Von der Due Diligence bis zum Notartermin - sichern Sie Ihre wertvolle Immobilientransaktion ab

  • 7 Minuten Lesezeit

Eine Immobilientransaktion ist für Sie nicht nur ein Geschäft – sie muss reibungslos, rechtssicher und strategisch optimal ablaufen.

Doch zwischen Due Diligence, Vertragsgestaltung und Notartermin lauern Fallstricke, die Zeit, Geld und Nerven kosten können. 

Sie wollen Risiken minimieren und von Anfang an klare, wasserdichte Verträge? 

Dann sollten Sie wissen, worauf es in jeder Phase wirklich ankommt. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Transaktion sicher und effizient zum Abschluss bringen.

Gerne unterstützen wir Sie im Rahmen einer Rechtsberatung. Kontaktieren Sie unsere Kanzlei, um einen Termin zu vereinbaren.

Der erste Schritt: Due Diligence als Erfolgsfaktor

Bevor Sie eine Immobilie kaufen oder verkaufen, müssen alle Risiken klar auf dem Tisch liegen. 

Eine lückenhafte Prüfung kann zu unerwarteten Haftungsfragen, hohen Folgekosten oder gar dem Scheitern der Transaktion führen. 

Die Due Diligence ist daher mehr als eine Formalität – sie entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Investition.

Rechtliche Prüfung: Eigentumsverhältnisse, Belastungen, Grundbuch

Ein fehlerhafter oder unklarer Eigentumsnachweis kann schwerwiegende Folgen haben. 

Deshalb ist eine eingehende Grundbuchprüfung essenziell:

  1. Wer ist der tatsächliche Eigentümer?
  2. Gibt es Grundschulden, Dienstbarkeiten oder Vorkaufsrechte, die Ihre Pläne einschränken?
  3. Sind Erb- oder Gesellschaftsstrukturen involviert, die eine Übertragung komplizieren?

Fehlende Klarheit in diesen Punkten kann zu langwierigen juristischen Auseinandersetzungen oder gar zur Nichtigkeit des Geschäfts führen.

Technische Due Diligence: Bausubstanz, Umweltauflagen

Neben der rechtlichen Seite ist auch der bauliche Zustand der Immobilie entscheidend. Unentdeckte Bauschäden, Asbestbelastungen oder Altlasten können erhebliche Kosten nach sich ziehen.

Prüfen Sie daher:

✔ Gibt es Bauschäden oder Sanierungsbedarf, der den Wert beeinflusst?

✔ Entsprechen Gebäudestandards den aktuellen Energie- und Umweltauflagen?

✔ Sind behördliche Auflagen oder Nutzungsbeschränkungen zu beachten?

Gerade für Investoren und Unternehmen ist es entscheidend, die langfristige Nutzungssicherheit der Immobilie zu gewährleisten.

Wirtschaftliche Due Diligence: Mietverträge, Ertragsprognosen

Wenn Sie eine Immobilie als Kapitalanlage erwerben, zählt nicht nur der Kaufpreis – sondern auch die langfristige Rentabilität. 

Eine detaillierte wirtschaftliche Prüfung umfasst:

  • Bestehende Mietverträge und deren rechtliche Gültigkeit
  • Bonität der Mieter und langfristige Ertragssicherheit

  • Betriebskostenstruktur und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Investments

Unklare Mietverhältnisse oder versteckte Kosten können die geplante Rendite erheblich schmälern und müssen frühzeitig identifiziert werden.

Steuerliche Aspekte: Optimierungsmöglichkeiten für Käufer und Investoren

Ein durchdachtes Steuerkonzept kann erhebliche Einsparungen ermöglichen – eine nachträgliche Optimierung ist oft nicht mehr möglich. 

Wichtige Aspekte sind:

  1. Grunderwerbsteuer: Gibt es Möglichkeiten zur Reduzierung?
  2. Holding-Strukturen oder Asset-Deals, um Steuerlasten zu minimieren?
  3. Abschreibungsmöglichkeiten für Gebäude oder Modernisierungen?

Eine steuerlich optimierte Transaktion kann den Netto-Ertrag deutlich steigern und sollte frühzeitig in die Planung einfließen.

Die Vertragsgestaltung: Risiken minimieren, Chancen nutzen

Ein gut durchdachter Kaufvertrag ist der Schlüssel zu einer sicheren und wirtschaftlich sinnvollen Immobilientransaktion.

Fehler in der Vertragsgestaltung können erhebliche finanzielle und rechtliche Folgen haben – von unerwarteten Nachforderungen bis hin zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten. 

Daher ist es essenziell, den Vertrag individuell abzusichern und alle Eventualitäten zu berücksichtigen.

Kaufvertrag individuell absichern: Wesentliche Klauseln für Käufer und Verkäufer

Jeder Kaufvertrag sollte präzise auf die jeweilige Immobilie und die Interessen der Parteien zugeschnitten sein. 

Wichtige Klauseln sind:

✔ Objektbeschreibung & Kaufpreis: Klare Definition der Immobilie, Nebenkosten und Zahlungsmodalitäten

✔ Übergabe & Besitzübergang: Zeitpunkt der Lasten-Nutzen-Wechsel, Regelung von Nutzungsentschädigungen

✔ Mängelhaftung & Gewährleistung: Ausschluss oder Begrenzung von Haftungsansprüchen

Kündigungs- und Rücktrittsrechte: Regelungen für den Fall, dass Finanzierungen scheitern oder wesentliche Mängel auftreten

Ein Kaufvertrag sollte keine standardisierten Formulierungen enthalten, sondern speziell auf den jeweiligen Fall zugeschnitten sein, um rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren.

Haftungsausschlüsse und Garantien: Worauf Unternehmen und Investoren achten sollten

Gerade für Investoren und Unternehmen ist die Frage der Haftung zentral. 

Während private Käufer meist gesetzliche Gewährleistungsrechte haben, wird bei Transaktionen zwischen Unternehmen oft jede Haftung ausgeschlossen („gekauft wie gesehen“).

✔ Mängelhaftung: Können versteckte Mängel nachträglich geltend gemacht werden?
✔ Garantien des Verkäufers: Beispielsweise über bestehende Mietverträge oder den baulichen Zustand
Vertragsstrafen: Bei verspäteter Übergabe oder Nichterfüllung bestimmter Verpflichtungen

Besonders bei Altbauten, Bestandsimmobilien und Gewerbeobjekten sollte der Käufer auf detaillierte Garantien bestehen, um sich vor teuren Überraschungen zu schützen.

Besondere Vertragsformen: Share Deals vs. Asset Deals

Die Struktur der Transaktion hat erhebliche steuerliche und wirtschaftliche Auswirkungen. 

Grundsätzlich gibt es zwei Vertragsformen:

  1. Asset Deal: Die Immobilie selbst wird direkt verkauft, es fällt in der Regel Grunderwerbsteuer an.
  2. Share Deal: Es werden Gesellschaftsanteile verkauft, was unter bestimmten Voraussetzungen die Grunderwerbsteuer vermeiden kann.

Investoren und Unternehmen sollten frühzeitig prüfen, welche Struktur steuerlich und wirtschaftlich vorteilhafter ist – eine Entscheidung, die oft Millionen Euro ausmacht.

Spezialfall Gewerbeimmobilien: Besonderheiten bei gewerblichen Mietern

Der Kauf von Gewerbeimmobilien bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich:

Bestehende Mietverträge prüfen: Laufzeiten, Kündigungsfristen, Verlängerungsoptionen

Mieterausfallrisiko: Gibt es Bonitätsprobleme oder ausstehende Forderungen?

Nebenkostenabrechnung: Klare Regelungen zur Umlagefähigkeit von Kosten

Gerade für Investoren ist es entscheidend, keine Risiken aus bestehenden Mietverhältnissen zu übernehmen und potenzielle Renditeeinbußen zu vermeiden.

Finanzierung und steuerliche Optimierung

Der Erfolg einer Immobilientransaktion hängt nicht nur vom Kaufpreis ab – Finanzierung und Steueroptimierung sind zentrale Stellschrauben, um das Investment langfristig rentabel zu gestalten.

Finanzierungsstrategien: Eigenkapital, Fremdkapital, Investorenmodelle

  • Eigenkapital oder Fremdkapital? Die richtige Mischung entscheidet über die Rentabilität.

  • Strukturierte Finanzierung: Kreditverträge, Zinssätze und Tilgungspläne frühzeitig absichern.

  • Investorenmodelle: Beteiligungen durch Private Equity oder Immobilienfonds als Finanzierungsoption.

Ein durchdachtes Finanzierungskonzept kann nicht nur die Liquidität verbessern, sondern auch steuerliche Vorteile bringen.

Steueroptimierte Kaufstrukturen: Holding-Konstruktionen, Abschreibungen

Die steuerliche Gestaltung einer Immobilientransaktion kann erhebliche finanzielle Auswirkungen haben:

✔ Holding-Konstruktionen: Immobilien über Gesellschaften erwerben, um Steuerlasten zu optimieren.

✔ AfA (Absetzung für Abnutzung): Maximale steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten ausschöpfen.

Reinvestitionsstrategien: Steuerliche Vorteile durch geschickte Gewinnverlagerung nutzen.

Hier lohnt es sich, frühzeitig Steuerberater und Anwälte einzubinden, um die optimale Struktur zu finden.

Grunderwerbsteuer, Umsatzsteuer & steuerliche Fallstricke

  1. Grunderwerbsteuer reduzieren: Durch Share Deals oder Kaufpreisaufteilungen.
  2. Umsatzsteuerliche Optimierung: Vorsteuerabzug für gewerblich genutzte Immobilien prüfen.
  3. Steuerliche Fallstricke vermeiden: Falsche Vertragskonstruktionen können hohe Nachforderungen nach sich ziehen.

Gerade bei hochpreisigen Transaktionen können falsch kalkulierte Steuerbelastungen erhebliche Summen kosten.

Der Notartermin: Was Käufer und Verkäufer beachten müssen

Der Notartermin ist der entscheidende Schritt, um eine Immobilientransaktion rechtswirksam abzuschließen. 

Doch viele unterschätzen, welche Fehler hier teuer werden können. Ein gut vorbereiteter Notartermin sorgt für eine reibungslose Abwicklung und verhindert spätere Streitigkeiten.

Ablauf eines Notartermins: Prüfung, Unterzeichnung, Treuhandkonten

1️⃣ Vorbereitung durch den Notar

  • Der Notar erstellt den Kaufvertragsentwurf und sendet ihn an die Parteien zur Prüfung.
  • Käufer und Verkäufer sollten den Vertrag mit ihren Anwälten genau durchgehen.

2️⃣ Beurkundung des Kaufvertrags

  • Beide Parteien unterschreiben den Vertrag vor dem Notar.
  • Der Notar klärt über die rechtlichen Konsequenzen auf und stellt sicher, dass alle Bedingungen klar definiert sind.

3️⃣ Treuhandkonto & Kaufpreiszahlung

  • In vielen Fällen wird der Kaufpreis über ein Notaranderkonto abgewickelt.
  • Erst nach Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch und Erfüllung aller Vertragsbedingungen wird der Kaufpreis fällig.

Wann ist der Kauf verbindlich?

Nach der notariellen Beurkundung ist der Vertrag rechtlich bindend. Ein Rücktritt ist nur möglich, wenn eine vertraglich vereinbarte Klausel dies zulässt.

Der Käufer erlangt erst dann Eigentum, wenn die Grundbucheintragung erfolgt ist.

Typische Fehler, die Millionen kosten können

Ungenaue Vertragsklauseln, die später zu Streit führen.

Nicht geprüfte Belastungen im Grundbuch, die den Wert der Immobilie mindern.

Fehlende Finanzierungssicherung, wodurch Käufer am Ende nicht zahlen können.

Nach dem Kauf: Absicherung und Verwaltung

Der Kauf ist abgeschlossen – doch für Investoren und Unternehmen beginnt jetzt die eigentliche Arbeit. 

Rechtliche und wirtschaftliche Absicherung sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.

Vermögensschutz und Asset-Management

Strukturierte Verwaltung der Immobilie durch spezialisierte Asset-Manager.

Absicherung gegen Haftungsrisiken durch Holding-Strukturen oder spezielle Versicherungslösungen.

Optimierung der Betriebskosten durch intelligente Vertragsgestaltung mit Dienstleistern.

Erbrechtliche und gesellschaftsrechtliche Aspekte für Unternehmen und Investoren

Wie wird die Immobilie in eine Unternehmensstruktur integriert?

Welche Erbschaftsteuerlichen Regelungen sind zu beachten?

Gibt es Nachfolgeklauseln, falls ein Gesellschafter ausscheidet?

Mietrechtliche Herausforderungen und laufende Compliance-Pflichten

  1. Gewerbliche Mietverträge regelmäßig prüfen – sind alle Klauseln noch rechtskonform?
  2. Nebenkostenabrechnung optimieren, um unnötige Kosten zu vermeiden.
  3. Datenschutz & ESG-Vorgaben beachten, insbesondere bei großen Wohn- oder Gewerbeimmobilien.

Fazit: Wie Sie Immobilientransaktionen sicher und erfolgreich abwickeln

Eine Immobilientransaktion ist mehr als nur ein Kaufvertrag – sie muss rechtlich, steuerlich und wirtschaftlich strategisch durchdacht sein.

Due Diligence, klare Vertragsgestaltung und eine präzise steuerliche Planung verhindern teure Fehler.

Der Notartermin ist der rechtliche Meilenstein – hier darf nichts übersehen werden.

Nach dem Kauf sichern eine clevere Verwaltung, optimierte Strukturen und langfristige Planung den Erfolg.

Wer Immobilientransaktionen ohne professionelle Begleitung durchführt, riskiert finanzielle und rechtliche Probleme. 

Eine fundierte Beratung ist der Schlüssel zu einem sicheren, rentablen und erfolgreichen Investment.

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Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


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