Prozess gegen Stadler & Co. im Audi Abgasskandal: ein Überblick

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Vor dem Landgericht München II hat einer der spektakulärsten strafrechtlichen Prozesse im Diesel Abgasskandal begonnen. Im Juli 2019 hat die Staatsanwaltschaft München II (zuständig für Ingolstadt) Anklage gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der AUDI AG, Herrn Prof. Rupert Stadler, sowie drei weitere Audi Entwickler erhoben. 

Angeklagte: Rupert Stadler + 3

Vier Personen sind vor dem Landgericht München II im Audi Dieselskandal Prozess angeklagt. Allen voran Rupert Stadler als ehem. Vorstandsvorsitzender. Zudem ist der ehemalige Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz angeklagt sowie zwei Motorenentwickler, Giovanni Pamio und Henning L.

Vorwurf gegen Stadler: u.a. Betrug

Den Angeklagten wird Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vorgeworfen. 

Bei den drei Mitarbeitern liegt der Vorwurf darin, dass sie Motoren für Audi, VW und Porsche entwickelt haben, deren Motorsteuerung mit einer illegalen Softwarefunktion ausgestattet war, einer sog. Abschalteinrichtung. 

Erfahren Sie hier mehr zum Audi Dieselskandal: Der Fall Audi im Abgasskandal.

Rupert Stadler wird vorgeworfen, spätestens ab Ende September 2015 von den Manipulationen Kenntnis gehabt zu haben und trotzdem weiter den Absatz von betroffenen Fahrzeugen der Marken AUDI und VW veranlasst zu haben.

Vorwürfe zum Prozessauftakt

Bereits zu Beginn des Prozesses haben die beiden Mitarbeiter Giovanni P. und Henning L. ihre Beteiligung an der Manipulation der Motorsteuerungssoftware zugegeben. Dies sei jedoch "von oben" bestimmt worden. 

Die in der Audi-Hierarchie über den beiden stehenden Hatz weist zum Prozessauftakt jegliche Beteiligung und Kenntnis von sich. Stadler hat bisher von seinem Recht zu Schweigen Gebrauch gemacht. 

Das Gericht hat für den Prozess rund 200 Verhandlungstage bis Ende 2022 angesetzt.


Quelle: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft München II vom 31.07.2019


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