ProReal Europa 9 + 10 GmbH - Auswirkungen einer insolvenz der Poolgesellschaft auf Anleger

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Worum geht es?

Anleger, die in diesen Namensschuldverschreibungen investiert haben, müssen aufgrund der möglichen Insolvenz über das Vermögen der  SC Finance Four GmbH - die Poolgesellschaft, die durch diese Gesellschaft finanziert wurde - möglicherweise mit einem Ausfall der Zinszahlungen und der Rückzahlung der eingesetzten Investitionen rechnen. Die One Group teilte mit, dass beim Amtsgericht Offenburg ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt wurde über das Vermögen der SC Finance Four GmbH.

Was sind Namensschuldverschreibungen?

Namensschuldverschreibungen sind eine Form von Schuldverschreibungen, bei denen der Emittent den Namen des Gläubigers aufzeichnet und ihn damit als rechtmäßigen Eigentümer der Schuldverschreibung identifiziert. Im Gegensatz zu Inhaberschuldverschreibungen, bei denen der Inhaber der physischen Schuldverschreibung als Gläubiger gilt, ist bei Namensschuldverschreibungen der Name des Gläubigers im Schuldverschreibungsregister oder in den Büchern des Emittenten festgehalten.

Diese Art von Schuldverschreibungen bieten dem Emittenten den Vorteil, die Identität der Gläubiger zu kennen und gezieltere Kommunikation oder Dienstleistungen für sie zu ermöglichen. Für den Gläubiger bieten Namensschuldverschreibungen möglicherweise mehr Sicherheit, da sie im Falle von Verlust oder Diebstahl der Schuldverschreibung leichter nachweisen können, dass sie die legitimen Eigentümer sind.

Namensschuldverschreibungen können in verschiedenen Finanzinstrumenten auftreten, einschließlich Anleihen, Schuldscheinen oder anderen Arten von Schuldinstrumenten. Die spezifischen Merkmale und Regelungen können je nach Land und Art des Finanzinstruments variieren.

Was ist hier das Problem?

Es sind Gelder von ca. 100 Millionen Euro von Investoren eingesammelt worden im Rahmen der begebenen Schuldverschreibungen. Diese Gelder sollten u.a. in die Errichtung und Entwicklung von Immobilienprojekten fließen. Es handelt sich um Immobilien in München Unterföhring und einen dort zu errichtenden Bürokomplex. Aufgrund vertraglicher Probleme (im Rahmen der Finanzierungstruktur) ist der Kaufvertrag rückabgewickelt worden, mit der Folge, dass der Verkäufer nunmehr Schadensersatzansprüche geltend macht und diese das Projekt belasten. Denklogisch führen diese Belastungen dazu, dass die ursprüngliche Kalkulation der Investition nicht aufgeht und dieses sicher auch Auswirkungen auf die versprochenen Renditen der Anleger hat. Ob Ausfälle drohen bleibt abzuwarten, ist aber nicht auszuschließen.

Welche Ansprüche haben Anleger?

Es gibt immer mehrere Haftungsgegner. Bspw. können Ansprüche gegen die Organe der Gesellschaften bestehen oder auch gegen die  Vertriebsgesellschaft. Insbesondere wenn der Vertrieb Aufklärungs- und Hinweispflichten verletzt hat, und diese ursächlich waren für die Zeichnung  können Schadensersatzansprüche der Anleger aus der Anlagenvermittlung bestehen. Insbesondere wenn die Investoren über die Risiken nicht richtig aufgeklärt wurden oder damit geworben wurden ein “Immobilie oder Anteile daran zu erwerben” statt dem Hinweis, dass die Anleger in die Finanzierung eingebunden wurden, denn : Für die Emittentin stellen die nachrangigen Namensschuldverschreibungen Fremdkapital dar und der Anleger wird damit zum Gläubiger. Alle Zahlungsansprüche des Anlegers gegen die Emittentin unterliegen stets einem sogenannten qualifizierten Rangrücktritt.

Darüber hinaus sollten sich die Anleger organisieren. 

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Sie hat im Rahmen der Vertretung der Interessen der Gläubiger zahlreiche Erfahrungen durch ihre Tätigkeit und Mitwirkung in Gläubigerausschüssen wie Derivest, Kaussen-Lingens u.w. gemacht. Die Kanzlei hat dabei eine breite Anzahl von Fallgruppen bearbeitet und Anleger in Schadensfällen wie INFINUS Schadenskomplex, UDI, Deutsche Lichtmiete, in Fällen der Gewährung von Nachrangdarlehen u.a. vertreten.


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