Was tun bei Manipulationen an den Motorentypen Mercedes-Benz OM642 und OM651 der Daimler AG?

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Nach der „Volkswagen“-Abgas-Affäre (unser Rechtstipp v. 28.09.2015) haben die forcierten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft (StA) Stuttgart das Potenzial, einen vergleichbaren Skandal aufzudecken. 

Der Vorwurf gegenüber „Daimler“ ist mit dem gegenüber „Volkswagen“ identisch: Der Konzern habe die unzulässige Abschalteinrichtung entgegen den Vorschriften dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) als Genehmigungsbehörde nicht offengelegt. Um welche Motoren geht es? Der OM642 wird seit dem Jahr 2005 verbaut. Es handelt sich um einen V6-Turbodiesel mit 3 Litern Hubraum. Der OM651 wurde seit dem Jahr 2008 verbaut. Hierbei handelt sich um einen Vierzylinder-Reihenmotor mit ca. 1,8 bzw. 2,1 Litern Hubraum.

Beide Motoren sind weit verbreitet. So ist der OM642 der Standard-Sechszylinder-Diesel von „Daimler“. Verbaut wurde er seither in 11 PKW-Baureihen und 2 Vans. Betroffen sind beispielsweise die G-Klasse, der ML, der GL, die R-Klasse, die C-Klasse, die E-Klasse und die S-Klasse. Die Verkaufsbezeichnungen lauten auf 280, 300, 320 und 350 CDI bzw. BlueTEC. 

Der OM651 ist ein Vierzylinder. Er ist der Motor mit der höchsten Stückzahl im Konzern. Er wurde in 12 PKW-Baureihen und 3 Vans verbaut. Betroffen sind Modelle der A bis S-Klasse mit einer Leistung zwischen 109 und 204 PS (A-Klasse, B-Klasse, CLA und GLA, CLC etc.) mit 1,796 bis 2,143 Litern Hubraum. 

Die StA geht von mind. 1 Mio. Fahrzeuge aus. Aufgrund der Verkaufszahlen dürfte die reale Anzahl deutlich darüber liegen. 

Rechtlich bietet der „Volkswagen“-Skandal die Blaupause: So haben in den USA bereits erste Betroffene auf Schadensersatz gegen „Daimler“ geklagt. Und auch in Deutschland gibt es Gerichte, die das Kaufrecht korrekt anwenden und zu Ansprüchen der Eigentümer gegenüber „Volkswagen“ gekommen sind. Das ist auch dringend notwendig. 

Wir raten allen Betroffenen zur Prüfung des Motorentyps. Die rechtliche Prüfung übernehmen gerne wir.


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