Hannover Leasing Substanzwerte Deutschland 7: Imtech-Pleite belastet Immobilienfonds

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Rund 32 Millionen Euro hat das Emissionshaus Hannover Leasing für den 2011 aufgelegten geschlossenen Immobilienfonds HL 203 Substanzwerte Deutschland 7 bei den Anlegern eingesammelt. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt ca. 62,5 Millionen Euro. Die Pleite der Imtech Deutschland könnte nun auch den Fonds und damit die Anleger treffen.

Denn ihr Geld wurde in einen siebengeschossigen Büroneubau im Entwicklungsgebiet „Gateway Gardens“ in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens investiert. Alleiniger Mieter der Immobilie ist die deutsche Imtech-Tochter. Diese hat am 6. August Insolvenzantrag gestellt. Immerhin gab es zu diesem Zeitpunkt noch Hoffnung, dass der niederländische Mutterkonzern einspringen könnte. Die Hoffnung hat sich zerschlagen. Denn Imtech hat am 11. August bei einem Gericht in Rotterdam Gläubigerschutz beantragt, berichtet das Handelsblatt. Finanzielle Unterstützung für die angeschlagene Deutschland-Tochter ist nicht zu erwarten.

Nun könnten auch die Anleger des Fonds HL 203 Substanzwerte Deutschland 7 von der Imtech-Insolvenz betroffen sein. Denn die Fondsimmobilie war mit einer Laufzeit von zehn Jahren komplett an die Imtech vermietet. Ausfälle bei den Mieteinnahmen und drohende Leerstände könnten nun die Wirtschaftlichkeit der Fondsgesellschaft gefährden. „Das sind typische Risiken eines geschlossenen Immobilienfonds. Für die Anleger kann am Ende im schlimmsten Fall der Totalverlust ihrer Einlage stehen. Daher hätten sie über die Risiken in den Anlageberatungsgesprächen auch umfassend aufgeklärt werden müssen“, erklärt Dr. Ralf Stoll, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

Denn Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds sind keineswegs die sichere und renditestarke Kapitalanlage als die sie in Beratungsgesprächen oft dargestellt werden. Die Anleger erwerben unternehmerische Beteiligungen und mit ihnen auch unternehmerisches Risiko, so dass am Ende der Totalverlust der Einlage stehen kann. Allerdings wurden die Risiken in den Beratungsgesprächen erfahrungsgemäß häufig nur verharmlosend oder gar nicht dargestellt. Eine derartige fehlerhafte Anlageberatung begründet die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.

Darüber hinaus hätte die Bank auch die Rückvergütungen, die sie für die Vermittlung erhalten hat, offen legen müssen. Wurden diese sog. Kick-Back-Zahlungen verschwiegen, kann ebenfalls Schadensersatz geltend gemacht werden und die Anlage wird rückabgewickelt.

Mehr Informationen: http://www.dr-stoll-kollegen.de/aktuelle-faelle/hannover-leasing-immobilienfonds

Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

 


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