Netflix trotz Geldproblem – kein Problem!

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Geldprobleme sind nicht nur mental belastend, sondern verhindern oft auch, dass Betroffene ganz alltägliche Dienste nutzen können. Oft steht ein SCHUFA-Eintrag bei der Wohnungssuche im Weg oder auch bei dem Wort „Insolvenz“ machen viele Dienstleister dicht. Doch wie sieht das bei Netflix aus? Kann ich auch trotz Insolvenz oder SCHUFA-Eintrag meine Lieblingsserien und Filme streamen?


Netflix trotz Schufa-Eintrag?

Ein SCHUFA-Eintrag verhindert oft die Aufnahme eines Kredites oder auch die Beantragung einer Kreditkarte. Viele Dienstleister holen sich bei der SCHUFA eine Auskunft über Ihre Bonität ein. Auch Netflix nimmt eine Abfrage bei der SCHUFA vor, jedoch wird Ihre Bonität dabei nicht geprüft. Um eine doppelte Nutzung von Accounts und Kontonummern zu vermeiden, wird eine Identifizierungsprüfung über die SCHUFA vorgenommen. Jedoch wird dabei nicht Ihre Kreditwürdigkeit abgefragt! Somit können Sie auch trotz des einen oder anderen SCHUFA-Eintrages ein Netflix-Abo abschließen.


Netflix in der Insolvenz?

Die Insolvenz beeinträchtigt die Bonität in vielerlei Hinsicht: Das Insolvenzverfahren wird bei der SCHUFA negativ vermerkt und das Girokonto wird in der Regel als Pfändungsschutz-Konto geführt. Wir haben ja schon festgestellt, dass der negative SCHUFA-Eintrag keinen Einfluss auf den Abschluss des Netflix-Abos hat. Aber wie sieht es mit dem P-Konto aus? Lastschriften, wie zum Beispiel der monatliche Abobeitrag von Netflix, werden auch von Ihrem P-Konto regulär ausgeführt. Natürlich muss dafür das P-Konto ausreichend gedeckt sein. Es ist also vollkommen egal, ob das Geld von einem „normalen“ Girokonto oder von einem P-Konto abgezogen wird, Hauptsache das Konto ist gedeckt. Folglich können Sie auch während Ihrer Insolvenz entspannte Abende bei Ihrer Lieblingsserie verbringen.


Netflix bei einer Kontopfändung?

Sollten Sie offene Rechnungen von anderen Anbietern nicht beglichen haben, dann mag das ein Weckruf sein, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden. Jedoch sind diese unbezahlten Rechnungen oft auch Anlass einer Kontopfändung. Hierbei pfändet Ihr Gläubiger das gesamte Guthaben auf Ihrem Konto und es wird ihm in voller Höhe zur Verfügung gestellt. Möchte Netflix von Ihrem gepfändeten Konto den monatlichen Beitrag abbuchen, so wird das aufgrund der Pfändung nicht möglich sein.


Netflix einfach nicht bezahlen?

Doch was passiert, wenn der monatliche Beitrag nicht abgebucht werden kann? Drohen dann Pfändung und der Gerichtsvollzieher? Nein! Das System von Netflix funktioniert nämlich folgendermaßen: Sie zahlen den monatlichen Beitrag immer für die kommenden 30 Tage. Es handelt sich also um einen vorbezahlten Streaming-Dienst. Kann der Betrag nun nicht abgebucht werden oder Sie verweigern die Zahlung, dann wird Ihr Netflix-Konto deaktiviert und Sie können nicht mehr Streamen. Da Sie dann aber auch keine Leistungen mehr von Netflix beanspruchen, kann Netflix Ihnen auch keine Mahnung oder ähnliches schicken. Ganz einfaches Prinzip: Wenn Sie zahlen, dann können Sie Netflix nutzen; wenn Sie nicht zahlen, dann können Sie Netflix eben nicht nutzen. Es können also keine Schulden entstehen und somit drohen Ihnen keine Mahnungen, Pfändungen etc.


Netflix trotz Debit-/Prepaidkarten?

Sollte Ihre Bonität schon etwas angeschlagen sein, wird Ihr Antrag auf eine Kreditkarte im Regelfall abgelehnt. Großartige Alternativen bieten hier sog. Prepaid- oder Debitkarten. Diese funktionieren entweder über das Aufladen von Guthaben oder einer direkten Abbuchung Ihres Kontos. Für genauere Informationen können Sie den Beitrag am Ende lesen. Diese speziellen Kreditkarten haben oft das Manko, dass sie nicht überall als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Bei Netflix ist das allerdings kein Problem: Netflix akzeptiert als Zahlungsmittel sowohl Debit- als auch Prepaidkarten. Solange Ihre Prepaidkarte über genügend Guthaben verfügt oder Ihr Konto ausreichend gedeckt ist, können Sie unbeschwert weiter streamen.


Solange Sie also die knapp 13€ für das monatliche Abo aufbringen können, werden Sie Netflix auch weitgehend mit einem P-Konto oder während der Insolvenz nutzen können. Das hat man hauptsächlich dem System des vorbezahlten Streaming-Dienstes zu verdanken. Man kann den Dienst also uneingeschränkt nutzen, solange man den monatlichen Beitrag bezahlt, völlig unabhängig von einer Insolvenz oder ähnlichem. 


Wird es aber auch mit dem monatlichen Beitrag etwas knapp, dann haben Sie keine Angst davor, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden. Der Schuldenberg wird nämlich selten kleiner, sondern wächst eher stetig an. Unsere Schuldnerberatung bietet Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung und mit einem Beratungshilfeschein kostet Sie das Mandat bei uns nur eine geringe Gebühr von 15€. Dann können Sie auch wieder sorgenfreie Abende zu Ihrer Lieblingsserie bei Netflix verbringen.


Beitrag zu Prepaid- und Debitkarten: https://www.anwalt.de/rechtstipps/sommer-sonne-kreditkarte-kreditkarte-trotz-insolvenz-geht-das-192161.html


Foto(s): https://sg-kanzlei.de


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