P&R Container insolvent. Was sollen Anleger tun?

  • 3 Minuten Lesezeit

Mehrere der Investmentfirmen der P&R sind pleite. Um sich vor dem Totalverlust des investierten Geldes zu schützen, sollten Anleger sich im Insolvenzverfahren vertreten lassen. Daniela Bergdolt hat bereits die Einberufung eines Gläubigerausschusses bei Gericht angeregt. Auch Ansprüche auf Schadenersatz sollten geprüft werden. 

„In Situationen, wie sie sich jetzt bei P&R darstellt, sollten Anleger mehrgleisig fahren. Zum einen ist eine konsequente Vertretung im Insolvenzverfahren wichtig. Darüber hinaus müssen Wege gesucht werden, möglichst viel des investierten Kapitals zurückzuholen.”

Daniela A. Bergdolt, Rechtsanwältin

Was ist passiert? 

Am Donnerstag, den 15. März haben drei Töchter der Investmentfirma P&R Insolvenz angemeldet. Über 50.000 Anleger sind nun beunruhigt. Es geht um 3,5 Milliarden Euro, die Anleger dort verloren haben könnten.

P&R hat so genannte Direktinvestments in Seecontainer angeboten. Der einzelne Anleger kaufte Container, die P&R kümmerte sich um die Vermietung und schüttete die erzielten Erlöse an die Anleger aus. Nach Ablauf der Mietzeit sollten die Container von P&R zurückgekauft werden. Das Geschäftsmodell ist inzwischen aber zusammengebrochen. Weder werden die Mieteinnahmen überwiesen noch werden den Anlegern die Container wieder abgekauft. 

Seit Juni 2017 berichtet die Wirtschaftspresse über rückläufige Einnahmen aus der Vermietung und einen Minusbetrag im mehrstelligen Millionenbereich. Das Eigenkapital sank binnen eines Jahres um 80 %. Im August 2017 wurde bekannt gegeben, dass die Auszahlung der Mietzinsen um 60 Tage verschoben würde. Ende Februar beziehungsweise Anfang März wurden Containerangebote geschlossen. Der Vertrieb wurde offensichtlich aufgefordert, keine neuen Verträge mehr abzuschließen.

Die Insolvenz

Jetzt wurde für die Firmen P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH, die P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH und die P&R Container Leasing GmbH ein Insolvenzantrag gestellt.

Auch bezüglich der P&R Transport-Container GmbH veröffentlichte die P&R aktuell, dass die Gefahr eines Forderungsausfalls bestünde und eine Restrukturierung geprüft werde.

Erschwert wird die Situation dadurch, dass die einzelnen Gesellschaften der P&R-Gruppe offenbar auf vielfältige Art und Weise miteinander verflochten sind und sich gegenseitig als Brandbeschleuniger erweisen.

Wie ist die Situation?

Als Sonderfall ist hier zu beachten, dass es sich bei der Anlage um sogenannte Direktinvestments in Container handelt. Die Anleger haben regelmäßig das Eigentum an den Containern vollständig erworben und die Container vermietet. Aus diesem Grund haben die Anleger Anspruch auf das Eigentum und auf die Mieteinnahmen. Allerdings sind die Container international vermietet und ändern ihren Einsatzort naturgemäß kontinuierlich. Der einzelne Anleger kann damit weder nachprüfen, wo sein Container zurzeit ist noch ob Mietzahlungen rechtzeitig eingegangen sind. Aufgrund der existierenden Untermietverträge kann der Eigentümer die Container auch nicht irgendwo abholen. Dies würde sich auch praktisch schwierig gestalten, wenn man davon ausgeht, dass der durchschnittliche Anleger circa 10 – 50 Container gekauft hat. Im ungünstigsten Falle trifft den einzelnen Anleger auch noch eine Zahlungspflicht. Soweit die Weitervermietung nicht mehr klappt, stehen die Container in irgendwelchen Häfen herum. Diese könnten dann mit Standortgebühren oder Entsorgungskosten auf die Anleger zukommen. 

Schneeballsystem?

Inzwischen kommt der Verdacht auf, dass die Auszahlungen an die Anleger aus angeblichen Mieteinnahmen über einen erheblichen Zeitraum hinweg nur über frisches Geld gedeckt werden konnte. Wenn P&R tatsächlich bereits seit Längerem nur über neu eingeworbenes Kapital ihren Verpflichtungen nachkommen konnte, liegt der Verdacht nahe, dass ein so genanntes Schneeballsystem vorliegt. In diesem Falle muss geprüft werden, ob Schadensersatz Ansprüche auch gegen die Gesellschafter und Organe der P&R-Gesellschaften durchsetzbar sind.

Darüber hinaus bestehen eventuell Schadensersatzansprüche gegen die Anlageberater.

Wie geht es weiter?

Ein Insolvenzverfahren wurde bereits für drei Gesellschaften beantragt. Insolvenzverwalter ist Herr Rechtsanwalt Jaffé aus München. Daniela Bergdolt hat bereits die Einrichtung eines Gläubigerausschusses beim Insolvenzgericht angeregt und sich hierfür beworben. 

Die Kanzlei Bergdolt vertritt bereits geschädigte Anleger von P&R. Wir prüfen derzeit Ansprüche auf Schadenersatz in alle Richtungen. In Betracht kommt ein Vorgehen gegen die Hintermänner und Entscheider der P&R sowie gegen Anlageberater.

Wir helfen Ihnen

Gehören Sie zu den Anlegern der P&R-Gruppe? Oder interessieren Sie sich für die Situation? Dann nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt zu uns auf. Nutzen Sie auch kostenlos und unverbindlich das Kontaktformular unter http://www.ra-bergdolt.de/aktuelles/pr-container-insolvent-was-sollen-anleger-tun/



Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Daniela A. Bergdolt

Beiträge zum Thema