„Entscheidend für den Erfolg sind Kommunikation, Selbstmarketing und die richtigen Kontakte“
- 12 Minuten Lesezeit
Erfolgsfaktor Networking: Auf dem virtuellen FRAUENnetzwerkenTAG im April 2022 liefern führende Expertinnen Anwältinnen Inspiration, Tools und Tipps rund um die Themen Vernetzung, Selbstmarketing und Sichtbarkeit. Wir sprachen mit der Organisatorin, Rechtsanwältin Dr. Anja Schäfer. Im Interview schildert sie, wieso Klappern zum Anwaltshandwerk gehört, warum Anwältinnen auf dem Weg nach oben immer noch häufig auf eine „gläserne Decke“ stoßen und weshalb ein gutes Netzwerk die Karriere stärker beeinflusst als die eigene Performance.
Sie selbst waren acht Jahre als Anwältin in einer großen mittelständischen Kanzlei tätig. Heute sind Sie zwar noch Anwältin, arbeiten aber vorranging u. a. als Business Coach und Mentorin für andere Anwältinnen. Warum haben Sie sich zu diesem beruflichen Wechsel entschieden?
Der Ausgangspunkt war ein lang andauernder Veränderungsprozess mit einem wirklich unschönen „Erweckungserlebnis“, das meine „Anwaltswelt“ aus den Angeln gehoben hat. Im vierten Jahr meiner Tätigkeit habe ich in einem gerichtlichen Verfahren einen – wie ich später von Kolleg(inn)en erfuhr – klassischen, für die Kanzlei damals ziemlich teuren Anfängerfehler gemacht, bei dem auch noch in der Kommunikation mit dem Mandanten so ziemlich alles schieflief.
Ab diesem Zeitpunkt war meine Anwaltswelt – wie ich auch – nicht mehr so wie vorher. Ich fing an, mich als Anwältin sowie mein Tun und ganz besonders meine Kommunikation zu hinterfragen. Ich absolvierte eine berufsbegleitende neunmonatige Weiterbildung zum High Performance Coach mit Schwerpunkt Kommunikation und Leadership.
Danach führte eins zum anderen: Ich probierte nicht nur mein neu erworbenes Wissen im (Anwalts-)Alltag aus oder fing – neben Beruf und Ehrenamt – an, erst Freunde, später auch Anwaltskolleginnen mit dem erlernten Handwerkszeug zu unterstützen und ein erstes Training – damals schon zum Thema „Networking für Juristinnen“ an der Uni für Studentinnen – zu geben. Irgendwann war klar, dass ich durch das Coaching und damit die Unterstützung anderer Menschen – vor allem von Frauen – mehr bewirken kann als eben als angestellte Anwältin mit einer damals sehr unklaren Karriereperspektive.
Schlussendlich habe ich mich nicht nur persönlich verändert, sondern eben auch örtlich und beruflich. Ich sehe das mittlerweile so: Ich habe acht Jahre der Anwältin in mir den Vorzug gegeben und einen – bis auf die bereits beschriebene Situation – wirklich guten Job gemacht. Jetzt stehen andere Qualitäten von mir deutlich mehr im Fokus, wodurch ich persönlich für die Themen, die mir wichtig sind – nämlich „Female Leadership und Empowerment in Kanzleien“ –, viel mehr erreichen kann.
Und Anwältin bin ich ja immer noch, wenn auch heute viel mehr in persönlicher Sache unterwegs, nämlich um die Herausforderungen und Themen meiner Kundinnen, die vor allem Anwältinnen sind, zu behandeln.
Zählen auch männliche Anwälte zu Ihrer Klientel?
Aktuell unterstütze ich fast ausschließlich Anwältinnen. Ich bin allerdings offen für Anfragen von Anwälten. Denn um eine Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in der Kanzleiwelt zu erreichen, braucht es auch eine Änderung der Strukturen. Das geht nur gemeinsam, d. h., mit Männern und Frauen.
Mit welchen Anliegen kommen Anwältinnen zu Ihnen, um sich beraten und coachen zu lassen?
Ich unterstütze auf verschiedene Art und Weise mit – wie eine Anwaltskollegin mal so schön sagte – einem „Rundum-sorglos-Paket“. Auf mich kommen Anwältinnen in beruflichen wie persönlichen Veränderungssituationen zu. Dies kann das gemeinsame Angehen der nächsten Karrierestufe, wie bspw. zu Counsel oder Partnerin, oder eben auch ein Arbeitgeberwechsel bzw. der Schritt in die Selbstständigkeit sein. Als Business Coach begleite ich hier in der Regel im persönlichen Gespräch.
Zudem unterstütze ich auch Kolleginnen dabei, strategisch, zielfokussiert und proaktiv ihr Netzwerk zu ihrem Erfolgsmotor in puncto Karriere oder Business aufzubauen und in diesem wie auch im Netz mit der eigenen Expertise sichtbarer zu werden, um eben die eigenen Ziele gemeinsam mit anderen leicht und erfolgreich zu erreichen. In diesem Fall bin ich vorrangig Mentorin und biete ein Gruppenprogramm mit einer Mischung aus Trainings, begleitendem Mastermind und einem Netzwerk gleichgesinnter Frauen an.
Schließlich berate ich Anwältinnen dabei, in ihrem Kanzleiumfeld ein eigenes internes und/oder externes Frauennetzwerk zu gründen und die entsprechenden Voraussetzungen und Strukturen dafür zu schaffen.
Gemeinsam ist allen meinen Kundinnen das Agieren in einem männlich geprägten Arbeitsumfeld und damit das Thema „Female Empowerment & Leadership“ in Kanzleien. Das ist ein Themenfeld, das ich aus eigener Erfahrung sehr gut kenne. Schließlich war ich lange Anwältin in einer großen mittelständischen Kanzlei mit damals ausschließlich Chefs.
Sie unterstützen Anwältinnen gezielt bei der Selbstdarstellung und Selbstvermarktung. Klappern gehört also zum erfolgreichen Anwaltshandwerk?
Selbstverständlich! Und zwar unabhängig davon, ob man angestellte oder selbstständige Anwältin ist. Letztere haben dies für sich in den meisten Fällen schon verstanden. Bei denen geht es meist um die Optimierung der eigenen Strategie, so bspw. in herausfordernden Zeiten wie der Coronapandemie. Da sind ja von jetzt auf gleich im Einzelfall gut funktionierende Möglichkeiten weggefallen, für die neue Optionen zu finden sind.
Angestellte Anwältinnen dürfen häufig für sich noch verstehen, dass es sehr wichtig ist, dass sie mit ihrer Expertise im Netz wie Netzwerk, in der eigenen Kanzlei wie auch darüber hinaus sichtbar sind. Die eigene Bekanntheit pusht nicht nur intern die Karriere, sondern unterstützt auch einen möglichen Wechsel.
Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: „Eine Online-Präsenz wie das anwalt.de-Profil ist für Anwältinnen und Anwälte heute …
… in meinen Augen ein Muss, kein „Nice-to-have“. In einer immer vernetzteren Welt nehmen Onlineauftritte wie „anwalt.de“ neben Social Media aufgrund ihrer „Niedrigschwelligkeit“ einen immer bedeutenderen Stellenwert ein. Wer diese Plattformen links liegen lässt, wird es in puncto Sichtbarkeit, Bekanntheit und damit Erfolg im Beruf bzw. Business immer schwerer haben.
Worauf sollten Anwältinnen und Anwälte Ihrer Erfahrung nach bei der eigenen Online-Präsenz z. B. auf anwalt.de besonders Wert legen?
Auf eine klare Positionierung – es muss für das Gegenüber die Expertise von Anwält(inn)en schnell erkennbar sein. Das bedeutet, es muss klar sein, für welche Rechtsthemen die einzelne Person der Experte bzw. die Expertin ist. Zudem bieten Online-Angebote wie anwalt.de großartige Möglichkeiten, durch Fachbeiträge oder Interviews mit der eigenen Expertise sichtbar und damit bekannt zu werden oder eben mit potenziellen Mandant(inn)en direkt in Kontakt zu kommen. Letzteres sollten wir Frauen nicht allein den Herren Anwälten überlassen.
Mehr als 30 Prozent der Anwälte auf anwalt.de veröffentlichen Rechtstipps. Bei den Anwältinnen sind es nur knapp 25 Prozent. Weshalb gehen weniger Frauen den Schritt, ihr Fachwissen zu publizieren?
Ein Unterschied von 7 oder 8 Prozentpunkte ist gar nicht so schlecht. Da kenne ich ganz andere Zahlen. Ich bin mir jedoch sicher, dass dies nicht allein ein Sichtbarkeits-, sondern auch ein Zeitproblem ist. Es gibt viele Kolleginnen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf meistern dürfen. Das wichtige Thema „Sichtbarkeit als Expertin“ – wozu auch das Publizieren von Fachartikeln gehört – fällt da häufig schnell hinten runter. Dringender sind im Arbeitsalltag meist jedoch andere Themen wie die tägliche Mandatsarbeit bspw.
Ganz klar war es für Anwältinnen noch nie so einfach wie heute, mit rechtlichen Themen sichtbar zu sein und dabei mit Authentizität zu punkten. Dafür braucht es – neben der Zeit – etwas Mut und ein mitunter etwas anderes Selbstverständnis: Das Publizieren von Fachartikeln ist eine Möglichkeit, sich zu positionieren und mit der eigenen Expertise sichtbar zu werden.
Themen dafür begegnen einem im Arbeitsalltag regelmäßig. Vor allem bei Themen für Ratsuchende wie bspw. auf anwalt.de geht es um Praxisrelevanz und Wiederholung mit Variation. Dieses Prinzip erzeugt nicht nur eine große Vielfalt, sondern sorgt auch dafür, dass alle Aspekte eines Themas sowie auch angrenzende Rechtsfragen abgedeckt werden können.
Ein großes Anliegen ist Ihnen, das Networking von Anwältinnen untereinander zu fördern, weswegen Sie auch den FRAUENnetzwerkenTAG ins Leben gerufen haben. Warum ist es für Anwältinnen wichtig, gut vernetzt zu sein?
Weil ein gut funktionierendes Netzwerk einen großen, wenn nicht gar den größten Anteil am Erfolg im Anwaltsbusiness hat – nämlich 60 Prozent. Erfolg habe ich als Anwältin nur, wenn ich ihn von anderen Menschen zugebilligt bekomme.
Ich selbst habe mich – wie viele Kolleginnen übrigens – am Anfang zu sehr auf meine Performance und das Perfektionieren meiner Kompetenzen fokussiert und damit die Erfolgsfaktoren im Anwaltsbusiness falsch gewichtet. Absolut entscheidend für Erfolg sind Kommunikation, Selbstmarketing und die richtigen Kontakte. Leistung, die Frau in der Regel mit links erbringt, macht jedoch nur 10 % am Erfolg aus.
Leistung zu zeigen, ist wichtig. Wir Frauen glauben jedoch häufig, dass eine gute Leistung das entsprechende Image einbringt. Dem ist jedoch nicht so. Jede Anwältin muss proaktiv im Rahmen ihres Personal Branding in der noch immer sehr männlich geprägten Kanzlei- wie auch anwaltlichen Berufswelt für das Bild sorgen, das andere von ihr wahrnehmen sollen.
Es ist daher viel vorteilhafter, sich ein Netzwerk zu suchen und zu pflegen, das dafür sorgt, dass das eigene Image und damit die Expertise schnell bekannt wird sowie die richtigen Personen erreicht, als sich auf das Perfektionieren der eigenen Leistung zu konzentrieren.
Es ist daher sehr wichtig, dass Anwältinnen die Themen wie Networking, Selbstmarketing und Sichtbarkeit als Expertin in den Fokus nehmen, sich von Expertinnen inspirieren lassen und erprobte Strategien wie praxistaugliche Tipps für ihr persönliches Netzwerken an die Hand bekommen und beim Speed Networking im Austausch mit Gleichgesinnten gleich ausprobieren können.
Haben Sie in Ihrer eigenen Laufbahn als Anwältin Momente erlebt, in denen Sie sich gewünscht haben, besser vernetzt zu sein?
Die hat es sicher gegeben. Besonders beim kanzleiinternen Networking hatte ich am Anfang viel Potenzial nach oben, so würde ich das heute formulieren. Ich hatte zum Glück einen Vorgesetzten, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Danach habe ich regelmäßig Veranstaltungen wie die Weihnachtsfeier dafür genutzt, proaktiv mein kanzleiinternes Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu vertiefen.
„Networking braucht man, wenn man als Einzelkämpfer unterwegs ist, aber nicht als Mitarbeiter in einer Kanzlei.“ Genau richtig oder genau falsch?
Ganz klar: falsch! Ein gutes Netzwerk braucht jede Anwältin und jeder Anwalt. Dieses zahlt zu 60 % auf den beruflichen Erfolg ein – und zwar bei Einzelkämpfer(inne)n genauso wie Mitstreiter(inne)n größerer Einheiten oder Mitarbeiter(inne)n. Der Fokus in puncto Sichtbarkeit und Bekanntheit (im Netz wie Netzwerk) kann im Einzelfall unterschiedlich sein. Es ist jedoch immer leichter, Ziele gemeinsam mit anderen zu erreichen.
Mittlerweile sind über 58 Prozent der Juraabsolventen weiblich.* Der Anteil der Anwältinnen liegt aktuell bei knapp 36 Prozent.** Beobachten Sie Veränderungen im Selbstverständnis der Anwaltschaft durch den steigenden Frauenanteil?
Ja und nein. Ich denke, dass es mittlerweile in der Anwaltschaft angekommen ist, dass es mehr weibliche als männliche Juraabsolventen gibt. Es ist ja auch bekannt, dass Frauen tendenziell die besseren Abschlüsse machen. Um diese Leistungsträgerinnen konkurrieren nicht nur die Kanzleien unter sich. Ich höre immer wieder von Absolventinnen mit entsprechender Note, dass für sie der Staatsdienst eine wirkliche Option ist.
Insgesamt ist es so, dass der Frauenanteil sich in den Kanzleien langsam aufwärtsbewegt. Das heißt, es entscheiden sich ganz langsam immer mehr Frauen für den Anwaltsberuf. Es gibt mittlerweile auch etliche große wie auch mittelständische Kanzleien, die ihre weiblichen Talente gezielt fördern. Der Fortschritt hat allerdings genau dort sein Ende, wo eigentlich der entscheidende Karriereschritt jeder klassischen Anwaltslaufbahn erfolgen würde: beim Aufstieg in die Vollpartnerschaft. Hier haben sich die Zahlen in den letzten Jahren nur marginal verändert.
Und selbstverständlich gibt es noch immer die Kanzleien, für die das Thema „Female Leadership“ nur ein Papiertiger ist. Von der Umsetzung im Kanzleialltag ist man(n) – auch ob der männlichen Führungsriegen – noch weit entfernt. Es reicht nämlich nicht, allein nur die Frauen zu fördern. Es müssen auch die – für die Männer ja meist gut passenden – Strukturen verändert werden.
Studium, Referendariat, Fußfassen im Beruf: Zeitlich überschneiden sich für die Anwaltschaft die Karriere- und Familienphase stark. Schlägt das in den Karriereverläufen von Anwältinnen zu Buche? Und merkt man davon auch etwas in den Karrieren von Anwälten?
Ja, es gibt ein Karrierehindernis „Geschlecht weiblich“, und das in doppelter Hinsicht. Eine Studie des Soldan-Instituts*** stellte vor nicht allzu langer Zeit fest, dass 92 Prozent der Männer, aber nur 73 Prozent der Frauen berichten, dass sie aufgrund privater Verpflichtungen nie in der Kanzlei benachteiligt werden oder wurden. Interessant war dabei, dass Männer bis 40 Jahre deutlich häufiger als ältere Geschlechtsgenossen über Benachteiligungen berichten. Bei Frauen gab es keine altersabhängigen Auffälligkeiten.
In der Studie wurde auch nach der Benachteiligung aufgrund des Geschlechts gefragt. Unter den männlichen Berufsträgern antworteten 95 Prozent, sich nicht benachteiligt zu fühlen. Bei den Frauen waren es lediglich 37 Prozent.
Die Antwort auf Ihre Frage: Ja, man merkt die Herausforderungen beim Thema „Vereinbarkeit Familie und Beruf“ auch etwas bei den Karrieren jüngerer Anwaltskollegen, wenn auch in deutlich geringerem Umfang als bei den Anwältinnen. Letztere sind, das zeigen nicht nur diese Zahlen, doppelt benachteiligt. Denn nach wie vor ist die deutliche Mehrheit der neu ernannten Partner und Counsel in Kanzleien männlich.
Gibt es „typische“ Rechtsgebiete für Anwältinnen? Und umgekehrt: Welche Rechtsgebiete sind auch 2021 noch Männerdomänen?
Die gibt es. Das lässt sich recht einfach an den Zahlen bei den Fachanwaltschaften oder den Partnerernennungen belegen. Frauen haben die besten Perspektiven in kleineren Einheiten im Familien- oder Arbeitsrecht oder in größeren Einheiten im Arbeitsrecht wie in der Konfliktlösung. Verwaltungsrecht, Bau- und Immobilienrecht oder die wirtschaftsrechtlichen Bereiche sind noch immer – im wahrsten Sinne des Wortes – Männerdomänen.
Sie bieten auch Kommunikations-Coachings an. Worauf kommt es bei der Online-Kommunikation mit Ratsuchenden – wie z. B. über das anwalt.de-Postfach – an?
Es kommt auf den „Empfängerhorizont“ an. Auch wenn uns Juristinnen der „Empfängerhorizont“ ein Begriff ist, haben wir diesen bei der alltäglichen Kommunikation nicht immer im Blick. Sie sollten also Ihre Mandant(inn)en im Blick haben, wenn Sie bspw. Mails schreiben. Diese sollen Sie verstehen, also passen Sie Ihre Kommunikation entsprechend an deren „Empfängerhorizont“ an.
Kommunikation steht auch im Zentrum des Bewertungssystems auf anwalt.de. Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Punkte, um als Anwältin oder Anwalt erfolgreich auf Lob oder Kritik zu reagieren?
Feedback ist wichtig, auch im Anwaltsberuf. Wenn Anwälte und Anwältinnen ihre Dienstleistungen verbessern oder weiter ausbauen wollen, brauchen sie dafür positive wie negative Rückmeldungen von ihren Mandant(inn)en. Keine Kritik ist also schlimmer als Kritik. Kritik bspw. ist für mich ein „Angebot“ meines Gegenübers. Diese Person kommuniziert, was für sie funktioniert hat und was eben nicht. Und ich entscheide, wie ich darauf reagiere, was ich ändere oder eben auch nicht.
Ich empfehle daher, so vorzugehen, wie ich auch selbst vorgehe: 1. Kritik nicht persönlich zu nehmen, 2. sich dafür zu bedanken und 3. auch konkret auf die einzelne Rückmeldung sachlich einzugehen – und zwar wertschätzend und wertfrei. Es geht in den meisten Fällen bei Kritik nicht um richtig oder falsch oder gar ums „Recht haben wollen“. Sondern es geht für die Mandant(inn)en meist darum, als Person gesehen und mit ihrer Meinung gehört zu werden, und für die Anwälte und Anwältinnen darum, das Körnchen Wahrheit zu finden, das in jeder Kritik steckt.
Der Umgang mit Lob ist auch nicht unbedingt immer einfach, da Mandant(inn)en häufig Dinge rückmelden, die für Anwälte und Anwältinnen selbstverständlich sind. Dazu gehört bspw., dass ich als Anwältin oder Anwalt die Sachlage schnell einschätze oder mich in der Sache engagiere. Auch hier kommt ein „Danke“ gut an.
Sichern Sie sich jetzt schon Ihren Platz für den FRAUENnetzwerkenTAG am 1. und 2. April 2022 und tragen Sie sich in der Voranmeldeliste ein. Die Teilnahme ist kostenfrei.
*Bundesamt für Justiz: Zahl erfolgreicher Juraabsolventen 2018 auf konstant hohem Niveau. 2020.
**Bundesrechtsanwaltskammer: Anteil der Rechtsanwältinnen seit 1970 bis 2021.
***Kilian, Matthias: Rechtsanwältinnen: Karrierehindernis Geschlecht? Anwaltsblatt. 2020.
(FPR; ZGRA)
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