How to make a will being an artist

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Michael Jackson deceased on 25th of June, 2009. He left millions of devastated fans, three legitimate children, and a quarreling family. The disputes over the estate began right after his death.

Michael Jackson´s will calls for a comprehensive preservation of his artistic inheritance. Furthermore, the support for his three children and his mother Katherine should be ensured.

Even before drafting his last will in July 2002 the king of Pop bundled his assets within the “Michael Jackson Family Trust”. This family Trust fund is like a family foundation (“Familienstiftung”) under German law. His three children Paris, Prince Michael, Blanket and his mother Katharine were appointed as beneficiaries of the Trust fund. Up to now they receive regular grants out of the trust fund. Moreover Jacksons mother Katharine was called as legal guardian and thus compensated accordingly. An equal arrangement could be made und German law by establishing a so called “Sorgerechtstestament”.

The siblings and his father were left empty-handed. Thus they doubted the validity of the King of Pop´s last will and suspected the co-Executors, John Branca, John McClay und Barry Siegel of fraud. Nonetheless the testament was judicially accepted.

The “executor”, called “administrator” when appointed by the state, plays, compared to the German legislation, a particularly important role within the Anglo-Saxon law. The employment of a personal representative of the testator is obligatory. So it is crucial to choose the right person or ensure mutual observation by choosing several individuals.

Besides significant differences in compulsory portion regulations and the possibility to establish a trust fund the most notable differences compared to the German regulations can be found within the regulations about the personal representative.

US citizens, permanently residing in Germany, are henceforth entitled to determine the law of inheritance. This choice of law is based on the new EU Regulation on succession no. 650/2012, which according to Article 20 also applies with respect to third states as the USA for example. A choice of law after the 17th of August 2015 will be legally recognized.

Assets located in different countries can lead to difficulties. It can be the case that certain legal institutions as the “Trust fund” for example must be reinterpreted, when being adjusted to the German procedural law.

Thus seeking legal advice should be taken into account, in particular if the assets are spread over different countries.

German Version:

Michael Jackson, verstorben am 25.06.2009, hinterließ Millionen aufgewühlter Fans, drei leibliche Kinder und eine völlig zerstrittene Großfamilie. Der Kampf um das auf 1 Milliarde Dollar geschätzte Erbe begann direkt nach dem Tod.

Der Wille Michael Jacksons war es, sein künstlerisches Erbe als Ganzes zu erhalten und zugleich seine drei Kinder sowie seine Mutter, Katherine Jackson, dauerhaft zu versorgen. Noch vor Errichtung seines „Last Will” im Juli 2002 hatte der King of Pop deshalb sein gesamtes Vermögen in einen „Michael Jackson Family Trust” zusammengeführt, vergleichbar einer Familienstiftung nach deutschem Recht. Begünstigte des Family Trust („beneficiaries”) sollten seine drei Kinder Paris, Prince Michael und Blankett sowie die Mutter Katherine sein, die bis heute regelmäßige Zuwendungen aus dem Trust erhalten. Die Mutter Jacksons wurde zudem als Vormund eingesetzt und entsprechend vergütet; entsprechende Regelungen wären auch nach deutschem Recht in einem sog. „Sorgerechtstestament” möglich.

Die Geschwister von Michael Jackson und auch sein Vater, Joe Jackson, gingen „leer” aus. Sie sprachen von Fälschung und verdächtigten die von Jackson im Testament mit der Umsetzung seines letzten Willens betrauten „co-Executors”, John Branca, John McClay und Barry Siegel, des Betrugs. Das Testament wurde indes gerichtlich anerkannt.

Dem „executor”, der „administrator” heißt, wenn er nicht vom Erblasser, sondern vom Staat ernannt wird, kommt im angelsächsischen Recht eine weitaus größere Bedeutung zu als dem (optionalen) Testamentsvollstrecker nach deutschen Recht: Die Einsetzung eines „personal representative” des Erblassers, der juristisch zu einer Art Durchgangserwerber wird, ist rechtlich zwingend. Umso wichtiger ist es, dass die richtige Person gewählt wird oder sich mehrere Personen gegenseitig kontrollieren.

Neben den erheblichen Abweichungen im Pflichtteilsrecht, das im Recht der meisten US-Bundesstaaten nur sehr schwach ausgeprägt ist, und den Möglichkeiten, einen „Trust” auf den Erbfall zu errichten, finden sich beim Recht der „personal representatives” die größten Unterschiede zum deutschen Recht.

US-Amerikaner, die dauerhaft in Deutschland leben, können dieses Recht künftig durch Rechtswahl bestimmen, wenn es Ihnen vorteilhafter erscheint als das sonst in vielen Fällen geltende deutsche Recht. Grundlage ist die neue EU-Erbrechtsverordnung Nr. 650/2012, die nach Art. 20 auch im Verhältnis zu Drittstaaten wie den USA gilt und eine vor Anwendung ab dem 17.08.2015 getroffene Rechtswahl ausdrücklich anerkennt. Da Rechtsinstitute wie z.B. der Trust umgedeutet werden müssen, wenn sie in das deutsche Verfahrensrecht (z.B. Grundbuch) eingepasst werden, und dies ungewollte Konsequenzen haben kann, ist es regelmäßig sinnvoll, sich bei der Testamentserrichtung beraten zu lassen, wenn sich das Vermögen aus mehrere Länder verteilt.


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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