Schadenersatz gegen Wikifolio und Lang & Schwarz

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Anleger erleiden erhebliche Verluste aus Zertifikaten bei Wikifolio. Sammelklage geplant.

Anleger, die sich dem Portal Wikifolio anvertraut und Zertifikate aus dem Hause Lang & Schwarz gezeichnet hatten, haben aktuell erhebliche Verluste zu verkraften.

Einer der Kunden, die derzeit von Rössner vertreten werden, hatte z. B. das Zertifikat von L & S auf den Wikifolio-Index IREX (IREX0011) erworben (ISIN DE000LS9JBB2). Das Papier wurde von der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft herausgegeben. Aktueller Kurs: 0,001 EUR, also wertlos.

Nach Angaben von Wikifolio soll der IREX angeblich durch Mitarbeiter der Intelligent Recommendations GmbH betreut werden. Der IREX solle die Abbildung der Long-Short-Signale der kollektiven Intelligenz des IR-Systems sein. Dieses „Wikifolío“ solle kollektive Intelligenz zur Ermittlung der Long/Short-Signale nutzen.

Das Anlageuniversum solle Aktientitel, Fonds, ETF's sowie Anlagezertifikate und Hebelprodukte enthalten. In erster Linie würden Long und Short ETFs sowie Hebelprodukte zur Abbildung der Long- und Short-Signale des IR-Systems eingesetzt werden. Wikifolio bewarb das Zertifikat sogar mit dem Gütesiegel „besichertes Zertifikat“.

Tatsächlich aber besteht das „Anlageuniversum“ allein aus Knock-Out-Zertifikaten von Lang & Schwarz, z. B. dem Zertifikat DE000LS3H674, einem Open End Turbo auf den DAX30. Nach Angaben im Basisprospekt hat es die höchste Risikoklasse 7. Falls das Knock-Out-Ereignis eintritt, entsteht ein Totalverlust.

Zuletzt befanden sich im Portfolio fünf dieser Hebelzertifikate von L & S. Diese strukturierten Produkte machten dabei 98,9 % des Portfolios aus.

Hierzu muss man wissen: Lang & Schwarz ist mit 5 % an Wikifolio beteiligt. Offenbar wird das Portal benutzt, um eigene Papiere an den Mann zu bringen.

Es wird gerade geprüft, ob hier kapitalmarktrechtliche Vorgaben verletzt und bestehende Interessenkonflikte verschwiegen wurden. Auch die Prospekte und Informationsblätter werden auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Sollte es hier Fehler und Unzulänglichkeiten gegeben, bestehen gute Aussichten für geschädigte Anleger, ihr verlorenes Kapital zurück zu holen. Auch eine Sammelklage oder ein Musterverfahren kommen in Frage.

Rössner ist seit über 30 Jahren im Bank- und Kapitalmarktrecht tätig und vertritt dabei ausschließlich die Interessen geschädigter Anleger, Unternehmen und Kommunen.


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