Neue Fragen an ECI: Wie werden die Ausschüttungen finanziert?

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Das Ölgeschäft zog schon immer Gestalten von unterschiedlichem Format ran. Daran scheint sich auch in der heutigen Zeit nichts geändert zu haben. Denn einige Öl- und Gas-Explorationsfonds werfen viele Fragen auf.

Der prominenteste Vertreter dieses Segments ist Proven Oil Canada. Mehrmals und ausführlich haben einschlägige Medien das Unternehmen und das Netzwerk das Geschäftsgebaren der Gruppe in der Vergangenheit kritisch begleitet. Auch ein weiterer Vertreter der Zunft, nämlich Nordic Oil, musste sich ebenfalls früher bereits bohrenden Fragen zu seinem Geschäftsmodell stellen.

Eine solche neue Fragerunde von kritischen Nachforschungen läutet nunmehr möglicherweise auch ein jüngst veröffentlichter Artikel der Hamburger FondsMedia ein, der die Stuttgarter Energy Capital Invest („ECI“) in einem „Transparenz- und Performance Report“ auf den Zahn gefühlt hat.

Zum Hintergrund der neuesten Nachforschungen in Sachen ECI: Die schwäbische Firma hat mit Investments in Öl und Gas in Alaska seit Unternehmensgründung im Jahr 2008 rund eine halbe Milliarde Euro Eigenkapital in Form von 23 Beteiligungsangeboten (Publikumsfonds, Private Placements und Namensschulverschreibungen) platziert und auch prognosegemäß ausgeschüttet. Allerdings wurden seit geraumer Zeit immer wieder Fragen an die Firma herangetragen, woher denn überhaupt die Ausschüttungen und die Gewinnanteile kommen.

Nun hat die Hamburger Analyse-Firma die Beteiligungsfirma ECI einem Transparenz- und Performance Report unterzogen und kommt zu einem wenig beruhigenden Ergebnis.

Fazit des Berichts: Zwar werben die Stuttgarter mit prognosegemäßen Ausschüttungen und Gewinnanteilen, allerdings gibt es bei ECI schlicht keine testierte, umfassend informierende Leistungsbilanz. Mit anderen Worten: Es bleibt auch weiterhin vollkommen unklar, wie diese Ausschüttungen überhaupt verdient werden, woher sie kommen.

Das Stirnrunzeln wird noch größer, wenn die Hamburger Analysten ausweislich der öffentlich zugänglichen Jahresabschlüsse konstatieren: „Bis Ende 2012 hat keine der ausgewerteten ECI-Fondsgesellschaften innerhalb eines Bilanzjahres einen Überschuss erzielt. Keine der aufgelösten Fondsgesellschaften verzeichnet einen finalen Bilanzgewinn.“

Somit steht nun die entscheidende Frage im Raum, so Rechtsanwalt Kurdum von der Berliner Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht Dr. Späth & Partner:

Wie schafft es ein Unternehmen, Ausschüttungen an seine Anleger prognosegemäß ohne bilanziell unterlegte Gewinne durchzuführen?

Verständlicherweise werden nun auch die Fragen an die Verantwortlichen bei ECI noch drängender werden, zumal die Hoffnung auf eine plausible Antwort mit diesem Transparenz-Bericht jedenfalls nicht gestiegen ist.

Die Stuttgarter jedenfalls haben nach Medienberichten bei procontra online eine Interview-Anfrage zu dem Bericht der Hamburger Analyse-Firma bislang ausgeschlagen.

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Rechtsanwalt Christian-Albrecht Kurdum, CEFA

Dr. Späth & Partner Rechtsanwälte


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