200 Millionen – Porsche fordert Schadensersatz von Audi

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Ein zünftiger Geschwisterstreit bahnt sich da an: Porsche will laut Informationen der BILD-Zeitung 200 Millionen von Audi, und zwar als Schadensersatz für die angeblich allein durch Audi verursachten Schäden im Rahmen des Abgasskandals. Die Technik zuerst: Porsche setzt in seinen SUV, also insbesondere in den aktuell umstrittenen Macan Diesel S und Cayenne einen Motor ein, der komplett von Audi entwickelt wurde – angeblich, so die aktuellen Vorwürfe, wurden die Motoren wohl ohne Wissen von Porsche mit einer Schummel-Software ausgeliefert und in den Macan Diesel S und den Cayenne 3,0 TDI der Schadstoffklasse 6 eingebaut.

Porsche hatte sich erst vor wenigen Tagen mit einem Brief an alle betroffenen SUV-Lenker gewendet und diese auf die bevorstehende Rückrufaktion vorbereitet. Schuld allein, so der Tenor des Briefes, seien einzig und allein die betrügerischen Zulieferer.

Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung vertritt bereits über 100 Cayenne-Fahrer und Besitzer weiterer großer SUV bei Ihren Forderungen gegen ihren Händler. Sie fordern die Rücknahme des Wagens und weigern sich, die durch die Rückrufaktion drohenden Veränderungen der Motorcharakteristik zu akzeptieren. Dr. Hartung: „Bei vielen sitzt die Wut allerdings noch tiefer – der Brief ist zumindest bei meinen Mandanten nicht gut angekommen und das aktuelle Gerangel mit Audi ist gerade vor dem Hintergrund der möglichen Absprachen zwischen den Managern beider Unternehmen nicht wirklich glaubwürdig.

Andererseits: Ausgehend von 6000 allein in Deutschland glasklar betroffenen Cayenne 3,0 TDI macht die Forderung einen Schadensersatz von rund 30.000 Euro pro Auto aus. Damit dürfte der Schaden zumindest in den Augen der Aktionäre geregelt sein.

Allerdings: Eine Zahlung von Audi an Porsche dürfte Dämme brechen lassen, denn bislang geht es nur um SUV der Schadstoffklasse 6, aber auch die Vorgänger wurden von Audi ausgerüstet. Hinzu kommt, so Rechtsanwalt Hartung, dass in allen großen Modellen der Audi-Modellreihen A6, A7, A8 und Q7 exakt der gleiche Motor verwendet wurde, ebenso wie im VW Touareg 3,0 T.

„Es wirft auch Fragen auf, wie die Porsche mit dem aktuellen Zulassungsstopp für den Cayenne umgehen will und Porsche-Besteller beruhigen möchte, die mit einem Zwangsrückruf Ihres neuen Wagens nicht einverstanden sind. Auch frisch ausgelieferte Macan verfügen bereits über die Software-Updates.

Dr. Hartung berät SUV-Fahrer kostenlos über zur Betroffenheit im Abgasskandal und zu den bestehenden rechtlichen Möglichkeiten.


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