angetastet wird. In solchen Fällen haftet das Mezzanine-Kapital für Verluste und wird somit als wirtschaftliches Eigenkapital betrachtet.

Mezzanine-Finanzierungen werden beispielsweise von Mezzanine-Fonds, aber auch von Förderbanken und privaten Investoren angeboten.

Vor- und Nachteile des Mezzanine-Kapitals

Ein besonderer Vorteil des Mezzanine-Kapitals besteht darin, dass es bilanziell wie Eigenkapital behandelt wird. Auf diese Weise wird die Bilanzstruktur und damit auch die Bonität des Unternehmens verbessert, was wiederum für günstigere Kreditkonditionen bei späteren Finanzierungen sorgt. Zudem müssen die Gründer keine Unternehmensanteile an den Kapitalgeber abgeben. Außerdem sind die Unternehmen bei der Ausgestaltung der Konditionen, wie beispielsweise hinsichtlich der Laufzeit, Tilgungsmöglichkeiten oder der Zinsen, sehr flexibel.

Ein Nachteil des Mezzanine-Kapitals liegt darin, dass es im Vergleich zu einem klassischen Kredit teurer ist, da die Kapitalgeber oft eine Risikoprämie für die Nachrangigkeit ihres Kapitals verlangen.

Attraktiv für junge Start-Ups

Eine Mezzanine-Finanzierung eignet sich insbesondere für junge Unternehmen. Denn gerade in der Anfangsphase der Gründung besteht häufig ein hoher Investitionsbedarf, der oft aufgrund fehlender Bonität nicht über einen klassischen Bankkredit finanziert werden kann.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten

Neben der Mezzanine-Finanzierung besteht auch die Möglichkeit, die Existenzgründung mithilfe eines privaten Investors zu finanzieren, der das Start-Up mithilfe von Eigenkapital und Know-How unterstützt. Im Gegenzug erhält der Kapitalgeber Anteile am Unternehmen. Was Gründer zu dieser Art der Finanzierung wissen sollten, erfahren Sie hier: anwalt.de/eigenkapital 

Zudem werden Start-Ups durch verschiedene staatliche Fördermittel unterstützt, die den Start in die Selbstständigkeit erleichtern sollen. Ob solche Förderungen für Ihre Gründung in Frage kommen, erfahren Sie hier: anwalt.de/fördermittel

Foto(s): stock.adobe.com/Freedomz

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dominik Gräf

Beiträge zum Thema

Ihre Spezialisten