Geblitzt auf der A 1, km 23,5, Fahrtrichtung Bremen, bei Oyten
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Die A1 ist eine der zentralen Verkehrsachsen Norddeutschlands und verbindet das Ruhrgebiet mit Bremen und Hamburg. Bei Kilometer 23,5, in Fahrtrichtung Bremen, nahe der Gemeinde Oyten, befindet sich eine stationäre Geschwindigkeitsmessstelle, die vielen Verkehrsteilnehmern unerwartet zum Verhängnis wird. Der Streckenabschnitt ist geprägt von breiter Fahrbahn, klarer Sicht und einem allgemein zügigen Verkehrsfluss. Gerade hier, im Übergang zwischen ländlichem Raum und städtischem Umland, wird das Tempolimit von 100 km/h häufig übersehen. Die Blitzeranlage ist optisch zurückhaltend am rechten Fahrbahnrand installiert – unauffällig zwischen Verkehrsschildern und Leitplanken. Wer aus dem Verkehrsraum Hamburg kommend das Tempo beibehält oder sich im Überholvorgang befindet, gerät schnell in den Erfassungsbereich. Ein typischer Fall, bei dem eine momentane Unachtsamkeit zu einem folgenschweren Bußgeld führen kann.
Wenn Technik strauchelt – Fehlerquellen im Fokus
Zum Einsatz kommt hier das weit verbreitete System TraffiStar S 330 von Jenoptik. Es misst die Geschwindigkeit über Induktionsschleifen im Asphalt und das Weg-Zeit-Prinzip. Die Dokumentation erfolgt durch eine Kameraeinheit. Theoretisch liefert das System zuverlässige Werte, doch in der Praxis zeigen sich gerade bei stark frequentierten Strecken wie bei Oyten regelmäßig Schwachstellen.
Problematisch sind insbesondere parallele Fahrmanöver: Wenn zwei Fahrzeuge dicht beieinander durch den Messbereich fahren oder sich überholen, kann es zu Zuordnungsfehlern kommen. Diese sogenannten Verwechslungsmessungen sind juristisch höchst relevant – denn nur ein zweifelsfrei identifizierbares Fahrzeug darf sanktioniert werden. Auch Beschleunigungsmanöver im Bereich von Ein- oder Ausfahrten, wie sie in der Nähe von Oyten häufig vorkommen, stellen das System auf die Probe.
Weitere typische Fehlerquellen liegen in der Kalibrierung und Wartung der Anlage. Diese müssen regelmäßig und korrekt dokumentiert erfolgen. Fehlt ein gültiger Kalibrierschein oder sind Wartungsprotokolle unvollständig, ist das Messergebnis nicht verwertbar. Hinzu kommen Einflüsse durch Wetter, Fahrbahnbeschaffenheit oder Störungen in der Sensorik.
Besonders kritisch: Die Verfügbarkeit der sogenannten Rohmessdaten. Sie sind essenziell, um die Messung nachträglich durch einen unabhängigen Sachverständigen prüfen zu lassen. Werden diese Daten nicht gespeichert oder nicht herausgegeben – was auch bei Oyten dokumentiert wurde –, ist eine rechtsstaatliche Kontrolle der Messung unmöglich. Gerichte haben dies bereits mehrfach als Grund zur Verfahrenseinstellung anerkannt.
Juristische Kontrolle durch Experten – Dr. Maik Bunzel prüft Ihre Messung
Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht, ist auf die juristische Überprüfung technischer Geschwindigkeitsmessungen spezialisiert. Die Messstelle bei Oyten kennt er aus mehreren Verfahren. „Besonders problematisch ist hier die Dynamik des Verkehrsflusses – in Kombination mit der optisch kaum erkennbaren Kontrollstelle ein hohes Fehlerpotenzial“, sagt Bunzel. Gemeinsam mit öffentlich bestellten Sachverständigen analysiert er jede Messung detailliert – von der Kalibrierung bis zur vollständigen Messdatendokumentation.
Auch verfahrensrechtliche Aspekte – wie die Anhörung, Zustellung oder die Beweiswürdigung – fließen in seine Bewertung ein. Häufig können bereits kleinere Mängel zur Einstellung des Verfahrens oder zur Reduktion der Sanktion führen.
Ein Vorteil für Betroffene: Die Kosten für die juristische und technische Prüfung übernimmt in der Regel die Verkehrsrechtsschutzversicherung. Dr. Bunzel bietet zusätzlich eine kostenfreie Ersteinschätzung an – sachlich, kompetent und individuell.
Nicht vorschnell zahlen – jetzt prüfen lassen
Wurden Sie bei Kilometer 23,5 auf der A1 in Fahrtrichtung Bremen, bei Oyten, geblitzt? Dann lassen Sie Ihre Messung juristisch überprüfen. Dr. Maik Bunzel bietet Ihnen eine fundierte Ersteinschätzung – unkompliziert über das Kontaktformular auf anwalt.de. So sichern Sie Ihre Rechte, bevor Bußgeld und Punkte rechtskräftig werden.
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