MPC Santa P Schiffe – Wie geht es in der Schifffahrtskrise weiter?

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Wie wird sich der angeschlagene Schiffsfonds MPC Santa P Schiffe in der neuerlichen Krise der Schifffahrt schlagen, nachdem die erste Schifffahrtskrise der Jahr 2009 und 2010 dem MPC Santa P Schiffe erheblich zu schaffen machte? Für die Anleger des Schiffsfonds stellt sich die Frage, ob sich die Schwierigkeiten der vergangenen Jahre wiederholen und sie auf Ausschüttungen verzichten müssen, oder gar erneut um frisches Geld gebeten werden.

Der Dachschiffsfonds Santa P Schiffe wurde im Jahr 2005 vom Hamburger Emissionshaus MPC Münchmeyer Petersen Capital AG aufgelegt. Rund 81 Mio. Euro investierten die Anleger in den Dachfonds, der dieses Geld in Zielschiffsfonds anlegte. So beteiligte sich der MPC Santa P Schiffe an 6 Containerschiffen mittlere Größe: MS Santa Paola, MS Santa Patricia, MS Santa Phillipa, MS Santa Priscilla, MS Santa Regina und MS Santa Regula.

Wie wird sich MPC Santa P Schiffe in der zweiten Schifffahrtskrise schlagen?

Bereits wenige Jahre nach dem Start des MPC Santa P Schiffe geriet der Schiffsfonds in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten, da 2009 und 2010 der Markt für Schiffstransporte zusammenbrach und die Charterraten deutlich nachgaben. Die Anleger des Fonds MPC Santa P Schiffe wurden im letzten Jahr sogar aufgefordert, frisches Kapital für den angeschlagenen Fonds zur Verfügung stellen. Die Ausschüttungen blieben ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Ausschüttungen für das Jahr 2010 entfielen, und auch insgesamt wurden nicht wie prognostiziert 40 % des investierten Kapitals an die Anleger zurückausgeschüttet, sondern erst 18,5 %. Ob sich dies in der jetzt herrschenden Schifffahrtskrise verbessern wird, ist wie gesamte weitere Entwicklung des MPC Santa P Schiffe, fraglich.

Das Emissionshaus MPC schätzt in einem Marktbericht aus dem 3. Quartal 2011 die Zukunft für kleine und mittlere Containerschiffe als wenig rosig ein: „Die Lage auf dem Containerschifffahrtsmarkt hat sich eingetrübt. Seit Anfang Juni sind besonders die Charterraten für Containerschiffe bis 4.500 TEU unter Druck geraten." Die nur wenig größeren Containerschiffe der Zielfonds des MPC Santa P Schiffe gehören damit zu jenen Schiffen, die unter der aktuellen Krise der Transportschifffahrt besonders zu leiden haben. Experten gehen auch davon aus, dass die Schifffahrtskrise 2012 weiter anhalten wird. Den Anlegern des MPC Santa P Schiffe könnten (erneut) schwierige Zeiten bevorstehen.

Risiko Fremdwährungskredite

Ein Risiko in den Finanzen des MPC Santa P Schiffe sind dessen Kredite in japanischen Yen. Beim Start des Dachschiffsfonds boten Yen-Kredite die Aussicht, dass die Tilgung wegen des schwachen Yens günstig erfolgen könnte, da das Tagesgeschäft der Schifffahrt in US-Dollar abgewickelt wird. Durch den unerwarteten Höhenflug des Yens trat aber der gegenteilige Effekt ein und die Tilgung der Kredite ist jetzt teurer als kalkuliert. Ob die Finanzen des MPC Santa P Schiffe diesen Mehrbelastungen in mitten der neuerlichen Schifffahrtskrise gewachsen sind, wird sich zeigen.

Möglichkeiten, aus dem Fonds auszusteigen - Hilfe für Anleger

Anleger, die sich wegen der unsicheren weiteren Entwicklung des MPC Santa P Schiffe von ihrer Beteiligung an dem Dachschiffsfonds lösen möchten, sollten sich an einen auf Kapitalanlagenrecht spezialisierten Fachanwalt wenden, um Möglichkeiten eines verlustfreien Ausstiegs überprüfen zu lassen. So kann geprüft werden, ob die Anlageberatung in Ordnung war, oder ob sie - wie in vielen Fällen - zu beanstanden war.

Beispielsweise versäumten Banken und Anlageberater häufig, die Anleger ausreichend über die Risiken eines Dachschiffsfonds aufzuklären. Den Zielschiffsfonds des MPC Santa P Schiffe wohnt wie jedem Unternehmen das Risiko einer Insolvenz inne - wie die Anleger bereits letztes Jahr, als die Insolvenz dreier Zielfonds bedrohlich nahe rückte, erfahren mussten. Dieses Risiko bedeutet, dass auf Ebene des Dachschiffsfonds MPC Santa P Schiffe ein Totalverlustrisiko besteht, was dem Konzept einer sicheren Geldanlage oder gar Altersvorsorge widerspricht. Auch ist der Emissionsprospekt zu überprüfen, insbesondere die Vertriebskosten. Bei Schiffsfonds kassierten Banken oder Anlageberater oft erhebliche Vermittlungsprovisionen, von denen die Anleger seinerzeit nichts ahnten.

Wurden diese oder ähnliche Aufklärungs- und Hinweispflichten durch die Banken oder Anlageberater verletzt, bestehen für die Anleger des MPC Santa P Schiffe gut Chancen, dass sie sich von ihrer Beteiligung an dem Dachschiffsfonds trennen können und Schadensersatz von Banken und Anlageberatern fordern können. Da die Zukunft des Dachschiffsfonds MPC Santa P Schiffe ungewiss ist, sollten dessen Anleger nicht zögern, sich an einen im Kapitalanlagenrecht tätigen Fachanwalt zu wenden, um mögliche Handlungsoptionen, wie z. B. Schadensersatzansprüche, überprüfen zu lassen, bevor die Krise zuschlägt.

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