Neue Enthüllungen im Abgasskandal – FIAT (FCA bzw. Stellantis) und die Wohnmobile

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Der Abgasskandal nimmt kein Ende: Das ARD-Magazin „PlusMinus“ berichtet am 21. April 2021 über Wohnmobile, die mit Dieselmotoren von FIAT (bzw. FIAT-Chrysler-Automobiles, kurz FCA, heute Stellantis) ausgestattet sind. Der Verkehrsexperte Axel Friedrich hat gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der ARD Wohnmobile untersucht und dabei festgestellt, dass deren Stickoxidemissionen teilweise um das 20-fache höher sind als es gesetzlich zugelassen ist.

Diese Erkenntnisse sind schockierend, aber leider nicht neu. Bei FIAT (FCA, heute Stellantis) hat man es mit den gesetzlichen Vorgaben für die Abgasreduzierung nicht allzu genau genommen. Statt „saubere“ Dieselmotoren zu bauen, hat auch FIAT wie schon VW auf Abschalteinrichtungen gesetzt. Damit wurden insbesondere im Zulassungsland Italien EG-Typengenehmigungen für faktisch alle Dieselmotoren der Abgasklassen Euro 5 und Euro 6 erschlichen. Hierauf hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bereits im Jahr 2016 hingewiesen und erste Testergebnisse veröffentlicht.

Denn FIAT hat den italienischen Genehmigungsbehörden nicht mitgeteilt, dass man illegale Abschalteinrichtungen verbaut hat. Durch diese unzulässige Technik sind die teuren Fahrzeuge erheblich im Wert gemindert. Es droht schlimmstenfalls eine Betriebsuntersagung/Stilllegung durch die zuständigen Behörden.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Main) und die Polizei in Hessen ermittelt jedoch wegen des Verdachts auf Abgasmanipulationen und Betrugs gegen FIAT. Die Polizei Hessen hatte ursprünglich auf der eigenen Internetseite eine Liste mit verschiedenen Diesel-Motoren aus dem Hause FIAT veröffentlich, die betroffen sein sollten. Diese Liste existiert nicht mehr: Mittlerweile findet sich der allgemeine Hinweis der Polizei Hessen, dass alle FIAT-Modelle mit Dieselmotoren der Abgasstufen Euro 5 und Euro 6 betroffen sein sollen.

Außerdem bittet die Polizei in Hessen um Mithilfe, wenn Betroffene ein entsprechendes Wohnmobil haben.

Wir prüfen, ob auch Ihr Wohnmobil vom FIAT-Abgasskandal betroffen ist!

Die Indizien für einen weiteren Abgasskandal bei FIAT (FCA, heute Stellantis) verdichten sich. Wenn auch Sie ein Wohnmobil besitzen, dass über einen Motor aus dem Hause FIAT verfügt und in die Abgasstufe Euro 5 und Euro 6 fällt, sind Sie höchstwahrscheinlich auch von dem Abgasskandal betroffen. Dazu zählen insbesondere:

Marke (Modell)

    FIAT

    JEEP

    ALFA ROMEO

    IVECO

Abgasnorm

    Euro 5

    Euro 6

Motor

    1,3 Liter Multijet

    1,3 Liter 16V Multijet

    1,6 Liter Multijet

    1,6 Liter

    2,0 Liter Multijet

    2,0 Liter

    2,2 Liter Multijet II

    2,3 Liter

    2,3 Liter Multijet

    3,0 Liter

 Baujahr/Erstzulassung

    2014 bis 2019

Die Polizei Hessen weist auf deren Internetseite darauf hin, dass alle Motoren der Abgasstufen Euro 5 und Euro 6 von der Abgasmanipulation betroffen sind.

Welche Ansprüche stehen Ihnen zu? Wir helfen Ihnen gerne bei der Durchsetzung Ihrer Rechte!

Wenn auch Ihr Wohnmobil von der Abgasmanipulation betroffen ist, können Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen stehen. Dazu zählen insbesondere

  • die Geltendmachung von Gewährleistungsrechten (Nachbesserung, Nachlieferung, Rücktritt vom Kaufvertrag, Minderung des Kaufpreises, Schadensersatz) sofern die Gewährleistungsansprüche noch nicht verjährt sind.
  • Die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung: Wie auch schon im Fall von VW stellt die bewusste Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung durch den Motorenhersteller eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung dar. Betroffene Wohnmobilbesitzer können daher auf Schadensersatz klagen und so den Kaufpreis des Wohnmobils zurückverlangen.

Zögern Sie nicht zu lange: Gerade die kaufrechtlichen Gewährleistungsansprüche unterliegen kurzen Verjährungsfristen. Gerne prüfen wir Ihre möglichen Ansprüche im FIAT-Abgasskandal.


Weitere Infos finden Sie auch unter: https://www.abgasskandal-nrw.de/


Ihre Rechtsanwälte Dr. Kruse & Partner

Foto(s): Moritz Raspe


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