TAN-Betrug mit SMS: Was ist im Schadensfall zu tun?

  • 8 Minuten Lesezeit

TAN-Betrug mit SMS - Wissen Sie, was das ist und wie Sie sich davor schützen können? 

Sind Sie sich der Risiken bewusst, die mit Ihrer Bankgeschäfte per Smartphone und Online-Banking einhergehen? 

In diesem umfassenden Blogbeitrag werden wir uns eingehend damit beschäftigen, wie TAN-Betrüger vorgehen, wie Sie sich schützen können und welche rechtlichen Schritte Sie ergreifen können, sollten Sie Betroffener eines solchen Betrugs geworden sein. 

Tauchen Sie ein in die Welt der Cyberkriminalität und lernen Sie, wie Sie Ihre Finanzen sicher führen.

Sollten Sie von einem solchen Betrug betroffen sein, stehen wir Ihnen bundesweit zur Seite. Kontaktieren Sie gerne meine Kanzlei und vereinbaren Sie einen Termin.

Der digitale Überfall: Wie TAN-Betrüger vorgehen

Um einschätzen zu können, wie Sie sich vor TAN-Betrug schützen können, sollte man sich zunächst einmal genauer anschauen, wie Betrüger in diesem Bereich arbeiten. 

Hier sind die häufigsten Vorgehensweisen:

  • Phishing: Betrüger nutzen gefälschte E-Mails oder SMS-Nachrichten, die vorgeben, von Ihrer Bank oder einem anderen vertrauenswürdigen Unternehmen zu stammen. Ziel ist es, Sie dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben, beispielsweise Ihre Online-Banking-Zugangsdaten oder TAN-Nummern.
  • Banking-Trojaner: Schadsoftware, die häufig über infizierte E-Mail-Anhänge oder gefälschte Apps verbreitet wird, infiziert Ihr Smartphone oder Ihren Computer und späht vertrauliche Daten wie Ihre Online-Banking-Zugangsdaten aus. Der Betrüger greift diese Daten ab und führt in Ihrem Namen Überweisungen aus.
  • Man-in-the-Middle-Angriffe: Hier leitet der Betrüger die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrer Bank um, liest die Daten mit und manipuliert sie gegebenenfalls, um sich selbst als Empfänger der Überweisung einzutragen.

Die Tücken der Technik: Warum TAN-Betrug mit SMS auf dem Vormarsch ist

TAN-Betrug mit SMS hat in den letzten Jahren zugenommen, und das hat mehrere Gründe. 

Zum einen hat natürlich die Verbreitung von Smartphones und die Zunahme mobiler Bankgeschäfte dazu geführt, dass mehr Menschen ihre Finanzen online abwickeln. 

Zum anderen nutzen Banken selbst vermehrt SMS zur Authentifizierung:

  • Mobile TAN (mTAN): Hier erhalten Sie die TAN-Nummer per SMS auf Ihr Smartphone. Diese wird dann bei der Überweisung eingegeben, um die Transaktion zu bestätigen. Leider können Betrüger hier mit Phishing oder Banking-Trojanern an Zugangsdaten sowie die TAN-Nummern gelangen und Bankgeschäfte in Ihrem Namen durchführen.

  • PushTAN: Bei dieser Methode erhalten Sie die TAN-Informationen entweder als Push-Nachricht oder in einer speziellen App. Auch hier kann es zu Angriffen kommen, wenn Betrüger an die notwendigen Daten gelangen, etwa durch Trojaner oder Phishing.

Schutzschild fürs Smartphone: Wie Sie sich vor TAN-Betrug schützen können

Eine hundertprozentige Sicherheit vor TAN-Betrug gibt es leider nicht, aber es gibt zahlreiche Schritte und Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko deutlich zu verringern:

  • Wachsam sein: Geben Sie Ihre Online-Banking-Daten niemals über nicht vertrauenswürdige Verbindungen oder unsichere Netzwerke ein.

  • Vorsicht bei Anhängen und Links: Öffnen Sie keine verdächtigen E-Mail-Anhänge oder Links, besonders nicht von unbekannten Absendern oder seltsam anmutenden E-Mails Ihrer Bank.

  • Software aktuell halten: Installieren Sie Updates für Ihr Betriebssystem und Ihre Apps, um eventuelle Sicherheitslücken zu schließen.

  • Antivirenprogramm nutzen: Installieren Sie eine vertrauenswürdige Antiviren-App auf Ihrem Smartphone, um nach Schadsoftware zu suchen und diese zu entfernen.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung : Nutzen Sie, wenn möglich, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese Kombination aus mindestens zwei verschiedenen Sicherheitsmerkmalen erschwert es Betrügern erheblich, an Ihre Daten zu gelangen.

  • Seien Sie kritisch: Betrachten Sie alle unerwarteten E-Mails, SMS oder Anrufe im Zusammenhang mit Ihrem Konto oder Ihrer Bank mit Skepsis und überprüfen Sie diese, bevor Sie persönliche Informationen preisgeben.

Mögliche Fallstricke: Fallen beim Schutz vor TAN-Betrug

Auch bei größter Vorsicht können Fallstricke auftreten, die eine zusätzliche Herausforderung beim Schutz vor TAN-Betrug darstellen. Zum Beispiel:

  1. Eingeschränkte Funktionalität bei Sicherheitsmaßnahmen: Manche Sicherheitsfunktionen oder Verschlüsselungsmechanismen könnten in einigen Fällen die Handhabung Ihres Bankkontos komplizierter und zeitaufwändiger gestalten.
  2. Studien verunsichern: Oft wird in Studien oder Medienberichten die absolute Sicherheit von bestimmten TAN-Verfahren angezweifelt, was eine zusätzliche Verunsicherung der Nutzer verursachen kann.
  3. Social Engineering: Betrüger werden immer raffinierter und üben beispielsweise auch Druck auf die Betroffenen aus, indem sie unter dem Vorwand anrufen, es handle sich um einen Notfall, und so zum Herausgeben von vertraulichen Informationen drängen.

TAN-Betrug mit SMS - Wie kann Ihnen ein Anwalt helfen, wenn Sie geschädigt wurden? 

Hatten Sie jemals den Verdacht, dass Ihre Finanzen manipuliert wurden oder hat jemand versucht, sich Zugang zu Ihrem Geld zu verschaffen? 

Wenn ja, dann könnten Sie unter Umständen das Ziel von TAN-Betrügern geworden sein.

Hintergrund: Was ist TAN-Betrug mit SMS und wie funktioniert er?

Bevor wir in die Tiefe gehen, lohnt es sich, das Konzept des TAN-Betrugs näher zu erläutern. TAN steht für "Transaktionsnummer" und ist eine Art von Sicherheitscode, der von Banken verwendet wird, um Online-Transaktionen zu autorisieren. 

Es handelt sich hierbei um Einmalsicherheitsnummern, die vom Bankinstitut temporär generiert und normalerweise per SMS an den Kunden gesendet werden.

Die Betrüger verschaffen sich zunächst Zugang zu persönlichen Daten der Geschädigten, etwa über Phishing-Mails, in denen sie vorgeben, Mitarbeiter einer Bank zu sein. 

Die Erkenntnisse aus solchen Angriffen ermöglichen es ihnen, auf das Online-Banking der Betroffenen zuzugreifen und eine TAN-SMS zu generieren. 

In der Regel simulieren die Betrüger im Anschluss eine TAN-SMS, die dem Betroffenen zugestellt wird. 

Diese auf den ersten Blick legitime SMS enthält die Aufforderung, die TAN-Nummer zur Bestätigung oder Freigabe von Transaktionen zurückzusenden.

Häufig sind sich die Betroffenen des TAN-Betrugs nicht bewusst, dass sie einer betrügerischen SMS aufgesessen sind und geben ihre TAN-Nummer preis. 

Durch die Kenntnis dieser Nummer ist es den Betrügern möglich, betrügerische Transaktionen durchzuführen und sich Zugang zu dem Geld der Geschädigten zu verschaffen.

Welche Anzeichen sollten Sie stutzig machen?

Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass Sie von TAN-Betrug betroffen sind:

  • Sie erhalten eine SMS von Ihrer Bank, obwohl Sie selbst keine Transaktion eingeleitet haben.
  • Die SMS enthält Rechtschreib- oder Grammatikfehler.
  • Die Aufforderung, die TAN-Nummer zurückzusenden, erscheint ungewöhnlich oder unerwartet.
  • Es gibt unerklärliche Abbuchungen von Ihrem Bankkonto.
  • Sie erhalten verdächtige E-Mails oder Anrufe von Personen, die vorgeben, für Ihre Bank zu arbeiten.

Wie ein Anwalt Ihnen im Betrugsfall helfen kann

Wenn Sie befürchten, dass Sie Betroffener von TAN-Betrug geworden sind oder Gefahr laufen, es zu werden, könnte ein Anwalt entscheidend für Ihre finanzielle Sicherheit sein. 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ein Anwalt Ihnen in dieser Situation helfen kann:

Unterstützung beim Melden des Betrugs bei der Bank

Ein Anwalt kann Ihnen helfen, den Betrug bei Ihrer Bank zu melden, indem er dafür sorgt, dass alle rechtlichen und administrativen Formalitäten ordnungsgemäß erfüllt werden. 

Sie werden wissen, welche Informationen erforderlich sind und wie am besten vorgegangen werden sollte, um sicherzustellen, dass Ihre Bank den Fall so schnell wie möglich bearbeitet.

Außerdem weiß ein Anwalt, wie er der Bank gegenüber den Vorfall schildern muss, um Ihre Schadensersatzansprüche nicht zu gefährden.

Rechtsberatung und Vertretung bei zivilrechtlichen Ansprüchen

Sofern Sie bereits finanzielle Verluste erlitten haben, kann ein Anwalt Sie über mögliche zivilrechtliche Ansprüche informieren, die Sie gegen die Betrüger oder sogar Ihre Bank geltend machen können. 

In einigen Fällen kann die Haftung der Bank geltend gemacht werden, wenn sie nicht ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen oder Ihnen nicht ausdrücklich vor TAN-Betrug über SMS gewarnt hat.

Aus diesem Grund sollten Sie nicht selbst mit der Bank korrespondieren. Etwaige Aussagen könnten später gegen Sie als Schuldeingeständnis verwendet werden.

Hilfe bei der Wiederherstellung Ihres finanziellen und persönlichen Rufes

Ein Anwalt kann Ihnen helfen, Ihre finanzielle und persönliche Reputation wiederherzustellen, indem er Sie dabei unterstützt, Betrugseinträge zu korrigieren und falsche Informationen aus Ihrer Kreditakte zu entfernen, die aufgrund der betrügerischen Aktivitäten entstanden sind.

Unterstützung bei der Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden

Ein Anwalt kann Ihnen außerdem bei der Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden helfen und sicherstellen, dass Sie ihnen alle notwendigen Informationen und Beweise im Rahmen der Ermittlungen zur Verfügung stellen. 

Er wird Ihre Interessen und Rechte wahren und darauf achten, dass der Fall professionell und effizient behandelt wird.

Kann meine Bank den finanziellen Schaden rückgängig machen, wenn ich Geschädigter von TAN-Betrug geworden bin?

In vielen Fällen sind Banken bereit, betroffene Kunden zu entschädigen und die verlorenen Gelder zu ersetzen. 

Dies ist jedoch oft von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Reaktionszeit des Kunden nach Feststellung des Betrugs und der internen Betrugserkennungssysteme der Bank. 

Ein Anwalt kann Sie über Ihre Rechte informieren und Ihnen dabei helfen, mögliche Entschädigungsansprüche geltend zu machen.

Wie kann ich mich am besten vor TAN-Betrug schützen?

Um sich vor TAN-Betrug zu schützen, sollten Sie:

  1. Ihre persönlichen Informationen schützen und vorsichtig sein, wem Sie diese preisgeben.
  2. Nie Ihre TAN-Nummer per SMS oder E-Mail weitergeben, insbesondere nicht auf Anforderung durch eine angebliche Bankmeldung.
  3. Regelmäßige Kontrollen Ihrer Kontobewegungen durchführen, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.
  4. Sich über aktuelle Betrugsmaschen informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Fallstudien und Praxisbeispiele

Ein Beispiel für einen erfolgreichen Fall von TAN-Betrug ist der eines 73-jährigen Rentners, der im Jahr 2020 einen Anruf von einer angeblichen Bankmitarbeiterin erhielt, die ihm mitteilte, dass er Geschädigter von Betrug geworden sei. 

Er wurde aufgefordert, seine TAN-Nummer zur Sicherheitsüberprüfung preiszugeben, was er tat.

Als ihm der tatsächliche Betrug auffiel, wandte er sich an einen Anwalt, der ihm dabei half, den Fall bei seiner Bank zu melden und alle notwendigen Unterlagen einzureichen. 

Als Ergebnis konnte der Rentner den Großteil des verlorenen Geldes zurückerhalten und die Betrüger zur Rechenschaft ziehen.

Checkliste: Was tun, wenn Sie von TAN-Betrug betroffen sind?

  1. Sperren Sie Ihre Konten, um weitere betrügerische Aktivitäten zu stoppen.
  2. Ändern Sie die Passwörter für Ihre Online-Banking-Zugänge und anderen mit Ihrem Bankkonto verknüpften Diensten.
  3. Erstellen Sie detaillierte Aufzeichnungen über verdächtige Aktivitäten, Anrufe, E-Mails und SMS, die Sie erhalten haben.
  4. Ziehen Sie in Erwägung, einen Anwalt für eine rechtliche Beratung aufzusuchen, insbesondere wenn Sie finanzielle Verluste erlitten haben.
  5. Melden Sie den TAN-Betrug bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden.
  6. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Freunden, Familie und Online-Communitys, um andere Menschen vor TAN-Betrug zu warnen.

Abschließende Worte

TAN-Betrug mit SMS kann verheerende finanzielle und persönliche Auswirkungen haben. 

Ein Anwalt kann Ihnen dabei helfen, sicherzustellen, dass Sie die richtigen Schritte unternehmen, um die Auswirkungen solcher Betrugsversuche abzuwehren und die Wahrscheinlichkeit künftiger Angriffe zu reduzieren.

Sollten Sie betroffen sein oder weitere rechtliche Informationen zum Thema benötigen, zögern Sie nicht, den Expertenrat eines kompetenten Anwalts einzuholen. 

Denn rechtlicher Beistand ist in solchen Situationen das effektivste Mittel, um geschädigten Personen zu ihrem Recht zu verhelfen und die Betroffenen vor weiteren Verlusten zu bewahren.

Sind Sie von TAN-Betrug per SMS betroffen? 

Wir, die Anwaltskanzlei Herfurtner stehen bereit, Ihnen zu helfen. 

Ergreifen Sie jetzt Maßnahmen, um Ihre Rechte zu schützen und den entstandenen Schaden anzugehen. 

Unsere Experten bieten Ihnen die nötige rechtliche Unterstützung. Kontakt aufnehmen.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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