Online-Anlagebetrug – So können Anleger sich vor Betrug schützen

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In der heutigen Zeit werden immer mehr Menschen Opfer von Online-Anlagebetrug. Die Anzahl der Fälle von Online-Anlagebetrug steigt dramatisch an. Der Begriff "Online-Anlagebetrug" ist kein offizieller Rechtsbegriff, sondern umfasst verschiedene Arten von Betrug gemäß § 263 StGB. Dazu zählen unter anderem Schneeballsysteme, der Verkauf von falschen oder wertlosen Aktien, Fake-Angebote für Festgeldanlagen sowie diverse Love-Scam-Angebote. Besonders weit verbreitet sind betrügerische Online-Trading-Plattformen, auf denen ahnungslose Anleger glauben, mit Aktien, Bitcoin, CFDs oder Rohstoffen zu handeln. Die versprochenen Gewinne sind jedoch reine Fiktion. Doch wie können Anleger sich vor Online-Anlagebetrug schützen? Wie können sie die Betrüger entlarven und was können Opfer des Online-Anlagebetrugs tun? Eine Strafanzeige in Sachen Online-Anlagebetrug kann ebenfalls eine Option sein.

Ist Online-Anlagebetrug wirklich Betrug oder bloß ein Risiko? 

Diese Frage ist von großer Bedeutung, da es einen Unterschied zwischen einem Verlust beim Börsenhandel und einem vorsätzlichen Betrug gibt. Der Online-Anlagebetrug erfordert eine bewusste Täuschung des Anlegers, um ihn dazu zu bringen, Geld an den Betrüger zu überweisen – sei es über Krypto- oder herkömmliche Bankkonten. Es ist jedoch oft schwierig für Anleger, die verschiedenen Varianten des Online-Anlagebetrugs zu analysieren und Beweise zu sammeln.

Online-Anlagebetrug: Wie bekommt der Anleger sein Geld zurück?

Wenn man Opfer eines Online-Anlagebetrugs wird, ist es wichtig, die richtige Vorgehensweise zu wählen, um die Chancen auf eine Rückerstattung des Geldes zu maximieren. Da dies jedoch äußerst komplex ist, ist es ratsam, einen erfahrenen Anwalt mit entsprechendem Netzwerk und Kenntnissen hinzuzuziehen.

Verschiedene Arten des Online-Anlagebetrugs: Eine Übersicht

Das Thema Online-Anlagebetrug ist ein weites Feld, das viele verschiedene Spielarten umfasst. Hier sind einige der wichtigsten Varianten aufgeführt, darunter Schneeballsysteme, der Handel mit gefälschten Aktien, die Betrugsmasche des Online-Tradings und auch der Betrug mit Kryptowährungen.

Viele Begriffe, eine Masche: Schneeballsysteme, Multi-Level-Marketing-Systeme, Pyramidensysteme. Und immer ist es Betrug!

Schneeballsysteme stellen eine besonders perfide Form des Online-Anlagebetrugs dar. Obwohl sie bereits in der analogen Welt bekannt waren, haben sie durch das Internet ein bis dahin unerreichtes Ausmaß angenommen. Anfangs scheint alles perfekt zu laufen, solange genug neue Anleger geworben werden können, um frisches Geld einzuzahlen. Die alten Anleger erhalten dann ihr Geld ausgezahlt. Doch sobald der Zufluss an neuen Investoren versiegt, bricht das Schneeballsystem unweigerlich zusammen.

Warum fallen so viele Anleger auf Schneeballsysteme herein? Weil sie für Laien oft schwer zu erkennen sind. Oft werden Schneeballsysteme über Empfehlungsmarketing organisiert, bei dem die Initiatoren Anleger mit Bonuspunkten locken, um Freunde und Verwandte zur Teilnahme zu überreden. So entsteht eine Pyramide, bei der die Initiatoren und Influencer an der Spitze oft Millionen an Provisionen von den unteren Levels kassieren.

Es ist wichtig, sich vor allen Arten des Online-Anlagebetrugs zu schützen, indem man sich gründlich informiert und skeptisch bleibt. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft auch genau das.

Bevor man sich für ein Multi-Level-Marketing-System entscheidet, ist es von großer Bedeutung, das Geschäftsmodell sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass es solide ist und tatsächlich Gewinne erwirtschaftet. Ein Blick in die Bilanz kann hierbei hilfreich sein, um zu vermeiden, dass man einem Schneeballsystem auf den Leim geht, bei dem das Geschäftsmodell und die Gewinne nur vorgetäuscht sind. Das Hauptziel eines Schneeballsystems besteht darin, die Provisionspyramide mit frischem Geld zu füttern, und das Betreiben eines solchen Systems stellt einen Online-Anlagebetrug dar. Die Initiatoren und Influencer machen sich strafbar, betrogene Anleger haben mitunter Anspruch auf Schadensersatz. Einige aktuelle Beispiele für Schneeballsysteme sind OneCoin, Paraiba und dessen Nachfolger Trillant.

Betrügereien rund um angebotenes Festgeld

Besonders schwer zu erkennen sind betrügerische Festgeldanlagen, die für den Laien oft kaum von seriösen Angeboten zu unterscheiden sind. Anlagebetrüger schaffen es oft, ihre betrügerischen Angebote auf den Online-Plattformen seriöser Anbieter zu platzieren und professionell aussehende Webseiten zu erstellen. Erst bei Fälligkeit stellen die Anleger fest, dass die einstige Webseite nicht mehr online ist und dass sie Opfer eines Online-Anlagebetruges geworden sind. In einem solchen Fall stellt sich die Frage, wie der betrogene Anleger sein Geld zurückbekommen kann.

Betrug mit Aktien

Immer wieder fallen ahnungslose Anleger auf den Online-Anlagebetrug herein, bei dem falsche oder wertlose Aktien gehandelt werden. Betrügerische Online Broker locken mit vermeintlich günstigen Konditionen und bieten Aktien von börsennotierten Unternehmen an, die sich später als Fälschungen herausstellen. Auch der Börsengang angesehener Aktiengesellschaften wird von Anlagebetrügern missbraucht, um vorbörsliche Aktien zu Vorzugpreisen an unwissende Investoren zu verkaufen. Doch die Aktien werden niemals geliefert und das Aktiendepot ist lediglich eine Fälschung. Ein Beispiel für diese perfide Spielart des Online-Anlagebetruges ist der Börsengang der Daimler Truck AG

Eine weitere Variante dieses Betruges ist der Verkauf von wertlosen Aktien von Unternehmen ohne jegliche wirtschaftliche Substanz. Diese Unternehmen existieren zwar auf dem Papier und sind mit realen Personen in den Registern eingetragen, doch das Geschäftsmodell ist eine Luftnummer und der Wert der Aktien ist Null. Der angekündigte Börsengang ist bloß ein Blendwerk. Betrogene Anleger haben bei diesem Online-Anlagebetrug ohne einen Experten Schwierigkeiten, die Täuschung der Anlagebetrüger nachzuweisen. Ein Beispiel für dieses Betrugsmodell ist die SIC Swiss International Commodities. Es ist daher wichtig, sich vor dem Kauf von Aktien ausreichend zu informieren und im Zweifelsfall einen Experten zu Rate zu ziehen, um nicht Opfer von Online-Anlagebetrug zu werden.

Unseriöse Trading-Plattformen

Der Online-Anlagebetrug ist eine perfide Masche, die sich über unseriöse Online Trading-Plattformen verbreitet. Die Betrüger nutzen dabei ein bewährtes Schema, um ihre Opfer zu täuschen. Diese stoßen beim Surfen im Internet auf die Webseiten der betrügerischen Plattformen, wo sie rasch von vermeintlichen Brokern kontaktiert werden. Diese geben vor, dass sie es genauso machen wie berühmte Persönlichkeiten vor ihnen, und so soll es der arglose Anleger auch tun, um Teil der vermeintlichen Erfolgsgeschichte zu werden. Immer und immer wieder versprechen die Fake-Broker ihren Opfern hohe Gewinne. Doch in Wahrheit handelt es sich um eine Falle. Die Opfer werden dazu verleitet, zu traden und ihr Geld in die Plattformen zu investieren. Am Ende verlieren sie alles und die Betrüger sind um ihr Geld reicher. Es ist wichtig, sich vor diesen unseriösen Plattformen zu schützen und nur auf vertrauenswürdige Anbieter zu setzen.

Schema des Anlage-Betruges: Noch mehr zahlen, dann Geld zurück?

Immer wieder fallen ahnungslose Anleger auf diese Art des Online-Anlagebetrugs herein, indem sie anfangs nur eine geringe Summe von 250 Euro investieren. Der Online Broker verspricht jedoch schnelle und hohe Gewinne, um das Vertrauen des Anlegers zu gewinnen. Doch je mehr Geld der Anleger investiert, desto mehr gerät er in die Fänge des Betrügers. Wenn der Anleger schließlich sein Geld zurückfordert, wird er mit plötzlich auftretenden Schwierigkeiten konfrontiert. Der Fake-Broker beharrt darauf, dass vor einer etwaigen Auskehrung der Gelder noch Steuern, Gebühren oder andere Zahlungen zu tätigen sind. Doch selbst nach Begleichung dieser Forderungen wird das Geld nicht an die Betroffenen ausgezahlt. Es ist ein perfider Trick, um den Anleger weiter auszunehmen und ihn um sein Erspartes zu bringen. Leider erkennen die Opfer dieses Online-Anlagebetrugs oft zu spät, dass sie einem Betrug aufgesessen sind.

"Der rettende Engel" – auch Follow-Up-Scam genannt

Seien Sie vorsichtig vor "Rettern in der Not" bzw. den "rettenden Engeln" beim Online-Anlagebetrug! Die Gefahr ist noch nicht vorüber! Nachdem man Opfer eines Online-Anlagebetrugs geworden ist, wird man häufig im Nachgang von Personen kontaktiert, die vorgeben, ihnen helfen zu wollen. Diese Personen treten in verschiedenen Formen auf, zum Beispiel als BaFin, FCA, EZB, FBIFund Recovery Service, Detektei, renommierte Bank oder Crypto-Exchanger. Doch seien Sie vorsichtig: Diese E-Mails und Anrufe sind gefälscht und stammen von den Betrügern selbst. Ihr Ziel ist es, die gutgläubigen Opfer dazu zu bringen, noch mehr Geld in Form von erdichteten Bearbeitungsgebühren oder Fake-Steuern auf ihre Konten zu überweisen. Diese Vorgehensweise ist eine typische Masche im Bereich des Online-Trading-Betrugs. Nur ein erfahrener Anwalt mit Fachkenntnissen im Trading-Bereich kann die Hintergründe solch eines Follow-Up-Scams, wie es im Fachjargon heißt, schnell erkennen und weitere Schäden verhindern.

Kann eine Strafanzeige bei der Polizei helfen?

Im Falle des Online-Anlagebetrugs stellt sich die Frage, wie die Opfer sich schützen und ihr Geld zurückerhalten können. Eine Strafanzeige bei der Polizei ist oft wenig hilfreich, da die Strafverfolgungsbehörden in der Regel heillos überfordert sind. Und selbst wenn es zu einer Strafverfolgung kommt, ist dies für die betrogenen Anleger noch lange keine Garantie für die Wiederbeschaffung ihres Geldes. Eine Strafanzeige dient primär der Bestrafung der Täter, nicht jedoch der Rückgewinnung des Vermögens. Was also tun, wenn man Opfer von Online-Anlagebetrug geworden ist und sein Geld zurückfordern möchte?

Online-Anlagebetrug: Warnlisten bieten nur begrenzten Schutz!

Um sich vor dem Online-Anlagebetrug zu schützen, suchen viele Anleger im Vorfeld nach Warnungen auf einschlägigen Webseiten im Internet. Dabei stoßen sie auf schwarze Listen, die betrügerische Broker auflisten und auf diesem Wege vor ihnen warnen. RESCH Rechtsanwälte veröffentlichen täglich bis zu vier Warnungen zu allen Formen des Online-Anlagebetruges unter dem Punkt Aktuelles auf ihrer Webseite. Auch die Warnliste Geldanlage der Stiftung Finanztest und die Warnungen der SGK Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger sind hilfreich.

Allerdings erscheinen die Warnungen zu Online-Anlagebetrug bei den Warnlisten der BaFin, der österreichischen FMA oder der schweizerischen FINMA erst spät. Diese Listen sind nur begrenzt aussagekräftig, da sie nur den Anlagebetrug in Deutschland, Österreich und der Schweiz abdecken. Andere Aufsichtsbehörden in Europa können ebenfalls hilfreiche Warnungen gegen den Online-Anlagebetrug liefern. Es ist daher wichtig, sich nicht allein auf Warnlisten zu verlassen, sondern auch andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Online-Anlagebetrug: Broker Warnungen kommen zu spät an

Die Suche nach den Hintergründen betrügerischer Online Trading-Plattformen im Internet ist oftmals vergeblich. Opfer des Online-Anlagebetrugs schöpfen anfangs keinen Verdacht und bemerken nicht, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen sind. Die Webseiten bleiben somit unentdeckt, bis sich Warnungen im Internet häufen und die Betrüger ihre Seiten abschalten. Zu diesem Zeitpunkt ist es jedoch für viele Betroffene meist zu spät.

Wie kann man Anlagebetrüger entlarven und was tun bei Anlagebetrug?

Die Erkenntnis, Opfer eines Online-Anlagebetrugs zu sein, kommt oft schmerzhaft und langsam. Eine Strafanzeige ist oft wenig erfolgversprechend. Was bleibt dem Opfer des Online-Anlagebetrugs, das nicht auf sein Geld verzichten will?

Opfer von Online-Anlagebetrug haben eine Alternative: Sie können sich an einen Anwalt wenden, der sich auf Anlagebetrug spezialisiert hat und mit den Tricks der Betrüger vertraut ist. Abseits des Strafrechts gibt es zahlreiche rechtliche Optionen, die einem erfahrenen Anwalt im Bereich des Kapitalanlagebetrugs zur Verfügung stehen. Diese ermöglichen es, die Spur des Geldes zu verfolgen und das verlorengeglaubte Geld zurückzuholen.

Die Verfolgung der Spur des Geldes ist der Schlüssel zur Aufklärung von Online-Anlagebetrug. Ein spezialisierter Anwalt im Bereich Anlagebetrug weiß das und setzt alles daran, das Geld zurückzuholen. Denn Geld ist niemals verschwunden, sondern befindet sich lediglich an einem anderen Ort. Selbst bei einem Krypto-Betrug, bei dem das Geld in Form von Kryptowährungen (beispielsweise Bitcoins) eingezahlt und vorerst in der Blockchain verschwunden ist, kann ein Experte das Geld digital verfolgen – vorausgesetzt, er verfügt über die richtige Technik.

Als Partner von Chainalysis, dem weltweit führenden Unternehmen in der Verfolgung von Geldern in der Blockchain, sind die RESCH Rechtsanwälte in der Lage, auch Kryptowährungsbetrug erfolgreich zu bekämpfen. Mit modernster Technologie und umfassendem Fachwissen können sie die Spur des Geldes verfolgen und das verlorene Kapital zurückholen.

Wenn Sie ein Opfer von Anlagebetrug geworden sind und wissen wollen, ob und wie Sie Ihr Geld zurückbekommen können, rufen Sie unter 030 8859770 an, oder füllen Sie das Kontaktformular aus. Sie erhalten eine kostenlose Einschätzung Ihres Falles.


Resch Rechtsanwälte - Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986

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