GPFinance – Warum unterbleibt eine Auszahlung der versprochenen Gewinne?

  • 4 Minuten Lesezeit

Von GPFinance betrogene Kapitalanleger wollen wissen, warum eine Auszahlung der in Aussicht gestellten Gewinne bislang unterblieben ist und fragen sich zunehmend, ob sie möglicherweise sogar einem besonders dreisten Online – Anlagebetrug zu Opfer gefallen seien. Anleger fordern daher immer öfter ihr Geld zurück. Ihre Chancen dafür stehen im Grunde genommen ziemlich gut. Was sollten betrogene Anleger jetzt tun und wo gibt es Hilfe?

Die Ursache allen Schwindels ist eine Fake-Website!

Auf einer Fake-Website wurden falsche Anreize für Anleger gesetzt und hehre Zusagen vorgeheuchelt, die nie eingehalten wurden. Anleger konnten dort etwa Nachfolgendes lesen:

„GP Finance bietet Händlern Brokerage-Dienste an, die qualitativ hochwertige Dienstleistungen und zuverlässige Unterstützung bieten. Uns vertrauen über 90 Tausend Kunden aus mehr als 100 Ländern der Welt, die unsere Professionalität und unseren tadellosen Ruf zu schätzen wissen.“

Da jene Versprechen absolut echt und seriös zu sein schienen, bemerkte niemand einen Anlagebetrug dahinter! So „investierten“ arglose Anleger bald darauf hohe Geldbeträge, wobei all das Geld direkt an die betrügerischen Broker floss. Außer Spesen nichts gewesen! Perfide ist, dass sogar Experten auf diesem Gebiet den dreisten, jedoch clever inszenierten, Lug und Trug nicht gleich erkannt haben. Wer kann den um ihr Geld geprellten Opfern helfen, sich ihr Geld zurückzuholen?

Wo sind die Betreiber der falschen Online-Plattform?

Die Betreiber der falschen Plattform GPFinance verbergen Anlegern vorsätzlich die genauen Begebenheiten und ebenso die eigene Identität. Anleger sind also außerstande darauf zu antworten! Die Täter benutzen etliche Websites sich gleichenden Inhalts, und zwar alle bloß zu dem Zweck, Anlegern ihr Geld abzujagen! Die Kriminellen aktualisieren dazu penibel und ständig die entsprechenden Websites und stellen diese on- oder offline. Noch dazu verändern die Betrüger ihre sogenannte „Top-Level-Domain“ von Zeit zu Zeit und können allein so, die staatlichen Ermittlungsbehörden täuschen oder Ermittlungen zunichtemachen.

Wer also ist der Betreiber von GPFinance? Auf der Website von GPFinance ist dazu kaum Verwertbares zu finden. Freilich wird der Betreiber Effervescent Group LTD mit der Geschäftsadresse First Floor, First ST Vincent Bank LTD Building, James Street, Kingstown VC0100, St. Vincent and the Grenadines angegeben, unter dieser sind die Macher von GPFinance dennoch nicht zu finden, schließlich handelt es sich um eine Offshore-Briefkastenfirma. Außerdem findet sich dort auch die übliche E-Mail-Adresse compliance@gpfinance.pro, jedoch keine Telefonnummer. Angemeldet wurde die Domain gpfinance.pro am 15.02.2022 bei NameSilo, LLC.

Anleger begreifen erst spät, dass sie Opfer eines Anlagebetrugs wurden!

Erst  als die Betrüger Anlegern kein Geld ausgezahlt haben, haben letztere verstanden , dass etwas falsch lief. Meist sind die Betrüger dann aber schonnicht mehr zu erreichen. Geschädigte Anleger sind zudem auch wütend darüber, dass sie oft die von den falschen Brokern vorgeschobenen, hanebüchenen Steuern, Gebühren oder sonstigen Zahlungen sogar noch geleistet haben, weil die Betrüger ihnen zuvor geschickt vorgeheuchelt hatten, dass sie nur so ihr Geld zuzüglich Gewinn ausbezahlt bekämen. Doch trotz der von Anlegern abermals gezahlten Summen erfolgte auch diesmal keine Auszahlung, denn das betrügerische Geschäftsmodell, das nur auf der Täuschung und der Abzocke von ahnungslosen Anlegern fußt, sieht ja gerade eine Auszahlung der Gelder nicht vor!

Bringen Anlegern Warnlisten der Aufsichtsbehörden etwas?

Geschädigte Anleger sind spätestens jetzt entsetzt, und zwar vor allem deshalb, weil sie den Anlagebetrug nicht durchschaut haben. Obwohl tatsächlich viele Anleger auf Google & Co. mühsam im Vorfeld nach Auffälligkeiten in Bezug aufs geplante „Investment“ recherchiert haben, wurden sie nie fündig. Infolgedessen gingen sie auch davon aus, dass alles rechtmäßig sei. Doch tatsächlich konnten Anleger zuvor nur deshalb nichts Auffälliges ermitteln, weil die Kriminellen oft noch lange unterm Radarschirm der Aufsichtsbehörden agieren können. Das liegt einzig daran, dass die staatlichen Aufsichtsbehörden ihrerseits den Anlagebetrug nicht immer sofort durchschauen. Schließlich geben die Behörden eigene Warnlisten oftmals erst heraus, wenn der Anlagebetrug ihnen vorher von anderen Betrugsopfern vorgetragen wurde. Nachfolgende Anleger haben dabei stets das Nachsehen, denn sie bemerken, dass etwas faul ist, nur, falls bereits betrogene Anleger deren eigenen leidigen Erfahrungen mit dem falschen Broker öffentlich in Foren, Bewertungsplattformen oder auf sozialen Medien teilen und etwa bei Auszahlungsproblemen mit den falschen Brokern fachlich spezialisierte Rechtsanwälte konsultieren. Erst jetzt machen die Behörden erste Warnungen auf schwarzen Listen für Broker publik!

Was tun viele Anleger?

Viele geschädigte Anleger gehen zur Polizei und stellen hier Strafanzeige wegen Anlagebetrugs. Sie verstehen zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht, dass sie sich so ihr Geld nicht zurückholen können. Denn eine Strafanzeige führt im Ergebnis allenfalls zur Bestrafung des Täters! Betrogene Opfer bekommen ihr Geld so jedenfalls nicht zurück und müssen sich dieses anderweitig zurückholen. Hierzu ist komplexer Sachverstand vonnöten und zudem viel Zeit für intensive Recherchen. Die Ermittlungsbehörden sind nicht imstande, langwierige Nachforschungen durchzuführen, da sie dafür keine Kapazitäten haben. Dazu erläutert Rechtsanwalt Jochen Resch: „Wir stellen forensische Untersuchungen an. Mittels unserer internationalen Netzwerke sind wir in der Lage, auch Fälle mit internationalem Bezug zu lösen, zumal die Mehrzahl aller Fälle einen Auslandsbezug auch tatsächlich hat. Wir nehmen die Spur des Geldes auf. Damals sagte man, Geld sei nicht weg, sondern nur anderswo. Nun möchten wir ergänzen: Geld ist zudem digital verfolgbar, auch wenn es bereits über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt und in der Blockchain anonymisiert wurde“.


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