German-Pellets-Genussrechte - Möglichkeiten für Anleger

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Der Kurs der Anleihe 2011/2016 der German Pellets GmbH ist abgestürzt. Zum Teil wurden die Anleihen nur noch bei etwa 22% gehandelt. Vor kurzem notierten sie noch bei 90%.

Das Unternehmen hat die Gläubiger der Inhaber-Teilschuldverschreibung mit der amtlichen ISIN DE000A1H3J67 / WKN: A1H3J67 zur Gläubigerversammlung am 10.02.2016 eingeladen. Es wird vorgeschlagen, die Laufzeit der Anleihe bis 2018 zu verlängern. Der Rückzahlungsanspruch aus der Anleihe in Höhe von EURO 80 Millionen wäre mit dem 31.03.2016 fällig. Die Anleihe ist mit 7,25 Prozent jährlich verzinst.

German-Pellets-Genussrechte

Die German Pellets GmbH hatte börsennotierte Anleihen mit einem Volumen von EURO 252 Millionen platziert. Neben der Anleihe mit Fälligkeit 31.03.2016 gibt es zwei weitere Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EURO 172 Millionen. Die vorgeschlagene Verlängerung soll zwei Jahre bei einer Verzinsung von jährlich 5,25 Prozent betragen. Die Besicherung der Anleihe soll mit 50% der Gesellschafteranteile der German Pellets GmbH erfolgen.

Nach Angaben des Unternehmens „konnte das Anleihevolumen von ursprünglich 80 Mio. Euro“ nur „auf 52,4 Mio. Euro reduziert werden“.

Das Vorgehen des Unternehmens lässt vermuten, dass die Anleihe möglichweise nicht vollständig zurückbezahlt werden kann. Eine Verlängerung der Laufzeit erhöht nicht unbedingt die Chancen einer Rückzahlung. Auch stellt sich die Frage, welchen Wert die zur Besicherung angebotenen Gesellschaftsteile haben.

Hinter German Pellets steht der Unternehmer Peter Leibold. Das Unternehmen unterhält 18 Produktionsstandorte. German Pellets setzte 2015 in den ersten drei Quartalen 442,5 Millionen Euro um. Der operative Gewinn lag bei 38 Millionen Euro. Im Vergleich der Größe des Unternehmens sind die Verbindlichkeiten auf dem Kapitalmarkt von German Pellets relativ hoch. Hinzu kommt, dass die Effekte sinkender Energiepreise sich wohl auf das Geschäft und die Gewinne auswirken werden.

Kago-Insolvenz

Möglicherweise wurde der Kursabsturz durch den Insolvenzantrag des Ofenbauers Kago beschleunigt. Das Firma mit Sitz in Postbauer-Heng hatte seit November nur einen Teil der Gehälter bezahlt. Insolvenzverwalter Volker Böhm spricht von einer schwierigen Lage. Der Geschäftsbetrieb ruht. Peter Leibold hatte im Jahr 2010 das Unternehmen gekauft. Zusammen mit seiner Ehefrau hält Peter Leibold auch alle Anteile von German-Pellets. Kago schuldete nach Angaben aus dem Genussscheinprospekt Germans Pellets 27,4 Millionen Euro aus Darlehen.

Kurseinbrüche bei Mittelstandsanleihen

Massive Kurseinbrüche bei Mittelstandsanleihen sollten für Anleihegläubiger und Genussrechtsinhaber ein Warnsignal sein. Betroffene Anleger sollten in solchen Fällen Ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen.

Möglichkeiten für Anleger

Anleger, die über eine fristlose Kündigung nachdenken, sollten rasch handeln. Nach Bekanntwerden der Kündigungsgründe muss diese umgehend ausgesprochen werden. Ansprüche auf Schadensersatz geltend können sich aus einer fehlerhaften Anlageberatung oder Prospektfehlern ergeben.

Die Anwälte der Kanzlei Herfurtner stehen Mandanten bundesweit für Anfragen zur Verfügung.



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