Letzte Warnung der FCA: verschärfte Werbevorschriften für Krypto Anbieter

  • 7 Minuten Lesezeit

Die britische Finanaufsichtsbehörde FCA sendet letzte Krypto-Warnung: Zahlreiche Anbieter unterschätzen die neuen Werberichtlinien.

Trotz der unmittelbar bevorstehenden Verschärfung der Werberichtlinien für Kryptowährungen im UK, zeigen sich viele Anbieter unbeeindruckt. Die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde FCA hat nun ihren finalen Alarmruf an die Branche gerichtet.

Diese "abschließende Warnung" von der FCA betrifft insbesondere nicht registrierte Krypto-Unternehmen. Sie hängt eng mit den kommenden Auflagen für Finanzanzeigen zusammen. Von Krypto-Anbietern wird zukünftig erwartet, in ihrer Werbung deutlich auf mögliche Risiken hinzuweisen.

Die FCA hat klar gemacht, dass sie alle Krypto-Unternehmen umfassend über die Veränderungen informiert hat. Dennoch gibt es Sorgen wegen des mangelnden Interesses vieler nicht eingetragener, internationaler Krypto-Unternehmen. 

So heißt es in der Final Warning Veröffentlichung der FCA:

"Wir sind jedoch besorgt über das mangelnde Engagement vieler nicht registrierter, ausländischer Kryptoasset-Firmen, die Kunden im Vereinigten Königreich haben, bei dieser wichtigen Änderung. Viele dieser Firmen haben sich trotz unserer besten Bemühungen geweigert, mit der FCA zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel haben nur 24 Firmen auf eine Umfrage geantwortet, die an über 150 Firmen geschickt wurde." 

Ein Nichteinhalten dieser Bestimmungen kann von der FCA als kriminelles Verhalten betrachtet werden, welches mit bis zu zwei Jahren Gefängnis, einer unbeschränkten Geldstrafe oder beiden Sanktionen belegt werden kann. Die neuen Regeln treten am 8. Oktober in Kraft.

Die FCA macht deutlich, dass sämtliche Unternehmen, die Krypto-Assets für britische Verbraucher bewerben – auch die mit Sitz im Ausland – den neuen Regeln unterliegen. 

Die Behörde erwartet, dass ein Großteil oder sogar alle Krypto-Unternehmen, die im Vereinigten Königreich agieren, von dieser Regelung erfasst werden, sobald sie in Kraft tritt.

FCA Krypto-Ankündigungen - Einblicke in die Regelungsdynamik

Die rasant wachsende Welt der Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerte hat weltweite Aufsichtsorgane in Aktion versetzt. 

Obwohl diese digitalen Innovationen großartige Möglichkeiten und Vorzüge mitbringen, haben sie auch neue Fragestellungen in Bezug auf Sicherheit, Klarheit und den Schutz der Verbraucher aufgeworfen. 

Ein Überblick über die regulatorischen Rahmenbedingungen in verschiedenen zentralen Gebieten zeigt uns deutlich, wie unterschiedliche staatliche Einrichtungen und Institutionen diese neuen Fragestellungen angehen.

Krypto-Regelungen im United Kingdom

Das Vereinigte Königreich hat immer versucht, einen ausgewogenen Weg in der Regulierung von Kryptowährungen zu beschreiten. Die Financial Conduct Authority (FCA) nimmt dabei die Rolle der Hauptaufsichtsinstanz für den Finanzsektor ein, einschließlich des Krypto-Bereichs.

Kryptowährungen sind im UK zwar nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt, dennoch sind sie gesetzlich zulässig. Sie werden häufig als "lokale Währungen" bezeichnet und unterliegen daher bestimmten Kontrollen und Vorschriften. 

Die FCA hat diesbezüglich Richtlinien erarbeitet, welche die Risiken von Krypto-Investitionen für Verbraucher hervorheben und den Handel mit bestimmten Krypto-Derivaten für Privatpersonen einschränken.

EU's Krypto-Regelungslandschaft

Die EU hat bisher keine konsistente Regelung für Kryptowährungen erlassen, was zu unterschiedlichen Regelungen in den Mitgliedsländern führt. Jedoch hat die Europäische Kommission 2020 den "Markets in Crypto-Assets" (MiCA) ins Leben gerufen, ein Regelungsvorschlag für Krypto-Assets, die bisher nicht unter EU-Finanzgesetzen geregelt sind.

Das Hauptziel dieses Vorschlags ist es, Rechtssicherheit zu schaffen und dabei die Innovation zu fördern und den Verbraucher zu schützen. Bei Annahme könnte es als Leitfaden für alle EU-Länder dienen.

Deutschlands Ansatz zur Krypto-Regulierung

Als führende Wirtschaftsnation Europas hat Deutschland einen vorausschauenden Weg in Bezug auf Krypto-Regulierungen eingeschlagen. Seit 2020 werden Kryptowährungen in Deutschland als Finanzinstrumente angesehen. Das bedeutet, dass Krypto-bezogene Unternehmen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Genehmigung einholen müssen.

Dadurch wird gewährleistet, dass diese Unternehmen die erforderlichen Sicherheits- und Transparenzkriterien erfüllen. Zudem hat Deutschland Gesetze verabschiedet, die spezialisierten Investmentfonds erlauben, bis zu 20% ihres Vermögens in Kryptowährungen zu halten.

Aktualisierungen der FCA Krypto-Bestimmungen: Ein neuer Kurs in der Regelung

Mit der raschen Evolution des digitalen Zeitalters wird es immer wichtiger, Gesetze und Bestimmungen entsprechend zu aktualisieren. Dies ist besonders im Kryptowährungsbereich spürbar, der in jüngster Vergangenheit beachtlichen Zulauf erfahren hat. 

Die kürzlich von der FCA in Großbritannien veröffentlichten Richtlinien repräsentieren einen entscheidenden Schritt in der Betrachtung und Handhabung von Kryptowährungen und den damit verbundenen Geschäftsmodellen.

Auszüge aus der Final Warning der FCA vom 21.09.2023:

"Wir haben Firmen, die Kryptoassets an britische Verbraucher verkaufen, gewarnt, dass sie sich auf diese Regelung vorbereiten müssen. Dazu gehörten Erklärungen auf unserer Website, mehrere Schreiben an Firmen und zahlreiche Gespräche mit der Branche. "

"Diese Regelung ist wichtig, um zu verhindern, dass Verbraucher durch Investitionen in Kryptoanlagen, die ihrer Risikobereitschaft nicht entsprechen, geschädigt werden. Es ist Sache der Verbraucher zu entscheiden, ob sie Kryptowährungen kaufen, aber sie sollten dies auf der Grundlage fairer und genauer Informationen tun, die ihnen helfen, wirksame Investitionsentscheidungen zu treffen." 

"Sobald die Regelung in Kraft ist, werden nicht zugelassene und nicht registrierte Kryptounternehmen nur noch Finanzwerbung machen können, die von einer zugelassenen Person genehmigt wurde oder unter bestimmte enge Ausnahmen in der Finanzwerbeverordnung fällt. Wir werden energische Maßnahmen ergreifen, wenn wir feststellen, dass Firmen Kryptowährungswerbung unter Verstoß gegen die Regelung verbreiten."

"Wir arbeiten weiterhin mit globalen Partnern zusammen, darunter auch mit Aufsichtsbehörden in anderen Ländern und internationalen Normungsgremien, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie bei Verstößen gegen britische Vorschriften zu unterstützen."  

Einblicke für Krypto-Investoren

Für Investoren im Kryptobereich sind diese Änderungen von besonderer Bedeutung. Einerseits verstärken sie die Offenheit von Krypto-Handelsplattformen, was den Investoren einen klareren Überblick über Abläufe und Risiken verschafft. Dies trägt maßgeblich dazu bei, gut informierte Entscheidungen zu treffen und unerwartete Hindernisse zu vermeiden.

Außerdem hebt die verschärfte Regelung hervor, dass Plattformen ausdrücklich auf die Risiken im Krypto-Handel hinweisen müssen. Das minimiert das Risiko vorschneller und schlecht informierter Entscheidungen.

Warum die FCA-Entscheidung so bedeutend ist

Als eine der renommiertesten Finanzaufsichtsbehörden setzt die FCA mit ihrer Entscheidung Maßstäbe. Nicht nur für Großbritannien, sondern auch als potentielles Vorbild für andere Staaten, die über ihre Regelungen nachdenken. Der Fokus der FCA auf Kryptowährungen und die strafferen Vorschriften zeigen die Priorisierung des Verbraucherschutzes, ohne die Innovationskraft zu beeinträchtigen.

Großbritanniens Anziehungskraft auf Krypto-Plattformen

Dank Londons Status als globales Finanzzentrum und einem verlässlichen Regulierungsumfeld, wählen viele Krypto-Plattformen Großbritannien als Standort. Dies strahlt Glaubwürdigkeit aus. Doch mit den jüngsten Regelungen könnten sich einige dieser Plattformen überlegen, wie sie operieren, um das Vertrauen ihrer Nutzer zu bewahren.

Warum Initiativen der Finanzaufsichten so wichtig sind

Das Krypto-Geschäft birgt Potenzial, aber auch Gefahren. Abgesehen von den verheißungsvollen Renditen, ist es essenziell, sich der Risiken bewusst zu sein.

Risiken durch mangelnde Regulierung

Ohne Regulierung gibt es keine Gewähr, dass Plattformen im besten Interesse ihrer Nutzer agieren. Dies kann zu mangelnder Transparenz und fehlendem Schutz führen.

Die reellen Konsequenzen für Geschädigte

Finanzielle Einbußen können massiv sein, und zusätzlich psychologische Belastungen verursachen. Geschädigte sollten unverzüglich rechtlichen Beistand suchen.

Unterstützung bei Zahlungsschwierigkeiten

Der erste Schritt sollte die Kommunikation mit der Plattform sein. Bleiben Probleme bestehen, ist eine rechtliche Beratung unerlässlich. In bestimmten Fällen könnten Sammelklagen eine Option sein.

Gefälschte Krypto-Trading-Plattformen: Gefahren und Wege zur Rechtsverfolgung

In der rasanten Welt der Kryptowährungen gibt es neben vielen legitimen Chancen leider auch betrügerische Machenschaften. Gefälschte Krypto-Trading-Plattformen gehören zu den gefährlichsten Betrugsarten in dieser Branche. Sie sind oft professionell gestaltet, um legitimen Börsen zum Verwechseln ähnlich zu sehen, und locken Investoren mit unrealistisch hohen Renditeversprechungen.

Erkennung von Betrug: Gefahren und Hinweise

  • Fehlende Regulierung und Lizenzen: Viele betrügerische Plattformen operieren ohne die nötigen Lizenzen, wodurch sie nicht den rechtlichen Kontrollmechanismen unterliegen.

  • Zu gute Angebote: Versprechungen von überdurchschnittlich hohen Renditen, oft verbunden mit "risikofreien" Investitionsmöglichkeiten, sind Warnzeichen.

  • Mangelnde Transparenz: Fehlende Informationen über die Betreiber der Plattform, unklare Geschäftsbedingungen oder fehlende Kontaktmöglichkeiten können auf Betrug hindeuten.

Folgen für Geschädigte

Betroffene, die ihr Geld auf gefälschten Plattformen investiert haben, stehen oft vor dem Problem, dass ihre Investitionen verschwunden sind. Dies kann nicht nur erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten, sondern auch starke emotionale Belastungen mit sich bringen, wie Frustration und Misstrauen gegenüber der gesamten Krypto-Branche.

Mit rechtlicher Hilfe gegen Betrug vorgehen

Geschädigte stehen nicht hilflos da. Es gibt mehrere Schritte, die sie unternehmen können:

  1. Beweismaterial sichern: Sämtliche Kommunikation mit der betrügerischen Plattform, Screenshots und Transaktionsnachweise sollten gespeichert werden. Sie könnten in einem möglichen Verfahren als Beweismittel dienen.
  2. Anwaltliche Unterstützung suchen: Ein Anwalt, der sich auf Kryptobetrug spezialisiert hat, kann Geschädigten helfen, ihre Ansprüche geltend zu machen und den besten Weg zur Rechtsverfolgung aufzuzeigen.
  3. Zusammenschluss mit anderen Betroffenen: Oft sind viele Anleger von demselben Betrüger betroffen. Ein gemeinsames Vorgehen kann die Chancen erhöhen, das investierte Geld zurückzuerhalten.

Kontaktieren Sie mich bei Schwierigkeiten mit Krypto Trading Anbietern.

Als Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Kanzlei Herfurtner prüfe ich Ihren Fall und die Aussichten auf Rückholung Ihrer Gelder.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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