SolarWorld AG und die zweiten Anleihen-Gläubigerversammlungen: Anleger können sich vertreten lassen

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Für die SolarWorld AG und vor allem für deren Investoren brachte das Jahr 2013 verschiedene wenig erfreulich Neuigkeiten mit sich: Die erhebliche Auslandskonkurrenz, die Bekanntgabe von Verlusten und die Notwendigkeit einer Restrukturierung. Für die Anleger , die in die Anleihen A1CR73 und A1H3W6 investierten, hat dies konkrete Auswirkungen. Ihnen wurden bereits Anfang des Jahres „gravierende Einschnitte" im Rahmen der Sanierung angekündigt. Ein Teil des Sanierungsplans waren zwei Gläubigerversammlungen, auf welchen die Anleihen-Anleger über die Einsetzung von gemeinsamen Vertretern abstimmen sollten.

Doch bezüglich dieses Teil des Sanierungsplans konnten keine Ergebnisse erzielt werden: Keine der beiden Gläubigerversammlungen für die Anleihen A1CR73 und A1H3W6 war beschlussfähig. Auf den Veranstaltungen am 22.05.2013 und 23.05.2013 waren nur 4,62 % bzw. 7,5 % des jeweiligen Gesamtvolumens der Anleihen repräsentiert. Es hätte jedoch eine Beteiligungsquote von 50 % des Kapitals der jeweiligen Anleihe bedurft, um wirksame Beschlüsse fassen zu können. Daher muss die Entscheidung vertagt werden, ob ein und welcher gemeinsamen Vertreter die Anleger, die in Anleihen investierten, während der Sanierung der SolarWorld AG vertritt. Ein konkreter Termin für die nachfolgenden Versammlungen steht noch nicht fest. Die SolarWorld AG teilt jedoch mit, dass der Folgetermin für die beiden Gläubigerversammlungen Anfang Juli 2013 stattfinden solle.

Die Konsequenz ist, dass die SolarWorld AG nun eine weitere Gläubigerversammlung einberufen wird. Bei den zweiten Gläubigerversammlungen der Anleihen A1CR73 und A1H3W6 gibt es einen wesentlichen Unterschied zu den ersten Versammlungen: Das Beteiligungsquorum von 50% muss bei den zweiten Versammlungen nicht mehr erreicht werden, um wirksame Beschlüsse fassen zu können. Da es auf das abstimmende Kapital ankommt, sind daher auch Minderheitsentscheidungen möglich. Das bedeutet, dass es auf die Abstimmung der dann anwesenden bzw. vertretenen Anleihen-Anleger ankommt. Dies sollten die Anleger der SolarWorld AG-Anleihen unbedingt in ihre Überlegungen einbeziehen und sich gegebenenfalls überlegen, ob sie nicht eine Anwalt oder einen anderen Vertreter für sie abstimmen lassen sollen. Anleger, die sich beteiligen, können das weitere Schicksal ihrer Anleihen mitbestimmen. Immerhin geht es darum, einen Teil des  Kurses der Anleihen während der Restrukturierung zu bestimmen.

Die erneuten Gläubigerversammlungen sind nur eine Facette des Falls Anleihen SolarWorld AG. Anleger der SolarWorld AG-Anleihen, die jetzt rechtlichen Beistand wünschen, können sich an einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht wenden. Die Anwälte der Kanzlei Dr. Stoll & Kollegen vertreten bereits hunderte Anleger anderer Unternehmensanleihen, die z. B. über eine Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben.

Dr. Stoll & Kollegen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

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